Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 3′ N,  48′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Tuttlingen
Höhe: 727 m ü. NHN
Fläche: 14,82 km2
Einwohner: 1713 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km2
Postleitzahl: 78589
Vorwahl: 07424
Kfz-Kennzeichen: TUT
Gemeindeschlüssel: 08 3 27 011
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Probststraße 2
78589 Dürbheim
Website: www.duerbheim.de
Bürgermeister: Heike Burgbacher
Lage der Gemeinde Dürbheim im Landkreis Tuttlingen

Dürbheim ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg, Deutschland.

Geographie

Geographische Lage

Dürbheim liegt am Fuß der Schwäbischen Alb in 677 bis 973 m ü. NHN, etwa neun Kilometer nördlich der Kreisstadt Tuttlingen. Im Osten von den Wäldern des Albtraufs umgeben, ziehen sich Neubaugebiete halbkreisförmig um den älteren Ortskern der industrialisierten Gemeinde. Der Weiler Risiberg auf der Albhochfläche gehört bereits zum Großen Heuberg. Die Gemeinde liegt auf der Europäischen Hauptwasserscheide Rhein-Donau. Dort befindet sich die Quelle des Faulenbachs, der über die Elta in die Donau fließt; gut einen Kilometer nördlich entspringt die Prim, die in Rottweil in den Neckar mündet.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Böttingen, im Osten an Mahlstetten, im Südosten an Mühlheim an der Donau und über den Stadtteil Nendingen an Tuttlingen, im Süden an Wurmlingen und Rietheim-Weilheim und im Nordwesten an Balgheim. Dabei berührt Dürbheim die Gemarkungen von Wurmlingen und Mühlheim nur an einem einzigen Punkt im Ursental.

Gliederung

Zur Gemeinde Dürbheim gehören das Dorf Dürbheim und der Weiler Risiberg. Im Gemeindegebiet liegen die abgegangenen Burgen Burghalde und Wallenburg.

Schutzgebiete, Naturdenkmäler

Im Westen von Dürbheim unmittelbar an der europäischen Wasserscheide liegt das Naturschutzgebiet Dürbheimer Moos, das Quellgebiet des Faulenbachs, ein Hochmoor mit einer außergewöhnlichen botanischen und zoologischen Vielfalt, das auch den Egelsee umfasst. Neben der moortypischen Pflanzengesellschaft lassen sich hier einige seltene Vogelarten beobachten.

Außerdem bestehen das Naturschutzgebiet Grasmutter sowie das Landschaftsschutzgebiet Dürbheimer Berg. Dürbheim hat zudem Anteil am FFH-Gebiet Großer Heuberg und Donautal sowie am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Darüber hinaus gehört Dürbheim zum Naturpark Obere Donau.

Geschichte

Vom Mittelalter bis zur Mediatisierung Vorderösterreichs

Dürbheim wurde im Jahre 786 erstmals im Zusammenhang mit Besitztümern des Klosters St. Gallen urkundlich erwähnt. Ein kürzlich aufgefundener kleiner Begräbnisplatz, der zu einem Einzelhof eines Adligen gehörte, und Spuren einer kleinen Holzkirche aus der Zeit um 700 weisen auf eine frühere Besiedlung hin. Die Ruine Burghalde Dürbheim liegt auf der Gemarkung. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Schwaben. Nach der Auflösung des Stammesherzogtums gehörte der Ort zum Gebiet der Grafen von Hohenberg. Als Teil der oberen Grafschaft Hohenberg verblieb das Dorf bei Vorderösterreich, ehe es 1805 im Zuge der Mediatisierung württembergisch wurde.

Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg

Im Königreich Württemberg war der Ort dem Oberamt Spaichingen zugeordnet. Bei der Gebietsreform 1938 gelangte der Ort zum Landkreis Tuttlingen. Im Jahre 1945 wurde die Gemeinde ein Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Religion

Dürbheim blieb als früherer Bestandteil Vorderösterreichs stets katholisch. Die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul mit der 1763 erbauten Pfarrkirche ist derzeit Bestandteil der Seelsorgeeinheit Am Dreifaltigkeitsberg im Dekanat Tuttlingen-Spaichingen.

Politik

Bürgermeister

  • 1962–2004 Horst Fechter (1936–2015, CDU), zugleich Bürgermeister von Balgheim 1967–2004
  • 2004–2014: Alfred Pradel
  • 2014–2022: Andreas Häse (parteilos), war bereits seit Dezember 2013 Amtsverweser an Stelle des krankgeschriebenen Alfred Pradel
  • seit 15. August 2022: Heike Burgbacher (parteilos)

Verwaltungsgemeinschaft

Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Spaichingen.

Wappen

Blasonierung: „In Silber (Weiß) ein springender roter Hirsch.“
Wappenbegründung: Das zuerst 1930 und zuletzt am 20. September 1967 verliehene Wappen ist abgeleitet von einem Siegel, der den Hirsch zeigte. Der Wappenentwurf war mit der Archivdirektion Stuttgart vereinbart worden. Die Farben Rot und Silber beziehen sich auf die früheren Herrschaften Grafschaft Hohenberg und Österreich.
Banner: „Das Banner ist rot-weiß längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“
Hissflagge: „Die Flagge ist rot-weiß quergestreift mit dem Wappen in der Mitte.“

Partnerschaften

Seit dem Dorffest im Jahre 2006 sind Dürbheim und Fertőd Partnergemeinden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Verkehrsverbund TUTicket ist Dürbheim mit der Buslinie 19 Bubsheim–Rietheim–Spaichingen und Buslinie 42 Spaichingen–Tuttlingen erreichbar. In Rietheim besteht die Möglichkeit zum Umstieg in den Ringzug Richtung Rottweil bzw. Tuttlingen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dürbheim liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.

Sportverein

Der Sportverein Dürbheim besteht aus mehreren Abteilungen. Am erfolgreichsten ist bisher die Abteilung Ringen. Die Dürbheimer Ringer schafften in der Saison 2008/2009 den Aufstieg in die Landesliga Württemberg. Daraufhin folgte in der Saison 2009/2010 mit der Vizemeisterschaft in der Landesliga der „Durchmarsch“ in die Verbandsliga Württemberg. Die Vizemeisterschaft in der Saison 2014/15 sorgte für den Aufstieg in die Oberliga.

Tischtennis- und Freizeitclub

Weiterhin verfügt die Gemeinde Dürbheim über einen Tischtennis- und Freizeitclub. Dieser bietet neben dem Training und Spielbetrieb für Erwachsene und Jugendliche auch ein umfassendes Freizeitprogramm.

Persönlichkeiten

  • Der berühmteste Sohn Dürbheims war Bischof Johann I. (1265–1328) von Dirpheim, der um 1300 Hofsekretär und Kanzler am Hofe des Königs Albrecht I. war und 1305 zum Bischof geweiht wurde. Als Bischof von Straßburg (1306–1328) förderte er maßgeblich den Bau des dortigen Münsters.
  • Bernd Glemser (* 1962), Pianist und Hochschullehrer

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 660.
  3. Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW.
  5. Lebensdaten nach Archivportal der Deutschen Digitalen Bibliothek; Fechter war am Ende seiner Amtszeit mit rund 42 Dienstjahren der Dienstälteste Bürgermeister Baden-Württembergs, siehe Michael Hochheusser, Horst Fechter stirbt mit 79 Jahren, Heuberger Bote, 30. Juli 2015.
  6. Schultes erneut krankgeschrieben, Südwest Presse, 4. März 2014; Pradel hatte 2009 als Bürgermeister in Spraitbach (Ostalbkreis) kandidiert, konnte sich aber 31,7 % der Stimmen nicht gegen den Amtsinhaber Ulrich Baum durchsetzen, siehe Kandidatenvorstellung für die Bürgermeisterwahl in Spraitbach gestern in der vollen Gemeindehalle, Rems-Zeitung, 22. September 2009, Ulrich Baum bleibt Bürgermeister von Spraitbach, Schwäbische Post, 6. Dezember 2009.
  7. Wahlergebnis vom 13. Juli 2014 im Staatsanzeiger.
  8. Andreas Häse bewirbt sich auf Bürgermeister-Stelle, Schwäbische Zeitung Tuttlingen, 13. Mai 2014.
  9. Bürgermeisterwahl Dürbheim 2022, staatsanzeiger.de
  10. Offizielle Website von Dürbheim, Geschichte.
Commons: Dürbheim – Sammlung von Bildern
  • Wikisource: Dürbheim in der Beschreibung des Oberamts Spaichingen von 1876
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