Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 18′ N,  42′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 178 m ü. NHN
Fläche: 45,33 km2
Einwohner: 13.110 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 289 Einwohner je km2
Postleitzahl: 61191
Vorwahlen: 06003 (Ober- und Nieder-Rosbach),
06007 (Rodheim)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: FB, BÜD
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 023
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Homburger Straße 64
61191 Rosbach v. d. Höhe
Website: www.rosbach-hessen.de
Bürgermeister: Steffen Maar (parteilos)
Lage der Stadt Rosbach v. d. Höhe im Wetteraukreis

Rosbach vor der Höhe (amtlich Rosbach v. d. Höhe) ist eine hessische Stadt am Rande des Taunus südwestlich von Friedberg im Wetteraukreis.

Geografie

Nachbargemeinden und -kreise

Rosbach grenzt im Norden an die Stadt Friedberg, im Osten an die Gemeinde Wöllstadt, im Süden an die Stadt Karben (alle im Wetteraukreis) sowie im Westen an die Städte Bad Homburg und Friedrichsdorf und die Gemeinde Wehrheim (alle drei im Hochtaunuskreis).

Stadtgliederung

Rosbach besteht aus den Stadtteilen Nieder-Rosbach, 2551 Einwohner (31. Dezember 2004), Ober-Rosbach, 4965 Einwohner (31. Dezember 2004) und Rodheim vor der Höhe, 4780 Einwohner (31. Dezember 2004).

Geschichte

Bodenfunde reichen bis in bandkeramische und keltische Zeit zurück.

Die älteste erhaltene Erwähnung von „Rosbach“ stammt aus dem Jahr 884, der ursprünglich selbständige Stadtteil Rodheim wurde bereits 805 im Lorscher Codex dokumentiert. Die Namensherkunft steht nicht eindeutig fest, als wahrscheinlichste Erklärung gilt aber die Ableitung aus dem mittelhochdeutschen Wort „roezen“ oder „rozen“ (rösten), welches einen Aufschlussvorgang bei der Flachsverarbeitung bezeichnete.

884 ging Ober-Rosbach als kaiserliche Schenkung an das Kloster Fulda. Später ging der Ort in den Besitz der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, des Grafen von Nassau und des Kurfürsten und Erzbischofs von Trier über. 1663 erhielt die Gemeinde die Stadtrechte. Der Stadtteil Rodheim v. d. Höhe war von etwa 1600 bis 1821 Sitz des Amtes Rodheim.

Von 1850 bis 1926 wurde in 80 Grubenbauen Manganerzbergbau betrieben. 1901 wurden Nieder-Rosbach und Rodheim durch die Eisenbahnstrecke Friedberg–Homburg an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. 1912 wurde die bis dahin gemeinsame Gemarkung in Nieder- und Ober-Rosbach getrennt.

Der Brandanschlag in Rosbach 1988 durch Sympathisanten der Action Directe wurde bundesweit berichtet.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständige Gemeinde Nieder-Rosbach in die Stadt Ober-Rosbach eingegliedert. Die Stadt Ober-Rosbach wurde amtlich in Rosbach umbenannt. Am 1. August 1972 wurde diese kurzlebige Stadt mit der Gemeinde Rodheim vor der Höhe kraft Landesgesetz zu einer neuen Stadt Rosbach zusammengeschlossen. Am 14. März 1973 erhielt diese den Namen Rosbach vor der Höhe.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
 % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze  % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 28,0 9 26,1 8 29,1 9 34,8 11 40,6 15
Stimme Stimme RosbachRodheim 17,0 5 12,2 4
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 17,0 5 8,3 2 13,6 4 6,7 2
FWG Freie Wählergemeinschaft Rosbach/Rodheim 14,6 5 15,2 5 13,6 4 16,7 5 15,8 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 13,7 4 22,4 7 24,5 8 23,0 7 29,8 11
FDP Freie Demokratische Partei 8,6 3 11,6 4 5,6 2 6,7 2 5,2 2
SALZ Soziale Alternative Lebenswerte Zukunft 1,1 0 4,2 1
puR parteiunabhängige Rosbacher 10,2 3 7,7 3 8,7 3
Piraten Piratenpartei Deutschland 3,4 1
Linke.WASG Die Linke.WASG 4,4 1
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 52,6 50,8 46,9 45,8 53,3

Bürgermeister

Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:

Jahr Kandidaten Partei  %
Ergebnis
2018(1) Steffen Maar 54,3
Christoph Käding 45,7
Wahlbeteiligung in % 54,84
2012(1) Thomas Alber 56,3
Henrik Schnabel CDU 43,7
Wahlbeteiligung in % 50,7
2008 Detlef Brechtel 73,1
Wahlbeteiligung in % 32,7
2002 Detlef Brechtel 71,9
Dieter Launhardt SPD 28,1
Wahlbeteiligung in % 54,0
Jahr Kandidaten Partei  %
Ergebnis
1996(1) Reinhold Medebach SPD 49,2
Detlef Brechtel 50,8
Wahlbeteiligung in % 65,6
1996 Reinhold Medebach SPD 45,7
Ernst Georg Hannes GRÜNE 6,5
Detlef Brechtel 47,8
Wahlbeteiligung in % 66,0

(1)Stichwahl

  • Der parteilose Bürgermeister Detlef Brechtel wurde am 24. August 2008 mit 73,1 % der Stimmen im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung betrug 32,7 %.
  • Am 7. Oktober 2012 wurde der parteilose Thomas Alber mit 56,30 % der Stimmen im zweiten Wahlgang zum Nachfolger von Detlef Brechtel gewählt. Der Gegenkandidat Henrik Schnabel erhielt 43,70 % der Stimmen, die Wahlbeteiligung lag bei 50,68 %
  • Am 11. November 2018 wurde der parteilose Steffen Maar mit 54,3 % der Stimmen in einer Stichwahl zum Nachfolger von Thomas Alber gewählt. Der Gegenkandidat Christoph Käding erhielt 45,7 %, die Wahlbeteiligung lag bei 54,84 %.

Wappen

Blasonierung: In Gold ein roter Sparren, oben begleitet von einem blauen Turm und einer stilisierten blauen Schäferschippe, unten von einer roten Rose mit goldenem Butzen und grünen Kelchblättern.
Bedeutung: Die Schäferschippe steht für das ehemals selbstständige Nieder-Rosbach, der Turm für den vier Kilometer vom eigentlichen Rosbach entfernt gelegenen alten selbständigen Ort Rodheim vor der Höhe, der 1972 als neuer Stadtteil zu Rosbach hinzugekommen ist, die Rose, das Symbol Ober-Rosbachs, steht für Rosbach als ganzes.

Städtepartnerschaften

Partnerstädte von Rosbach sind Netzschkau im sächsischen Vogtland (seit 1990) sowie seit 1995 Ciechanowiec in Polen und Saint-Germain-lès-Corbeil in Frankreich.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Im Stadtteil Nieder-Rosbach ist der Traditionsbetrieb der Rosbacher Mineralwasserquelle ansässig, die seit 2001 zu den Hassia Mineralquellen gehört. Weiterhin befindet sich im Stadtteil Ober-Rosbach ein großes, weithin sichtbares Zentrallager und Verwaltungsgebäude der Rewe Deutscher Supermarkt KGaA. Im selben großen Gewerbegebiet mit Einzel- und Großhandelsunternehmen finden sich zwei Fastfoodrestaurants, Supermärkte und Tankstellen. Seit 2009 befindet sich dort ebenfalls die Deutschlandzentrale der Triumph Motorcycles Limited. Im angrenzenden Waldgebiet finden sich Quarzitsteinbrüche.

Verkehr

Die Gemeinde verfügt über einen Anschluss zur naheliegenden Autobahn A 5 Frankfurt – Kassel und einen Bahnanschluss an der Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf. Der Bahnhof Rosbach v d Höhe wurde im Jahr 1901 eröffnet, das Bahnhofsgebäude steht heute unter Denkmalschutz. Am 1. Dezember 2010 wurde der erste Spatenstich zur seit zehn Jahren geplanten Südumgehung Nieder-Rosbach gesetzt. Sie soll in drei Bauabschnitten über rund drei Kilometer eine bessere Anbindung des Stadtteils ausgehend von der östlichen K 11 über die L 3352 an die B 455 zur Autobahn herstellen. Der erste Abschnitt (B 455 bis Dieselstraße) wurde im März 2012 freigegeben, der zweite Abschnitt (bis zum neuen Rondell an der L 3352 über eine neue Eisenbahnbrücke) wurde am 20. Dezember 2012 freigegeben. Der dritte Abschnitt (vom Rondell bis zur K 11 alt, etwa einen Kilometer) wurde Anfang 2013 begonnen.

Bildungseinrichtungen

  • Kapersburgschule: Grundschule (Ober- und Nieder-Rosbach)
  • Erich Kästner-Schule: Grund-, Haupt- und Realschule (Rodheim)
  • Kinderstube „Die Kleinen Posträuber“ e. V. (Ober-Rosbach)
  • Kindertagesstätte Alte Schule (Rodheim vor der Höhe)
  • Kindertagesstätte „Regenbogenhaus“ (Rodheim vor der Höhe)
  • Kindertagesstätte „Kleine-Rasselbande“ (Ober-Rosbach)
  • Kindertagesstätte „Luna“ – Taunusblick (Nieder-Rosbach)
  • Kindertagesstätte „Brüder Grimm“ (Ober-Rosbach)
  • Kindertagesstätte „Villa Konfetti“ (Nieder-Rosbach)
  • Kindertagesstätte „Kinderhaus Bergstraße“ (Ober-Rosbach)
  • Kindertagesstätte „Kita VzF Sang“ (Ober-Rosbach)

Sehenswürdigkeiten

Im Stadtteil Nieder-Rosbach befindet sich eine denkmalgeschützte, alte Wasserburg, die im Eigentum der Stadt ist und als Begegnungsstätte dient. Gut drei Kilometer westlich des Stadtteils Ober-Rosbach liegt das römische Kastell Kapersburg, das als eine der besterhaltenen Anlagen des Obergermanisch-Raetischen Limes gilt. Anlässlich der Anerkennung des Limes als UNESCO-Weltkulturerbe wurde das bereits um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ausgegrabene und konservierte Kastell erneut vollständig restauriert und das gesamte Gelände in einen archäologischen Park umgewandelt.

Kulturdenkmäler in Rosbach vor der Höhe

Kirchen

In der Gemeinde finden sich folgende Kirchen:

Evangelisch

  • Stadtkirchengemeinde Ober-Rosbach
  • Burgkirchengemeinde Nieder-Rosbach
  • Kirchengemeinde Rodheim vor der Höhe

Katholisch

  • St. Michael, Stadtteile Ober-Rosbach und Nieder-Rosbach
  • St. Johannes Evangelist, Stadtteil Rodheim

Orgeln in Rosbacher Kirchen

Natur

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

  • Margarete Elisabeth von Leiningen-Westerburg (1604–1667), Gräfin von Leiningen und Regentin der Landgrafschaft Hessen-Homburg
  • Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim und Hessen-Homburg (1625–1681), Landgraf von Hessen-Homburg
  • Ernst Friedrich Felix Rumpf (1764–1849), geboren in Oberroßbach, Apotheker, Chemiker und Hochschullehrer
  • Adolf Reichwein (1898–1944), Pädagoge, Wirtschaftswissenschaftler und Kulturpolitiker (SPD). Er war aktiv im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur. Er lebte als Kind in Ober-Rosbach und besuchte dort die Volksschule
  • Helmut Neubauer (1925–2001), geboren in Rodheim vor der Höhe, Osteuropa-Neuzeithistoriker
  • Jessica Wahls (* 1977), Sängerin, Moderatorin und Modedesignerin, Mitglied der deutschen Girl-Group No Angels
  • Till Helmke (* 1984), Sprinter und Sportfunktionär. Wuchs in Rosbach auf.
Commons: Rosbach vor der Höhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Büdingen und Friedberg (GVBl. II 330-19) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 230, § 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360 f., 386.
  4. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  5. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2016.
  6. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  8. 1 2 Bürgermeister-Direktwahlen in Rosbach v. d. Höhe, Stadt. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  9. Wahlergebnisse Bürgermeisterstichwahl – Stadt Rosbach. Abgerufen am 12. November 2018.
  10. Wetterau. Rosbach vor der Höhe. Nieder-Rosbach. Haingraben 17. Ehem. Wasserburg. In: Kulturdenkmäler in Hessen. Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  11. St. Michael
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