Rusocin Riemertsheide | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Nysa | |
Gmina: | Nysa | |
Fläche: | 0,857 km² | |
Geographische Lage: | 50° 30′ N, 17° 25′ O | |
Höhe: | 180–220 m n.p.m. | |
Einwohner: | 424 (31. Dez. 2018) | |
Postleitzahl: | 48-300 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | ONY | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 406 Nysa–Włostowa | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Rusocin (deutsch Riemertsheide, auch Remertsheide) ist eine Ortschaft der Stadt-Land-Gemeinde Nysa (Neisse) in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) in der Woiwodschaft Oppeln.
Geographie
Geographische Lage
Das Straßendorf Rusocin liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa acht Kilometer nordöstlich des Gemeindesitzes und der Kreisstadt Nysa und etwa 51 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.
Rusocin liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) im Grenzbereich der Równina Wrocławska (Breslauer Ebene) zur Dolina Nysy Kłodzkiej (Glatzer Neiße-Tal). Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 406. Südöstlich von Rusocin fließt die Glatzer Neiße.
Nachbarorte
Nachbarorte von Rusocin sind im Osten Piątkowice (Rotthaus), im Westen Złotogłowice (Groß Neundorf) sowie im Nordwesten Prusinowice (Waltdorf).
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals 1267 als Rinaczow urkundlich erwähnt. In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort als Reywarczheide erwähnt. 1338 erfolgte eine Erwähnung als Reuarsheyde. Weitere urkundliche Erwähnungen des Dorfes erfolgten 1373 als Reynmartsheide sowie 1378 als Reynfarczheide. 1588 zählte das Dorf 36 Hufen.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Riemertsheide mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1791 wurde das Dorf inklusive der Pfarrkirche durch einen Brand zerstört.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Riemertsheide ab 1816 zum Landkreis Neisse im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Pfarrkirche, zwei Kapellen, eine katholische Schule, eine Erbscholtisei, eine Brennerei sowie 92 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Riemertsheide 608 Menschen, allesamt katholisch. 1855 lebten 698 Menschen im Ort. 1865 bestanden im Dorf eine Erbscholtisei, 28 Bauernhöfe, 16 Gärtner- und 41 Häuslerstellen. 1865–1873 wurde auf den Fluren von Rieglitz das Fort Rieglitz als Außenstelle der Festung Neisse angelegt. 1874 wurde der Amtsbezirk Lassoth gegründet, welcher aus den Landgemeinden Lassoth, Nieder Jeutritz, Ober Jeutritz, Riemertsheide und Rothhaus und den Gutsbezirken Lassoth und Rothhaus bestand. 1885 zählte Riemertsheide 725 Einwohner.
Zwischen 1905 und 1906 wurde ein neues Schulgebäude erbaut. 1925 zählte die Dorfschule 99 Schüler. 1933 lebten in Riemertsheide 581, sowie 1939 594 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neisse.
1945 kam der Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Rusocin umbenannt, die Bevölkerung wurde vertrieben. 1950 kam Rusocin zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski.
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Clemenskirche (poln. Kościół św. Klemensa Rzymskiego) wurde zwischen 1896 und 1897 erbaut. Der Bau ersetzte das 1791 erbaute Kirchengebäude. Das Kirchengebäude steht seit 1966 unter Denkmalschutz.
- Kirchfriedhof
- Zweigeschossiges Schulgebäude aus Backstein
- Wegekapelle
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr OSP Rusocin
- Fußballverein LZS Rusocin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Liczba mieszkańców w Gminie Nysa (polnisch), 31. Dez. 2018, abgerufen am 29. Nov. 2019
- 1 2 Geschichte von Rusocin (polnisch)
- ↑ Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
- 1 2 Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 547.
- 1 2 3 Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 989.
- ↑ Territorial Amtsbezirk Lassoth/Nieder Hermsdorf
- ↑ AGOFF Kreis Neisse
- ↑ Michael Rademacher: Kreis Neisse (poln. Nysa). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Geschichte der Clemenskirche (polnisch)
- ↑ Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)