Schadewohl Flecken Diesdorf | ||
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Koordinaten: | 52° 46′ N, 10° 51′ O | |
Höhe: | 73 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,98 km² | |
Einwohner: | 76 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 11 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 20. Juli 1950 | |
Eingemeindet nach: | Schadeberg | |
Postleitzahl: | 29413 | |
Vorwahl: | 039003 | |
Lage von Schadewohl in Sachsen-Anhalt | ||
Schadewohl ist ein Ortsteil des Fleckens Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
Das Dorf Schadewohl liegt etwa zwei Kilometer nordwestlich von Diesdorf zwischen Schadeberg und Diesdorf in der Altmark am Schadewohler Graben, der vor Dähre in die Dumme fließt, die ab Siedendolsleben nach dem Zufluss des Grabower Grabens zur Salzwedeler Dumme wird, einem linken Nebenfluss der Jeetze.
Nachbarorte sind Bergmoor im Westen, Schadeberg im Nordosten und Diesdorf im Südosten.
Die Landesgrenze zu Niedersachsen verläuft westlich, das Landschaftsschutzgebiet Salzwedel-Diesdorf liegt östlich des Dorfes.
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Das Dorf war ursprünglich ein Sackgassendorf.
Schadewohl wurde im Jahre 1423 erstmals erwähnt, als der Probst vom Kloster Diesdorf ein Vermächtnis von Heinrich Schrapenstiel bekundet, welcher hed gekoft veer wischbleeke, geleghen hinder schadewolde. Im Jahre 1458 wird dath dorp Schadewolde als Besitz des Klosters Diesdorf genannt.
Schadewohl lag an der Bahnstrecke Salzwedel–Diesdorf, einer eingleisigen Nebenbahn, die ab 1900 von den Salzwedeler Kleinbahnen erbaut und zum 1. April 1997 stillgelegt wurde. Im Jahr 2004 wurden die Gleise entfernt.
Im Jahre 1912 war das inzwischen abgerissene Landhaus Schadewohl vom Architekten Otto Haesler errichtet worden.
Herkunft des Ortsnamens
Heinrich Sültmann deutet den Namen 1423 schadewolde als deutsch mit der Bedeutung „Schattenwald, dichter Laubwald“ abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort „schate“ oder mittelniederdeutsch „schade“ für „Schatten“ und „wohl“ für „Wald“.
Eingemeindungen
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.
Am 1. Oktober 1936 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Schadewohl und Bergmoor im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde mit dem Namen Schadewohl. Am 20. Juli 1950 entstand die Gemeinde Schadeberg durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Dülseberg und Schadewohl.
Da am 1. November 1992 die Gemeinde Schadeberg in die Gemeinde Diesdorf eingemeindet wurde, ist Schadewohl seit dem 1. November 1992 ein Ortsteil von Diesdorf.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:
Religion
Die evangelischen Christen aus Schadewohl gehören zur Kirchengemeinde Diesdorf, die zur Pfarrei Diesdorf gehörte und betreut wird vom Pfarrbereich Diesdorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Großsteingräber bei Schadewohl sind eine Gruppe von drei jungsteinzeitlichen Grabanlagen auf einem Feld etwa 1½ Kilometer südwestlich von Schadewohl.
- Der Friedhof von Schadewohl liegt südwestlich des Dorfes.
- In Schadewohl steht auf dem Dorfplatz ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, eine Pyramide aus Findlingen, gekrönt von einem Adler.
Wirtschaft
In Schadewohl gibt es einen Landwirtschaftsbetrieb mit einer Biogasanlage.
Vereine
Löschgruppe Schadewohl der Freiwilligen Feuerwehr Diesdorf
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1912–1914, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 141 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 345, 144. Schadewohl (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Schadewohl im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1912–1914, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- 1 2 Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 250 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 275 (Digitalisat).
- ↑ Werkverzeichnis – otto-haesler-initiative. In: otto-haesler-initiative.de. otto haesler initiative, abgerufen am 5. September 2021.
- ↑ Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 25.
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 169.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 361.
- 1 2 3 Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 141 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- 1 2 Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- 1 2 Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ F. Schulze, H. Blumenthal: Pfarralmanach für die Provinz Sachsen und die Stolbergschen Grafschaften. 24. Jahrgang, 1912, ZDB-ID 551011-9, S. 107.
- ↑ Pfarrbereich Diesdorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 24. April 2023.
- ↑ Namenliste Friedhof Schadewohl-Dülseberg (Diesdorf). In: grabsteine.genealogy.net. Projekt Grabsteine, 2012, abgerufen am 24. Februar 2018.
- ↑ Schadewohl, Gemeinde Diesdorf, Altmarkkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 5. September 2021.
- 1 2 Anke Pelczarski: Feuerwehrleute aus dem Flecken Diesdorf trainierten Handgriffe in Biogasanlage Schadewohl. In: Volksstimme Magdeburg. 26. April 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 4. März 2018]).