Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 38′ N, 6° 57′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis | |
Höhe: | 173 m ü. NHN | |
Fläche: | 69,72 km2 | |
Einwohner: | 27.102 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 389 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53359 | |
Vorwahlen: | 02226, 02225, 02255 | |
Kfz-Kennzeichen: | SU | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 82 048 | |
Stadtgliederung: | 9 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schweigelstraße 23 53359 Rheinbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Ludger Banken (parteilos) | |
Lage der Stadt Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis | ||
Rheinbach ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen mit dem Sonderstatus „Mittlere kreisangehörige Stadt“. Rheinbach liegt 16 Kilometer südwestlich der Bonner Innenstadt.
Geographie
Geographische Lage
Rheinbach liegt im linksrheinischen Teil des Rheinlandes 16 km südwestlich der Innenstadt von Bonn und 34 km südlich von Köln. Die Stadt selbst liegt in der Voreifel, naturräumlich in der Swistbucht, größtenteils noch in der Ebene der Niederrheinischen Bucht; das Stadtgebiet umfasst aber auch einige Dörfer des Ahrgebirges, das sich südlich anschließt.
Höchster Punkt Rheinbachs ist der bei Todenfeld gelegene Vermessungspunkt (⊙ ) 406,5 m ü. NHN, welcher eine sehr gute Aussicht in die Eifel und in Richtung Vorgebirge und Ville bietet. Auch von der Ruine Tomburg oberhalb von Wormersdorf hat man eine Aussicht bis weit in die Kölner Bucht. Bei klarem Wetter sieht man von der Tomburg aus den Kölner Dom und umgekehrt vom Turm des Doms die Tomburg.
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt mit etwa 17.000 Einwohnern bilden die „Ortschaften“ und „Wohnplätze“ die Ortsteile von Rheinbach.
Ortschaften | ||
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Die südlich und südwestlich von Rheinbach auf den Eifelhöhen gelegenen Ortschaften werden zusammenfassend auch als Höhenorte bezeichnet.
Wohnplätze | ||
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zu Neukirchen
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zu Queckenberg
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zu Ramershoven
zu Wormersdorf
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Swisttal | Alfter | |
Euskirchen | Meckenheim | |
Bad Münstereifel | Altenahr (Rheinland-Pfalz) |
Geschichte
Der Name Rheinbach ist aus Reginbach entstanden. Der erste Teil des Namens leitet sich vermutlich von dem althochdeutschen Wort „regan“ = Regen ab, so dass mit dem späteren Ortsnamen wohl zunächst ein Bach bezeichnet wurde, der nur bei Regen ausreichend Wasser führte.
Antike bis Mittelalter
Die Römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln, auch Römerkanal genannt und etwa ab 80 n. Chr. gebaut, führte durch das heutige Stadtgebiet Rheinbachs. Einige geborgene Teilstücke sind in der Stadt aufgestellt, so z. B. an der Pützstraße ein Teilstück, das aus Mechernich-Breitenbenden stammt, und am Kreisel Aachener Straße ein Teilstück, das in Rheinbach geborgen wurde und dessen Sohle und Wangen aus römischem Stampfbeton besteht. Die Wasserleitung verlief in Rheinbach unter der heutigen Münstereifeler Straße und der Bahnhofstraße. Nach der römischen Zeit wurde die Eifelwasserleitung in Rheinbach zur Gewinnung von Baumaterial ausgebeutet. So findet man z. B. am Wasemer Turm und am Hexenturm in Rheinbach aus römischem Stampfbeton bestehendes Baumaterial verbaut.
Die erste Erwähnung der Ansiedlung als Reginbach erfolgte am 13. August 762, als der fränkische König Pippin und seine Frau Bertrada der Abtei Prüm Ländereien im Umfeld der heutigen Stadt Rheinbach schenkten. Als die Abtei Prüm 892 von marodierenden Wikingern überfallen, ausgeraubt und alle Unterlagen angezündet wurden, ließ der Abt im Folgejahr ein Verzeichnis der Güter der Abtei erstellen. Dieses Prümer Urbar führt für Rheinbach (dort Rembahc genannt) fast 50 Bauernstellen im Besitz der Abtei auf und weist sie damit als größten Grundherrn der Region aus.
Im 12. Jahrhundert wird ein Edelmann namens Emelricus als Herr von Rheinbach genannt. Das Geschlecht der Ritter von Rheinbach, die zunächst „Angestellte“ Prüms waren, lebte auf der Rheinbacher Burg und wurde in der Folgezeit immer mächtiger. Im Jahre 1246 übertrug Graf Friedrich von Hochstaden, der damals Prümer Vogt u. a. in Rheinbach war, die Vogteirechte an seinen Bruder Konrad, Erzbischof von Köln. Nach der Bestätigung durch den Prümer Abt war nun der Kölner Erzbischof Landesherr in Rheinbach. Als aber das Erzstift 1288 in der Schlacht von Worringen eine schwere Niederlage erlitt und dadurch stark geschwächt wurde, nahmen die Herren von Rheinbach das Heft in die Hand. Sie befestigten den Ort mit Mauern, Türmen und Halbtürmen. Widerrechtlich ohne Genehmigung des Landesherrn erbauten die Ritter von Rheinbach eine Stadt. 1298 wird der Ort erstmals als „oppidum“ bezeichnet. 1343, als ein Aussterben des Geschlechts von Rheinbach abzusehen war, erwarb der Kölner Bischof alle Rechte an Burg und Stadt Rheinbach zurück und die Stadt blieb bis zum Jahr 1789 Teil des Erzstifts Köln und so unter Kurkölner Kontrolle.
In der Folgezeit entwickelte sich Rheinbach auch zum Verwaltungsmittelpunkt für die kurkölnischen Einnahmen aus der Grafschaft Neuenahr. Nach dem Verlust Neuenahrs an Jülich sank die Bedeutung Rheinbachs für den Erzbischof enorm und er verpfändete die Stadt häufig an größere oder kleinere Herren. So wurde ein weiterer Ausbau der Stadt gehemmt. Das zunächst blühende Tuchhandwerk und das regional bedeutende Gerbereiwesen verloren zunehmend an Bedeutung.
Frühe Neuzeit
An die Hexenprozesse in Rheinbach, die zwischen 1631 und 1636 wüteten, erinnert der Hexenturm, der damals als Gefängnis diente und Teil der Rheinbacher Burg ist, die von den Herren von Rheinbach gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet wurde und heute noch in Teilen vorhanden ist. Unter den Hexenkommissaren Franz Buirmann und Jan Möden wurden etwa 130 Menschen aus Rheinbach, Flerzheim und Meckenheim als Hexen angeklagt, gefoltert und verbrannt. In Rheinbach entpuppten sich die Hexenverfolgungen als mörderischer Machtkampf innerhalb der städtischen Führungsschicht. Fünf der sieben Schöffen mussten fliehen oder wurden ermordet. Hermann Löher, ehemaliger Bürgermeister, rettete sich nach Amsterdam und veröffentlichte dort später eine detaillierte Chronik dieser Ereignisse unter dem Titel Hochnötige Unterthanige Wemütige Klage Der Frommen Unschültigen. Den Vogt Schwegeler verbrannten die Hexenrichter vor den Stadttoren.
Am 11. Juni 2012 distanzierte sich der Rat der Stadt Rheinbach einstimmig von den im 16. und 17. Jahrhundert auf Rheinbacher Stadtgebiet geschehenen Gräueltaten und bedauerte, dass unschuldige Frauen und Männer als Hexen und Zauberer denunziert, gefoltert, durch die Folter getötet oder schließlich hingerichtet worden seien; Folter und Todesstrafe seien früher wie heute Unrecht.
Im Jahre 1673 stand der Prinz von Oranien mit vier Regimentern vor der Stadt. Nachdem sich Bürgermeister Averdunck geweigert hatte, Rheinbach freiwillig zu übergeben, plünderten die Truppen des Prinzen die Stadt und steckten sie in Brand. Nur 20 der ca. 150 Häuser blieben vom Feuer verschont. 25 Rheinbacher Bürger und 23 Bauern aus den umliegenden Ortschaften kamen um.
Französische Revolution bis Zweiter Weltkrieg
Nach dem Einmarsch französischer Truppen 1794 ins Rheinland wurde Rheinbach Teil eines neugebildeten Département de Rhin-et-Moselle. Ab 1802, als die deutschen Gebiete westlich des Rheins in den französischen Staat integriert wurden, waren auch die Rheinbacher französische Staatsbürger. Durch diese Eingliederung in den französischen Staat blieb die zuvor erfolgte Ausrufung der Republik „Freies Land Rheinbach“ durch den Publizisten Johann Baptist Geich nur eine Fußnote der Geschichte. Geich und seine Mitstreiter hatten beabsichtigt, eine eigenständige Rheinische Republik nach französischem Vorbild zu errichten. In dieser Zeit wurden auch die noch heute zu Rheinbach gehörenden Ortschaften verwaltungsmäßig mit der Kernstadt verbunden.
Nach den erfolgreich geführten Befreiungskriegen – insbesondere aber infolge des Wiener Kongresses – fiel Rheinbach 1815 an Preußen und wurde zunächst Teil des Großherzogtums Niederrhein und dann bis 1945 Teil der Rheinprovinz. In der Potsdamer Konferenz wurde diese in einen französischen und in einen britischen Sektor geteilt. Rheinbach lag direkt an der Sektorengrenze, jedoch noch im britischen Bereich. Die damalige Sektorengrenze ist identisch mit der Grenze zum Landkreis Ahrweiler, der im Land Rheinland-Pfalz liegt, und ist damit zugleich Landesgrenze.
1820 wurde mit dem Abriss der Rheinbacher Stadtbefestigung begonnen. Anfang der 1850er Jahre begann in Rheinbach die Förderung und Verhüttung von Eisenerz. Aber schon nach wenigen Jahren wurde dieser Bergbau eingestellt. Der seit Jahrhunderten in den rheinbacher Höhenorten betriebene Kupfer- und Bleierzbergbau – zuletzt auf der Grube Hedwigsglück – endete mit dem Ersten Weltkrieg.
1852 wurde eine höhere städtische Lehranstalt errichtet, die 1909 als Vollgymnasium anerkannt wurde. Seit 1862 durfte sich Rheinbach wieder „Stadt“ nennen, nachdem es diese Rechte in der Franzosenzeit infolge der Gleichstellung von Stadt und Land verlor.
1866 wurde in Rheinbach eine Filiale der Armen Dienstmägde Jesu Christi eröffnet. Die Schwestern widmeten sich der Krankenpflege und richteten eine Kinderbewahrstelle und eine Handarbeitsschule für Mädchen ein. Ab 1869 entwickelte sich daraus das Rheinbacher Krankenhaus, welches 2006 jedoch seine Tore schloss und nun zu einer Pflegestation mit dem angrenzenden Seniorenheim Marienheim umgebaut wurde.
Der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1880 ermöglichte in der Folgezeit die Entwicklung einer bedeutenden Keramikindustrie, die um 1960 ihren künstlerischen Höhepunkt fand. Heute arbeiten hier noch zwei Betriebe.
1914 wurde in Rheinbach die Strafanstalt als Zuchthaus eingerichtet, heute ist es die Justizvollzugsanstalt Rheinbach. Über mehrere Jahrzehnte lang befand sich dort eine Abteilung für Langzeitgefangene, die der Haftanstalt aufgrund einiger spektakulärer Ausbrüche, aber auch aufgrund prominenter Insassen wie dem „Kanzlerspion“ Günter Guillaume zu einer überregionalen Bekanntheit verhalf.
Von 1918 bis 1929 waren in Rheinbach zunächst britische, später französische Besatzungssoldaten stationiert.
1901 lebten hier 113 Juden, die auch eine Synagoge, einen Friedhof und eine Schule unterhielten. 1942 wurden die letzten jüdischen Bürger Rheinbachs nach Osteuropa deportiert. Mindestens 34 wurden ermordet.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Rheinbach stark in Mitleidenschaft gezogen. Zahlreiche Gebäude, darunter die Pfarrkirche, wurden als Folge der Alliierten Luftangriffe zerstört. Nahezu 700 Kriegstote hatten Rheinbach und das Amt Rheinbach-Land zu beklagen. Die eine Hälfte fiel als Soldaten, die andere durch Artilleriebeschuss oder Bombenabwürfe vor Ort. Rheinbach wie auch die Stadt Meckenheim lagen an der Vormarschroute der 9. US-Panzerdivision auf dem Weg zur Brücke von Remagen.
Gegenwart
Aus dem Sudetenland vertriebene Glasveredler siedelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Rheinbach an. Bis September 1947 hatten sich acht Glasfachbetriebe aus Böhmen in der Stadt niedergelassen, die den Ruf Rheinbachs als „Glasstadt“ begründeten. Bereits 1948 wurde eine Staatliche Glasfachschule in Rheinbach eröffnet, die heute unter dem Namen „Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen“ firmiert und internationale Anerkennung gefunden hat.
Im Rahmen des Bonn-Berlin-Ausgleichs wurde in Rheinbach 1995 eine Abteilung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eingerichtet. 1968 eröffnete der Förderverein „Freunde des edlen Glases“ das Glasmuseum Rheinbach mit dem Ausstellungsschwerpunkt „Böhmisches Hohlglas“, das seit 1989 im Himmeroder Hof etabliert ist.
Am 1. August 1969 wurden durch §5 Bonn-Gesetz die Stadt Rheinbach und die bisher selbständigen und zum Amt Rheinbach-Land gehörenden Gemeinden Flerzheim, Hilberath, Neukirchen, Niederdrees, Oberdrees, Queckenberg, Ramershoven, Todenfeld und Wormersdorf zur neuen Stadt Rheinbach zusammengeschlossen.
Rheinbach als Bundeswehrstandort
Ab dem Jahr 1935 und dann während des gesamten Krieges waren in Rheinbach Personal des Reichsarbeitsdienstes und später in Einrichtungen der Wehrmacht auch Soldaten stationiert. Im Jahr 1951 begann die Geschichte Rheinbachs als Garnisonsstadt mit der Errichtung eines Lagers für die Stationierung alliierter Truppen. Diese Stationierungsentscheidung war bei den Rheinbachern sehr umstritten. 1952 bezog das belgische 31. Flugabwehr-Bataillon das gerade fertiggestellte Barackenlager in Rheinbach. Vier Jahre später zogen die belgischen Truppen wieder aus Rheinbach ab, sodass 1957, mit der Aufstellung des Wachbataillon BMVg, Rheinbach zum Bundeswehrstandort wurde.
Noch in diesem Jahr wurde im Bundeswehrlager an der Münstereifeler Straße eine Führungsfernmeldekompanie untergebracht, die schnell zum Bataillon und zum Fernmelderegiment oberste Bundeswehrführung und letztlich zur Führungsunterstützungsbrigade 900 aufwuchs. Der Fernmeldeverband wurde nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin verkleinert, mehrfach restrukturiert und verlegt.
Rheinbach war aber auch Stationierungsort für das Fernmeldekommando 900, das am Stadtpark 14 (⊙ ), heute Albert-Schweitzer Schule, stationiert war. Es war der Vorläuferverband des Kommandos Strategische Aufklärung, das am 17. Januar 2002 in der Tomburg-Kaserne in Dienst gestellt wurde. Das Kommando verlegte 2007/2008 die Hauptkräfte nach Grafschaft-Gelsdorf.
Im Mai 1968 wurde die Namenstafel Tomburg-Kaserne (⊙ ), benannt nach der beim Ortsteil Wormersdorf gelegenen Tomburg, enthüllt.
Heute sind in der Tomburg-Kaserne beherbergt:
- Betriebszentrum IT-System der Bundeswehr (BtrbZ IT-SysBw, BITS)
- Zentrum Cyber-Operationen (ZCO) sowie
- Teile ZCSBw, KdoITBw, EMilPfa, BwDLZ und
- BWI GmbH
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Delta | Quelle |
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1867 | 1.867 | ||
1872 | 1.889 | +22 | |
1971 | 20.000 | +18.111 | |
1995 | 24.963 | +4.963 |
- Anmerkung
- Einwohner ab 1995 jeweils zum 31. Dezember mit Haupt- und Nebenwohnung, einschließlich der Ortschaften der Stadt Rheinbach.
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- Anmerkung
- Einwohner ab 2015 gemäß schriftlicher Information der Stadt Rheinbach, Bürgerbüro vom 6. Mai 2019.
Religion
Katholische Gemeinden
- Kath. Pfarrgemeinde St. Martin, Rheinbach im Erzbistum Köln mit den Kirchen
- St. Martin in Flerzheim
- St. Martin in Hilberath
- St. Margareta in Neukirchen
- St. Mariä Himmelfahrt in Merzbach
- St. Antonius in Niederdrees
- St. Ägidius in Oberdrees
- St. Joseph in Queckenberg
- St. Basilides in Ramershoven
- St. Hubertus in Todenfeld
- St. Bartholomäus in Kalenborn
- St. Martin in der Kernstadt von Rheinbach (Pfarrkirche)
- Kath. Kirchengemeinde St. Martin, Wormersdorf in der Pfarreiengemeinschaft Meckenheim.
Klöster und Niederlassungen religiöser Gemeinschaften in Rheinbach
- Deutscher Orden (OT): Kloster und Pfarrseelsorge (1. September 2012 bis 15. November 2014)
- Pallottiner (SAC): Kloster und Schule (bis Juli 2016)
- Schwestern Unserer Lieben Frau (SND): Kloster, Schule und Internat (1911–1999)
- Töchter der Göttlichen Liebe (DDL): Antoniuskloster in Flerzheim (mit Sitz der Deutschen Region des Ordens; ca. 1990–2015)
- Arme Dienstmägde Jesu Christi (ADJC): Krankenhaus (23. Oktober 1866 bis 1. Oktober 1965); Hermanianum (15. April 1890 bis 15. April 1935).
Evangelische Gemeinden
- Ev. Gemeinde Rheinbach, Gnadenkirche
- Freie Ev. Gemeinde, FEG
Politik
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Stadtrat
Der Stadtrat ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Rheinbach. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. Die letzte Wahl fand am 13. September 2020 statt.
Bürgermeister
Bürgermeister war von 1999 bis 2020 Stefan Raetz (CDU). Zur Wahl 2020 trat Raetz nicht mehr an. Zu seinem Nachfolger wurde in der Stichwahl am 27. September 2020 der Kandidat von SPD, UWG, GRÜNEN und FDP, Ludger Banken (parteilos), gewählt.
Wappen
Blasonierung: „Im geteilten Felde, oben in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, unten gespalten, links (heraldisch rechts) in Silber ein mit dem Barte linkshin gewendeter blauer Schlüssel, rechts (heraldisch links) auf rotem Grund ein blau bewehrter halber silberner Adler am Spalt.“ | |
Wappenbegründung: Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund steht für das Erzstift Köln. Der Schlüssel deutet auf den hl. Petrus als Patron der Kirche oder des Erzstiftes. Der Adler aus dem Wappen der Grafen von Are-Hochstaden knüpft an die Übertragung von 1246/47 an und ignoriert die widerrechtliche Aneignung des Besitzes durch die Ritter von Rheinbach. Das Stadtwappen geht zurück auf das zweite Schöffensiegel, das mit Abdruck seit 1344 existiert.
Die Wappenverleihung fand 1915 durch den preußischen König Wilhelm II. statt und wurde 1970 durch den Regierungspräsidenten von NRW bestätigt. Die Flaggenfarbe der Stadt ist schwarz weiß. |
Städtepartnerschaften
- Deinze, Belgien
- Kamenický Šenov (Steinschönau), Tschechien
- Sevenoaks, Kent, Vereinigtes Königreich
- Villeneuve-lès-Avignon, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten, Freizeit
Museen
- Glasmuseum Rheinbach
- Kutschenmuseum Mostert
- Naturparkzentrum des Naturparks Rheinland im Himmeroder Hof
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Martin Rheinbach
- Burgruine Tomburg bei Wormersdorf
- Hexenturm
- Wasemer Turm
- Kallenturm
- Windmühlenturm
- Bocksturm
- Himmeroder Hof (Rheinbach)
- Waldhotel Rheinbach
- Waldkapelle
- Römische Wasserleitung („Römerkanal“)
- „Altes Bürgerhaus“ (nicht erhalten, Grundriss im Pflaster des Plätzchens „Am Bürgerhaus“ – Hauptstraße/Ecke Bachstraße – nachempfunden)
- Haus Am Bürgerhaus 5 (Raths), eines der älteren Gebäude Rheinbachs mit Kellerteilen aus dem 16. Jh., ehemals Gerberei, Lederhandel, Sägewerk/Holzhandel, Stellmacherei, Restaurant
- ehemalige „Herberge zum Heiligen Geist“, Martinstraße 12
- Der Hans-Wischeler-Turm war ein 16 m hoher hölzerner Aussichtsturm auf dem südwestlich von Rheinbach gelegenen 291,9 m ü. NHN hohen Beuelskopf, der 2002 durch Brandstiftung zerstört wurde. Seit einigen Jahren existieren Pläne für den Wiederaufbau.
- ehemaliger Wasserturm aus den 1890er Jahren, bis 2019 Atelier des verstorbenen Studioglaskünstlers Udo Edelmann.
Freizeit
- Neben dem Freizeitpark mit Kinderspielplatz, Seen, Minigolfanlage und Grillplätzen zählt das monte mare Freizeitbad und Saunaparadies mit seinem 10 Meter tiefen Indoor-Tauchbecken zu den beliebten Ausflugszielen.
- Immer am dritten Wochenende im Juli finden in Rheinbach die Rheinbach Classics statt, ein überregionales Oldtimerfestival, welches jährlich über 30.000 Zuschauer aus ganz Deutschland und den Nachbarländern anzieht.
Sport
In Rheinbach gibt es zwei Sportstätten mit Leichtathletikanlagen, das Stadion am Freizeitpark und die Sportanlage Am Stadtpark.
Ansässige Vereine sind unter anderem der Turn-Verein Rheinbach und der SC Rheinbach.
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Schienenverkehr
Der Bahnhof Rheinbach liegt an der Voreifelbahn (Bonn Hbf–Rheinbach–Euskirchen(–Bad Münstereifel)), auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die S-Bahnlinie 23 verkehrt. Sie bedient außerdem den Haltepunkt Rheinbach Römerkanal.
Linie | Verlauf / Anmerkungen | Takt (Mo–Fr) |
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S 23 | Bonn Hbf – Bonn-Endenich Nord – Bonn Helmholtzstraße – Bonn-Duisdorf – Alfter-Impekoven – Alfter-Witterschlick – (Meckenheim Kottenforst –)* Meckenheim Industriepark – Meckenheim (Bz Köln) – Rheinbach Römerkanal – Rheinbach – Swisttal-Odendorf – Euskirchen-Kuchenheim – Euskirchen ab Euskirchen stündliche Durchbindung der Züge als RB 23 bis Bad Münstereifel; * Züge halten in Kottenforst nur stündlich und nur am Wochenende sowie an Feiertagen Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2020 | 15/30 min (Bonn–Rheinbach) 30 min (Rheinbach–Euskirchen) |
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB-Regio NRW, die für die Voreifelbahn Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 644 in Ein- bis Zweifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h einsetzt.
Busverkehr
Buslinien der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) verbinden Rheinbach sternförmig mit Bonn über Witterschlick, Euskirchen, verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Swisttal sowie im Schülerverkehr auch mit Meckenheim. Innerhalb Rheinbachs verkehrt unter dem Namen „Rheinbacher Stadthüpfer“ eine Quartierbuslinie mit einem barrierefreien Kleinbus (Liniennummer: 813). Für alle diese Linien gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).
Weitere Linien aus dem VRM (Verkehrsverbund Rhein-Mosel) verbinden Rheinbach und seine Höhenorte mit mehreren Ortsteilen von Altenahr sowie mit Ersdorf und Altendorf.
Straßen
Rheinbach liegt an der Bundesautobahn 61 Köln–Ludwigshafen am Rhein. Der zentrale Bereich Rheinbachs und mehrere Ortsteile werden zudem von der Bundesstraße 266 erschlossen.
In Rheinbach waren am 1. Januar 2018 19.550 Kraftfahrzeuge zugelassen, davon 16.594 Pkw.
Radwege
Die Stadt ist an mehrere Radwanderwege angeschlossen:
- Die 524 km lange Wasserburgen-Route verbindet mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der Kölner Bucht.
- Die 1.045 km lange D-Route 4 (Mittelland-Route) führt von Aachen über Bonn, Siegen, Erfurt, Jena und Chemnitz nach Zittau.
- Die 733 km lange D-Route 7 (Pilgerroute) führt von Aachen über Köln, Düsseldorf, Duisburg, Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg nach Flensburg.
Bildung
In der Stadt gibt es fünf Grundschulen, eine Gesamtschule sowie zwei Gymnasien.
Das Städtische Gymnasium Rheinbach ist die älteste Schule Rheinbachs, das Erzbischöfliche St.-Joseph-Gymnasium (zuvor für Mädchen, jetzt bi-edukativ) ist ein privates Gymnasium; es übernahm die Schüler des Vinzenz-Pallotti-Kollegs (für Jungen), das im Juli 2016 geschlossen wurde. Die Gemeinschafts-Hauptschule Am Dederichsgraben und die Tomburg-Realschule befinden sich zugunsten einer Gesamtschule in Auflösung. Die Albert-Schweitzer-Schule, eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, wurde im Juli 2016 aufgrund zu niedriger Anmeldezahlen geschlossen.
Darüber hinaus beherbergt Rheinbach das Staatliche Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, welche zwei weitere Standorte im rechtsrheinischen Sankt Augustin und Hennef besitzt.
Industrie
Die Heinrich Frings GmbH & Co. KG ist Weltmarktführer für automatisierte Anlagen zur Essigherstellung.
Telefonvorwahlen
Die Stadt hat die Vorwahl 02226. Abweichend hiervon gelten in Flerzheim und Wormersdorf die 02225 sowie in Queckenberg, Loch und Hardt-Sürst die 02255.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Wilhelm Busch (1867–1923), Mitglied des Preuß. Abgeordnetenhauses (Zentrum), Parlamentarischer Staatssekretär im preußischen Landwirtschaftsministerium, 1922 Ehrenbürger von Rheinbach
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Adam von Nettinghofen (1680–1738), Rektor der Universität Wien, Böhmischer Ritter und Niederösterreichischer Regimentsrat
- Johann Joseph Müller (1768–1850), Domherr in Köln und Wohltäter seiner Heimatstadt Rheinbach
- Andreas Gau (1800–1862), katholischer Theologe, Dozent und Subregens in Köln, Stiftsherr in Aachen, Abgeordneter im preußischen Landtag für den Wahlkreis Bonn-Rheinbach
- Andreas Simons (1823–1900), Architekt
- Emil Meyer (1869–1949), Evangelist der pietistischen Bewegung, Schriftsteller und Verleger
- Anton Schrammen (1869–1953), Paläontologe und Zahnarzt, Experte für fossile Schwämme und Cephalopoden
- Jakob Schrammen (1871–1944), Architekt und Baubeamter
- Elke Erb (* 1938, Scherbach), Schriftstellerin
- Ute Erb (* 1940, Scherbach), Dichterin
- Peter Blumenthal (* 1945), Sprachwissenschaftler
- Frank Kolb (* 1945), Althistoriker (Professor an der Eberhard Karls Universität Tübingen)
- Bernd Schumacher (* 1952), Kriminalromanautor und Liedermacher
- Heike Kaster-Meurer (* 1964), Kommunalpolitikerin (SPD)
- Carsten Fiedler (* 1969), Journalist
- Barbara Ruscher (* 1969), Kabarettistin
- Simone Schneider (* 1971), Verwaltungsjuristin
- Tim Lobinger (1972–2023), Leichtathlet und Olympiateilnehmer
- Stefan Parinussa (* 1974), Radrennfahrer
- Antoine Monot, Jr. (* 1975), Schauspieler
- Markus Pröll (* 1979), Fußballspieler
- Demian Kappenstein (* 1983), Jazz- und Popmusiker
- Christina Stephan (* 1990), Schauspielerin
- Judith Stapf (* 1997), Violinistin
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Andreas Schweigel (1566–1636), Jurist, ab 1602 kurfürstlicher Vogt in Rheinbach und Hexenprozessgegner
- Franz Buirmann (1590–nach 1638), kurkölnischer Hexenkommissar, führte von 1631 bis 1638 zahlreiche Hexenprozesse in Rheinbach
- Hermann Löher (1595–1678), Bürgermeister und Schöffe in Rheinbach, Gegner der Hexenprozesse
- Hans Hirschmann (1893–1968), Arzt und Bürgermeister in Rheinbach, Landrat des Landkreises Bonn
- Joseph Roth (1896–1945), Lehrer, Politiker und NS-Gegner, seit 2000 Märtyrer der katholischen Kirche
- Hans von der Groeben (1907–2005), Diplomat, Wissenschaftler und Publizist, verstarb in Rheinbach
- Franz Wendler (1913–2007), Glaskünstler, wohnte und arbeitete seit 1950 in Rheinbach
- Ewald Erb (1903–1978), Literaturwissenschaftler, arbeitete von 1937 bis 1941 beim Finanzamt Rheinbach
- Heinrich Kalenberg (1933–2015), 1963–1995 Stadtdirektor von Rheinbach
- Paul Reding (* 1939), Künstler und Schriftsteller, besuchte von 1957 bis 1960 die Staatliche Fachschule für Glasveredelung in Rheinbach
- Monika Müller (* 1947), Pädagogin und Therapeutin, lebt in Rheinbach
- Wolfgang Niedecken (* 1951), Sänger, Musiker und bildender Künstler, war Schüler in Rheinbach
- Winrich C.-W. Clasen (* 1955), Verleger und Schriftsteller, Leiter des cmz-Verlags in Rheinbach
- Stefan Raetz (* 1959), ehemaliger Bürgermeister von Rheinbach (1999–2020)
- Thomas Quast (* 1962), Richter, Musiker und Komponist, war Internatsschüler in Rheinbach
- Norbert Röttgen (* 1965), Politiker (CDU), 2009–2012 Bundesumweltminister, wuchs in Rheinbach auf
- Jenny Elvers (* 1972), Schauspielerin und Moderatorin, lebte zeitweise in Rheinbach
- Hans Sarpei (* 1976), ghanaischer Fußballspieler, spielte 1998 für den VfL Rheinbach
- Artur Kolodziejski (* 1979), Basketballspieler, wuchs in Rheinbach auf
- Christian Knees (* 1981), Profi-Radrennfahrer, begann seine Radsportkarriere 1990 beim VfL Rheinbach
- David Kriesel (* 1984), Informatiker und Publizist, lebt in Rheinbach und wuchs dort teilweise auf
- Lukas Sinkiewicz (* 1985), Fußballnationalspieler (Deutschland) polnischer Herkunft, begann seine Karriere als Juniorenspieler beim FC Flerzheim und danach beim VfL Rheinbach
- Pius Heinz (* 1989), Pokerweltmeister, legte 2008 sein Abitur am Städtischen Gymnasium Rheinbach ab
- Oliver Ewy (* 1992), Schauspieler und Musiker, bis 2011 Schüler des Vinzenz-Pallotti-Kollegs in Rheinbach
Literatur
- Carl-Wilhelm Clasen: Stadt Rheinbach (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz [Hrsg.]: Rheinische Kunststätten. Heft 249). 2. Auflage. Neusser Druckerei und Verlag, Köln 1988, ISBN 3-88094-623-X.
- Klaus Fink: Geschichte der Burg, der Stadt und des Amtes Rheinbach: von den Anfängen bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Roehrscheid Verlag, Bonn 1965.
- Klaus Fink: Rheinbach unterm Krummstab. Stadt Rheinbach, Rheinbach 2005, ISBN 978-3-9806176-1-1.
- Klaus Grewe: Auf Römerspuren rund um Rheinbach. Wasserleitungen und Fernstraßen von der Römerzeit bis zum Mittelalter (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Rheinische Kunststätten. Heft 466). 1. Auflage. Neusser Druckerei und Verlag GmbH, Neuss 2001, ISBN 3-88094-884-4.
Weblinks
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Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
- ↑ Klaus Grewe: Aquädukte. Wasser für Roms Städte. Der große Überblick – vom Römerkanal zum Aquäduktmarmor. Regionalia Verlag, Rheinbach 2014, ISBN 978-3-95540-127-6, S. 295.
- ↑ Regesta Imperii RI I n. 95 vom 13. August 762 (online); abgerufen am 30. Juli 2017.
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- ↑ Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen herausgegeben von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169. Hölscher, Coblenz 1860, S. 189.
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