Das abgegangene Schloss Neuaich lag in Aich, einem Gemeindeteil der niederbayerischen Gemeinde Bodenkirchen im Landkreis Landshut. Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-2-7540-0172 als „untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich des ehem. Schlosses Neuenaich in Aich, darunter Spuren von Nebengebäuden, Vorgängerbauten bzw. älterer Bauphasen“ geführt.
Beschreibung
Das Schloss lag 280 m westlich der Pfarrkirche St. Ulrich von Aich an der von Landshut herkommenden Straße. Es war der 1483 gegründete Nachfolgebau von Schloss Niederaich.
Geschichte
Die Entstehung des Edelsitzes ist unklar. Das Kloster St. Veit hatte in und um Niederaich Besitz, in dem die Anfänge der Hofmark gesehen werden. In einer Raitenhaslacher Urkunde wird 1291 ein „Rudegerus de Eich“ genannt, wobei nicht klar ist, ob sich die Bezeichnung auf Niedernaich, Dirnaich oder Aich bezieht. Nach Wiguleus Hund kam der Sitz 1605 an die Hocholtinger, aber das Adelsregister von Biburg berichtet von den Erben eines Georg Bauer. Roncareo von Hocholting, Pfleger und Kastner zu Kötzting wird 1597 als Besitzer dieses Edelsitzes genannt; dieser bestand „aus einem kleinen Burgstall mit dem hölzernen Herrenhäusl und dem darin liegenden inneren Hofmeier, dem außerhalb des Burgstalls liegenden Außerhofmeier, der Schmiede und dem Schußederlehen mit einschichtigen Gütern“. Der Hocholtinger benennt sich aber nicht nach Niederaich, sondern nach dem Sitz Königsberg bei Gangkofen. Seit 1620 gehört das Gut Niederaich wechselweise den Leoprechtingern von Panzing und den Hocholtingern. Der Sitz und die Untertanen werden als kurfürstliche Lehen genannt, die zu Ritterlehen wurden. Maria Theresia von Hörwarth, eine geborene Leoprechting, brachte den Sitz an die Hörwarth. Von diesen kam der Sitz 1780 an die Schwestern Maria Anna und Maria Josepha von Schwaben.
Die Hofmark Niederaich lag im Landgericht Biburg (Obmannschaft Langquart und Aich) und gehörte um 1800 den Freiherrn von Leonprechting. Die Höfe zu Niederaich waren zu Leibrecht vergeben, wobei ein Teil der Höfe dem Kloster St. Peter von Salzburg zugehörig waren.
Literatur
- Johannes Pätzold: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Niederbayerns. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), Michael Laßleben, Kallmünz 1983, ISBN 3-7847-5090-7, S. 194.
- Georg Schwarz: Vilsbiburg. Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott. Hrsg.: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (= Historischer Atlas von Bayern. Altbayern, Heft 37). München 1976, ISBN 3-7696-9898-3, S. 162, 177, 183, 240, 252, 300 (Digitalisat [abgerufen am 10. Dezember 2021]).
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Pätzold, 1983, S. 194.
- ↑ Georg Schwarz, 1976, S. 252, abgerufen am 12. Dezember 2021.
Koordinaten: 48° 25′ 25,9″ N, 12° 24′ 20,8″ O