Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 32′ N,  45′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kaiserslautern
Verbandsgemeinde: Otterbach-Otterberg
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 3,72 km2
Einwohner: 561 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67699
Vorwahl: 06301
Kfz-Kennzeichen: KL
Gemeindeschlüssel: 07 3 35 042
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 27
67697 Otterberg
Website: www.otterbach-otterberg.de
Ortsbürgermeisterin: Hanna-Lore Scharding
Lage der Ortsgemeinde Schneckenhausen im Landkreis Kaiserslautern

Schneckenhausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die drittkleinste und gemessen an der Fläche die zweitkleinste Ortsgemeinde darstellt.

Geographie

Lage

Schneckenhausen liegt im Teilbereich Untere Lauterhöhen des Nordpfälzer Berglandes elf Kilometer nördlich von Kaiserslautern. Ganz im Süden ragt die Gemeindegemarkung bis zu den Ausläufern des zum Pfälzerwald gehörenden Otterberger Wald heran. Zu Schneckenhausen gehört zusätzlich der Wohnplatz Sonnenhof.. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Heiligenmoschel, Otterberg, Mehlbach und Schallodenbach.

Erhebungen

Im Norden am Gemarkungsdreieck zu Heiligenmoschel und Schallodenbach erstreckt sich der Reiserberg (459,7 m ü. NHN). Im äußersten Südosten der Gemarkung an der Grenze zu Heiligenmoschel befindet sich der Andreasberg.

Gewässer

Der Ort befindet sich an der Quelle des Odenbachs, der nach etwa 22 Kilometern Lauf im gleichnamigen Ort Odenbach in den Glan mündet. Er fließt in die nördliche Richtung mitten durch das Siedlungsgebiet, wo zunächst von links der Steidelbach mündet. Am nordwestlichen Siedlungsrand nimmt er von rechts den Horterbach auf, der den nördlichen Bebauungsrand streift. Im Westen des Gemeindegebiets entspringt der Bach vom Gorrhof, der zeitweise auf das Gebiet von Schallodenbach übersetzt.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Schneckenhausen findet man Ende des 12. Jahrhunderts als „Sneggohof“. Der Name geht vermutlich zurück auf den Klosterknecht „Sneggo“, der die dort ansässigen Fischweiher versorgte, im Rahmen seiner Tätigkeit im Kloster Otterberg. Mit dem Wachsen der Siedlung wurde aus „Sneggohof“ später „Sneggohusen“ und ab 1775 Schneckenhausen.

Schneckenhausen gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Herrschaft Schallodenbach, die als kurtrierisches Erblehen im Besitz der Grafen von Sickingen war.

Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Schneckenhausen zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Otterberg zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Schneckenhausen dem Landkommissariat Kaiserslautern im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kaiserslautern zugeordnet, aus dem 1939 der Landkreis Kaiserslautern hervorging.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schneckenhausen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1968 zum Regierungsbezirk Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Schneckenhausen in die neu gebildeten Verbandsgemeinde Otterberg eingegliedert. Seit 1. Juli 2014 gehört sie zur Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, die durch Fusion der Verbandsgemeinden Otterberg und Otterbach entstand.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Schneckenhausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:

JahrEinwohner
1815344
1835496
1871357
1905401
1939425
JahrEinwohner
1950472
1961506
1970510
1987548
1997631
JahrEinwohner
2005630
2011595
2017578
2022561

Religion

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Kaiserslautern, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche der Pfalz.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Schneckenhausen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeisterin von Schneckenhausen ist Hanna-Lore Scharding (FWG). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war kein Kandidat angetreten, sie wurde vom Gemeinderat zur Nachfolgerin von Konrad Schiwek gewählt. Vor letzterem hatte bis 2014 Gerhard Schohl dieses Amt inne.

Wappen

Blasonierung: „Von Schwarz und Silber geteilt, oben fünf silberne Bollen 2:1:2, unten eine rote Schnecke mit Schneckenhaus.“
Wappenbegründung: Die Bollen erinnern an die ehemaligen Ortsherren, die Herren von Sickingen, und die Schnecke verweist redend auf den Ortsnamen.

Es wurde 1960 vom Mainzer Innenministerium genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vor Ort befinden sich insgesamt vier Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die folgenden:

Beim protestantischen Glockenturm handelt es sich um ein offenes Geläut mit Eisenkonstruktion aus dem Jahr 1895. Die ehemalige Schule von 1913 stellt einen Kubus unter Pyramidendach mit Vorhalle dar, der zusätzlich einen gestaffelten Toilettenanbau umfasst. Die katholische Kirche St. Wendelin ist ein im Rundbogenstil gehaltener Saalbau, der in den Jahren 1843 und 1844 errichtet wurde; Architekt war der Zivilbauinspektor August von Voit aus Speyer.

Verkehr

Nahverkehr

Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Die Linien 6506 und 6509 der Regionalbus Saar-Westpfalz GmbH verbinden den Ort mit Kaiserslautern. Der nächste Bahnhof ist Katzweiler an der von Kaiserslautern nach Lauterecken-Grumbach verlaufenden Lautertalbahn, etwa sieben Kilometer südwestlich von Schneckenhausen gelegen.

Straße

Durch Schneckenhausen verläuft die Landesstraße 382, die die Gemeinden in nördliche Richtung mit Odenbach und in die südliche Richtung mit Otterberg, Mehlingen sowie Enkenbach-Alsenborn verbindet. Im nördlichen Gemeindegebiet zweigt von dieser die über Heiligenmoschen bis nach Gehrweiler führende Landesstraße 388 ab und im Siedlungsgebiet die Kreisstraße 33, die den zu Heiligenmoschel gehörenden Weiler Horterhof anbindet. Parallel zur Lautertalbahn verläuft die Bundesstraße 270.

Ehrenbürger

  • Hans Denig, ernannt 2015, langjähriger Beigeordneter
Commons: Schneckenhausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 146 (PDF; 2,6 MB).
  3. Kath. Kirche Schneckenhausen. Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, abgerufen am 28. August 2020.
  4. Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistische Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises. Band 3. Neidhard, 1837, S. 132, 134 (Google Books)
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Schneckenhausen. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 27. Oktober 2019 (siehe Otterbach-Otterberg, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).
  8. Die Rheinpfalz: Schneckenhausen: FWG-Politikerin Hanna-Lore Scharding ist neue Ortsbürgermeisterin. (Nicht mehr online verfügbar.) 13. August 2019, archiviert vom Original am 27. Oktober 2019; abgerufen am 27. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  10. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern. (Memento vom 4. Februar 2022 im Internet Archive) Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 27 f. (PDF; 5,4 MB).
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