Schweppes International Limited, ein Unternehmen der Suntory Beverage & Food Ltd, ist Inhaberin der Marke Schweppes und des damit verbundenen Geschäfts in den folgenden europäischen Ländern: Andorra, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Monaco, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, San Marino, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn. In den europäischen Ländern, die nicht in dieser Liste aufgeführt sind, ist die Marke Schweppes und das damit verbundene Geschäft Eigentum von The Coca-Cola Company.

Das Eigentum an der Marke Schweppes und den damit verbundenen Geschäften im Rest der Welt wird getrennt von The Coca Cola Company, Asahi Beverages, Keurig Dr Pepper und Jafora-Tabori gehalten, wobei jedes dieser Unternehmen in verschiedenen Ländern Eigentümer ist.

Das Vorhandensein verschiedener Markeninhaber der Marke Schweppes auf der ganzen Welt, einschließlich einzelner Marktregionen wie der Europäischen Union, bringt es mit sich, dass Schweppes-Produkte nicht ausnahmslos und ohne Vorbehalte von einem Land zum anderen vermarktet und vertrieben werden können. Umgekehrt kann die Vermarktung und der Vertrieb von Schweppes-Produkten eines bestimmten Eigentümers nur in den Ländern erfolgen, in denen dieses Unternehmen die Rechte an der Marke Schweppes besitzt.

Entstehung der Marke

Der am 16. März 1740 im nordhessischen Witzenhausen getaufte, dann in der Republik Genf tätige Uhrmacher und Silberschmied Jacob Schweppe (1740–1821) ließ sich 1766 in Genf nieder und arbeitete als Bijoutiermeister. Ab 1780 entwickelte er ein Verfahren, bei dem Wasser sich mit Kohlensäure versetzen lässt. Diesen Vorgang nannte er Geneva-System und ließ sich dies 1783, anfangs für medizinische Zwecke, patentieren, nur wenige Jahre, nachdem bereits Joseph Priestley ein entsprechendes Verfahren beschrieben hatte.

Da das Gas sehr schnell durch den trockenen Korken der Flasche entwich, wurde eine „Egg-Bottle“, eine Flasche in Eiform verwendet. Da diese nicht aufrecht stehen konnte und der Korken somit immer feucht blieb und die Kohlensäure länger in der Flasche blieb, war das Wasser auch länger haltbar.

Zusammen mit dem Mechaniker Nicolas Paul und dem Apotheker Henri-Albert Gosse gründete er 1790 in Genf eine Fabrik zur Herstellung von Sodawasser. Wegen des begrenzten lokalen Absatzes gründeten die drei Partner 1792 eine Niederlassung in der Londoner Drury Lane.

Die Anfänge der Firma Schweppe, Paul and Gosse gestalteten sich schwierig wegen großer Konkurrenz und politischer Unruhen, die durch den Krieg mit Frankreich ab 1793 herrschten. In einem Brief vom 28. Dezember 1792 schrieb Schweppe an seine Geschäftspartner, dass er nahe daran sei, die Firma zu verlassen. 1796 hatte sich die Situation ins Gegenteil verkehrt: Paul und Gosse verließen das Projekt. Schweppe stand dem Unternehmen nun alleine vor, welches sich in der Folge J.Schweppe & Co. nannte.

Schweppe selbst verkaufte 1802 drei Viertel seines Anteils und kehrte nach Genf zurück. Das Unternehmen behielt aber den Namen Schweppes. Bis 2006 bezeichnete es sich als Soft Drink Manufactures Schweppes Ltd. London. Famous since 1783. 1969 wurde es von Cadbury übernommen, das sich in der Folge Cadbury Schweppes nannte. 2008 wurde Schweppes zusammen mit anderen Getränkemarken auf dem US-amerikanischen Markt als Dr Pepper Snapple Group abgespalten. In der übrigen Welt gibt es jedoch diverse Firmen, die die Rechte an Marke und Vertrieb erworben haben. Überwiegend ist The Coca-Cola Company zuständig.

Die Bezeichnung Indian Tonic Water. Limonade, chininhaltig auf jedem Schweppes-Tonic-Water-Etikett weist auf Schweppes Idee hin, die zur Malariaprophylaxe notwendige, aber lästige Chinintablette in etwas Limettensaft und Tonic Water aufzulösen. Die in Indien stationierten Kolonialoffiziere nahmen das Getränk begeistert an. Schon bald erwies es sich als enormer Erfolg im ganzen Britischen Weltreich, und Schweppes wurde 1831 königlicher Hoflieferant. 1836 erhielt es das Royal Warrant – die königliche Empfehlung.

Vertriebsrechte

Nachdem sie mehr als ein Jahrhundert lang der Familie Kemp-Welch gehört hatte, gelangte die Schweppes-Gruppe 1969 in den Besitz von Cadbury. Ab 1998 wurde der Vertrieb der Marke Schweppes mit The Coca-Cola Company geteilt: Cadbury behielt die Rechte in 26 Ländern (in Nordamerika und Europa), während Coca-Cola den Vertrieb in 155 anderen Ländern übernahm, darunter im Vereinigten Königreich.

Am 2. Februar 2006 schloss Cadbury den Verkauf seiner europäischen Getränkeaktivitäten an die Blackstone Group und die Lion Capital Group ab. Zum 1. Juli 2006 übernahm die Krombacher Brauerei die Vertriebsrechte an den Marken Schweppes und Orangina für Deutschland und Österreich, die Brauerei Feldschlösschen (Rheinfelden) jene für die Schweiz.

Land Rechtsinhaber/Vertrieben durch …
Frankreich, Spanien, Portugal Orangina Schweppes, seit 2009 Teil von Suntory
Algerien, Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Kolumbien, Kroatien, Ägypten, Israel, Lettland, Litauen, Ungarn, Irland, Japan, Kasachstan, Malediven, Marokko, Nigeria, Rumänien, Vereinigtes Königreich, Russland, Serbien, Slowenien, Tunesien, Türkei, Ukraine, Vietnam (unvollständige Liste) The Coca-Cola Company
Vereinigte Staaten Dr Pepper Snapple Group (seit der Aufteilung von Cadbury 2008 in Cadbury plc und Dr Pepper Snapple Group)
Kanada Canada Dry Motts, Tochter der Dr Pepper Snapple Group
Hongkong, Taiwan, 7 Provinzen der Volksrepublik China und 11 Staaten der USA Swire Beverages Ltd., Tochter der Swire Pacific
Neuseeland Coca-Cola Amatil, Coca-Cola Amatil New Zealand
Deutschland, Österreich Krombacher
Schweiz Feldschlösschen
Polen Orangina Schweppes ab 2013 (früher PepsiCo)
Dänemark Carlsberg Group (Vertrieb unter Lizenz von The Coca-Cola Company)
Finnland Sinebrychoff
Schweden Spendrups
Norwegen Hansa Borg Bryggerier

Produkte in Deutschland

  • Schweppes American Ginger Ale
  • Schweppes American Ginger Ale Zero
  • Schweppes Dry Tonic Water
  • Schweppes Fruity Citrus & Orange
  • Schweppes Fruity Lemon & Mint
  • Schweppes Fruity Mango & Passionfruit
  • Schweppes Ginger Beer
  • Schweppes Herbal Tonic Water
  • Schweppes Indian Tonic Water
  • Schweppes Indian Tonic Water Zero
  • Schweppes Original Bitter Lemon
  • Schweppes Original Bitter Lemon Zero
  • Schweppes Original Bitter Orange
  • Schweppes Original Wild Berry (bis 2022: „Russian Wild Berry“)
  • Schweppes Original Wild Berry Zero (bis 2022: „Russian Wild Berry Zero“)
  • Schweppes Pink Tonic Water
  • Schweppes Soda Water
  • Schweppes Virgin Mojito
  • Schweppes White Peach

(Stand: Oktober 2022)

Zuckergehalt

Als Folge der Zuckersteuer wurde der Zuckergehalt in Großbritannien bei Schweppes Indian Tonic Water um rund die Hälfte reduziert.

Kooperation mit Lillet

Seit 2020 veröffentlichte Schweppes in Kooperation mit dem Spirituosenhersteller Lillet mehrere Cocktailrezepte für Cocktails wie den „Lillet Wild Berry“ und den „Lillet Rosé White Peach“. Insbesondere der Lillet Wild Berry entwickelte sich in Deutschland zu einem Sommer-Trendgetränk.

Der Cocktail Lillet Wild Berry wurde zudem in dem Lied und Nummer-eins-Hit Wildberry Lillet von Nina Chuba besungen.

Commons: Schweppes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archion. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  2. Schweppes-Produkte auf der offiziellen Website von Schweppes Deutschland, aufgerufen am 15. Oktober 2022.
  3. Lars Gotsch: Fanta & Co. – Das süssere Leben in der Schweiz. In: srf.ch. 19. September 2018, abgerufen am 30. Oktober 2019.
  4. Brigitte Wenger, Amanda Arroyo: Weniger Zucker – Ein Würfel – viele Interessen. In: srf.ch. 29. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019.
  5. Lillet launcht erste globale Werbekampagne. In: wuv.de. 2. Dezember 2020, abgerufen am 15. Oktober 2022.
  6. Lillet und Schweppes präsentieren neuen Signature-Drink. In: wuv.de. 15. August 2022, abgerufen am 15. Oktober 2022.
  7. Talisa Moser: Wildberry Lillet: So bereiten Sie das Trendgetränk zu. In: rnd.de. RND Redaktionsnetzwerk Deutschland, 2. Oktober 2022, abgerufen am 15. Oktober 2022.
  8. Matthias Schwarzer: Nummer eins der Charts: Wer ist eigentlich Nina Chuba? In: rnd.de. 28. August 2022, abgerufen am 15. Oktober 2022.
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