Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 6′ N,  39′ O

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 595 m ü. NHN
Fläche: 5,76 km2
Einwohner: 306 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88422
Vorwahl: 07582
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 109
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bürgermeisteramt
88422 Seekirch
Website: www.seekirch.de
Bürgermeister: Stefan Koch
Lage der Gemeinde Seekirch im Landkreis Biberach

Seekirch ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Biberach in Oberschwaben, direkt am Federsee gelegen.

Geographie

Nachbargemeinden

Von Westen beginnend grenzt Seekirch an die Gemeinden Alleshausen, Uttenweiler, Tiefenbach und die Stadt Bad Buchau.

Schutzgebiete

Das bedeutendste Schutzgut in Seekirch ist das Federseeried. Daher hat die Gemeinde Anteil an den beiden Naturschutzgebieten Federsee und Nördliches Federseeried, die gleichzeitig Bestandteile des FFH-Gebiets Federsee und Blinder See bei Kanzach und des Vogelschutzgebiets Federseeried sind. Zudem hat Seekirch Anteil am Landschaftsschutzgebiet Rain mit Hecken.

Geschichte

Vorgeschichte

Der 2012 gefundene Einbaum von Seekirch stammt aus der Jungsteinzeit.

Mittelalter

Seekirch wurde erstmals 805 urkundlich erwähnt. 1373 sind die Herren von Seekirch genannt, die die Burg Seekirch erbauten.

Die Krenkinger im Spätmittelalter

Der Pfarrer und Heimatforscher Johann Evangelist Schöttle, der seinen Lebensabend in Seekirch verbrachte, weist in seinen Schriften zur Geschichte des Klettgaus darauf hin, dass die Krenkinger als ein Dynastengeschlecht in Seekirch am Federsee eigene Ministerialen einsetzten. Urkunden des Klosters Marchtal würden das über einen Zeitraum von 100 Jahren belegen.

Die Krenkinger besaßen in Seekirch Burg- und Burggesäß, im Jahr 1373 confimirt Johann von Krenkingen als Lehenherr die Widerlegung Heinrichs von Pflummern für die Heimsteuer und Morgengabe seiner Hausfrau Ursula Grätterin (von Stafflangen) mit der Burg zu Seekirch zu 500 Pfund gelber Heller. 1390 verkauft Johann von Krenkingen als Lehnsherr den Widumhof da die Kirche und der Kirchensatz ingehörendt mit Iren zugehörden, kleinen und grossen zehenden, der von mir undt allen minen vordran Lehen gewesen ist und den Kirchensatz der kirchen ze Sitzkirch, dem Dorf am Buchoer See gelegen gegen den Widemhof, die Kirchen und den Kirchensatz des Dorfs Nüffra wie sie Ludwig von Hornstein und seine Vorfahren bisher innegehabt. Gegeben am Montag nach St. Margretentag 1390, gesiegelt von Diethalmen Schiltar von Konstanz und Cunradt von Marzburg, Bürger zu Prag.

Spätmittelalter und frühe Neuzeit

Seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts bis zur Säkularisation am Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Kloster Obermarchtal. Seekirch kam 1806 unter die Landeshoheit des Königreichs Württemberg.

Verwaltungsgeschichte

Nach einer kurzen Übergangsphase beim Oberamt Zwiefalten von 1806 bis 1810 fiel die Gemeinde dem Oberamt Riedlingen zu, bei dem sie für mehr als ein Jahrhundert blieb. Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg kam der Ort 1938 zum Landkreis Saulgau. Im Jahre 1945 wurde die Gemeinde Teil der Französischen Besatzungszone und gelangte somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist Seekirch Teil des Landkreises Biberach. Wie acht weitere Gemeinden trat auch Seekirch dem Gemeindeverwaltungsverband Bad Buchau bei.

Statistik

Seekirch ist an der Einwohnerzahl gemessen eine der kleinsten und von der Altersstruktur hergesehen einer der jüngsten Gemeinden im Landkreis Biberach.

Religion

Seekirch ist römisch-katholisch geprägt und Sitz der Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt. Diese gehört zur Seelsorgeeinheit Federsee im Dekanat Biberach der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Seekirch hat acht Mitglieder. Er besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 65,7 % (2014: 68,0 %).

Bürgermeister

Im Dezember 2011 wurde Stefan Koch mit 100 % der Stimmen zum Nachfolger von Anton Daiber gewählt. Koch trat sein Amt im Januar 2012 an.

Die Gemeinde unterhält gemeinsam mit der Gemeinde Alleshausen eine Grundschule in Alleshausen.

Bauwerke

  • Kirche St. Mariae Himmelfahrt
  • Forum Seekirch

Literatur

  • Paul Kopf: 1200 Jahre Seekirch. Bedenkenswertes aus der Geschichte. In: BC. Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach, 28. Jahrgang (2005), Heft 1, S. 3–24
  • Paul Kopf: Seekirch, Alleshausen-Brasenberg, Tiefenbach. Federsee-Verlag, Bad Buchau 2007, ISBN 978-3-925171-69-7 (Inhaltsverzeichnis)
  • Johann Daniel Georg v. Memminger: Gemeinde Alleshausen., aus Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1827 (Volltext bei Wikisource)
  • Johann Evangelist Schöttle: Beschreibung und Geschichte der Pfarrei Seekirch mit ihren Filialen Alleshausen, Grafenberg und Tiefenbach. Mit einem Anhang: Oedenahlen und Bischmannshausen. In: Freiburger Diöcesan-Archiv. Band 2, S. 91–128, Freiburg 1866 (Digitalisat, PDF, 33,5 MB)
Commons: Seekirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Paul Beck (Hrsg.); Engelbert Hofele (Hrsg.); Diözese Rottenburg (Hrsg.), Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete. Uni Heidelberg: Heidelberger Historische Bestände online
  4. Johann Evangelist Schöttle: Beschreibung und Geschichte der Pfarrei Seekirch mit ihren Filialen Alleshausen, Grafenberg und Tiefenbach. Mit einem Anhang: Oedenahlen und Bischmannshausen. In: Freiburger Diöcesan-Archiv. Band 2, S. 91–128, Freiburg 1866 (Digitalisat, PDF, 33,5 MB)
  5. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
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