Shibuya-ku
渋谷区
Geographische Lage in Japan
Region: Kantō
Präfektur: Tokio
Koordinaten: 35° 40′ N, 139° 42′ O
Basisdaten
Fläche: 15,11 km²
Einwohner: 235.193
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 15.565 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel: 13113-0
Symbole
Flagge/Wappen:
Baum: Japanische Zelkove
Blume: Japanische Sumpf-Schwertlilie
Rathaus
Adresse: Shibuya City Hall
1-1, Udagawa-chō
Shibuya-ku
Tōkyō-to 150-8010
Webadresse: https://www.city.shibuya.tokyo.jp/
Lage des Bezirks Shibuya in der Präfektur Tokio

Shibuya (japanisch 渋谷区 Shibuya-ku, deutsch Bezirk Shibuya, englisch Shibuya City (Eigenübersetzung der Bezirksverwaltung); Shibuya Ward (wörtliche Übersetzung)) ist einer der 23 Bezirke Tokios im Osten der japanischen Präfektur Tokio. Er befindet sich südwestlich des Zentrums von Tokio, der Hauptstadt Japans.

Geographie

Das kommerzielle Zentrum von Shibuya mit zahlreichen Geschäften und Büros liegt um den Bahnhof Shibuya herum. Vor dem Bahnhof befindet sich die Statue des „treuen Hundes“ Hachikō, einer der bekanntesten Treffpunkte für Verabredungen in ganz Japan. Häufig finden hier Straßenkonzerte statt, mit denen japanische Musiklabels, die in der Nähe ihre Firmensitze haben, für ihre Künstler werben.

Die Einkaufsstraße Center-gai (センター街, Sentā-gai) ist neben der in Harajuku gelegenen Takeshita-dōri (竹下通り) eine der beliebtesten Einkaufsmöglichkeiten für Schüler (und vor allem Schülerinnen) aus Tokio und der weiteren Region.

Die an der Westseite des Bahnhofs gelegene Kreuzung von Bahnhofsstraße und Center-gai ist eine Alle-Gehen-Kreuzung und wird zu abendlichen Spitzenzeiten pro Ampelphase von bis zu 15.000 Menschen überquert. Diese Fußgängerströme werden von ausländischen Medien häufig als Symbol für die Geschäftigkeit und Enge Tokios verwendet.

Der Hügel Dōgenzaka (道玄坂) ist ein Zentrum des Tokioter Nachtlebens: Hier konzentrieren sich viele Diskotheken für Jugendliche und viele Love Hotels.

Auf Grund der größten Ansammlung von Firmen aus der Informationstechnik-Branche in Japan wurde Shibuya Bit Valley genannt. Dies ist einerseits eine Anspielung auf Silicon Valley als auch ein Wortspiel mit der wörtlichen Übersetzung von Shibuya als Bitter Valley (bitteres Tal).

Stadtteile (Auswahl)

  • Der Stadtteil Shibuya umfasst den Bahnhof Shibuya und das Hauptgeschäftszentrum östlich davon.
  • In Sendagaya im Nordosten liegen einige Wettkampfstätten der Olympischen Spiele 1964.
  • Rund um den Meiji-Schrein und den Yoyogi-Park (Stadtteilname Yoyogi-Kamizonochō) und den Bahnhof Harajuku sind in den Stadtteilen Jinnan und Jingū-mae zahlreiche weitere Geschäfte, das Kokuritsu Yoyogi Kyōgijō und die Zentrale des öffentlichen Rundfunksenders NHK.
  • Südlich von Shibuya in den Stadtteilen Ebisu hat sich ein weiteres Büro- und Geschäftszentrum entwickelt. Im östlich angrenzenden Hiroo liegen unter anderem die Seishin-Frauenuniversität („Universität des Heiligen Herzens“) und die Pflegehochschule des Japanischen Roten Kreuzes sowie eine der teuersten Wohngegenden Tokios.
  • In Stadtteilen wie Uehara oder Hatagaya im Nordwesten des Bezirks Shibuya befinden sich vermehrt Wohngebiete, westlich (außerhalb) der Yamanote-Linie wohnen zusammen mehr als zwei Drittel der Einwohner Shibuyas.

Für eine vollständige Aufzählung der Stadtteile des Bezirks, siehe Liste der Stadtteile des Tokioter Bezirks Shibuya.

Geschichte

1932 wurden die Städte Shibuya, Sendagaya und Yoyohata in die Stadt Tokio eingemeindet und zum Bezirk Shibuya zusammengefasst. Nach der Auflösung der Stadt Tokio 1943 ist er seit 1947 ein „Sonderbezirk“ der Präfektur Tokio.

Wichtige Einrichtungen

Verkehr

Politik

Fraktionen im Parlament
(Stand: 16. Mai 2023)
Insgesamt 34 Sitze
  • KPJ: 3
  • KDP-DVP: 7
  • Fraktionslos: 3
  • Shibuya o egao ni suru kai („Vereinigung, die Shibuya zum Lächeln bringt“; Unabhängige): 6
  • Ishin: 3
  • Kōmeitō: 5
  • LDP: 7

Das 34-köpfige Parlament und der Bürgermeister von Shibuya wurden beide bei den einheitlichen Regionalwahlen im April 2023 gewählt. Der seit 2015 amtierende Bürgermeister Ken Hasebe wurde mit 51,4 % der Stimmen gegen die Mitte-links-gestützte (KDP, Reiwa Shinsengumi) Ex-Bezirksparlamentsabgeordnete Kayoko Yoshida (30,6 %) und zwei weitere Kandidaten für eine dritte Amtszeit bestätigt. Für das Parlament bewarben sich 2023 62 Kandidaten. Die LDP gewann sieben Sitze, KDP und Kōmeitō je fünf, KPJ und Ishin no Kai je drei.

2015 war der Shibuya-ku die erste Gemeinde Japans, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften von Amts wegen anerkannte. Hasebe hatte die Initiative als Abgeordneter im Bezirksparlament kurz vor seiner erfolgreichen Bürgermeisterkandidatur auf den Weg gebracht.

Für das Präfekturparlament von Tokio ist Shibuya Zweimandatswahlkreis. Bei der Wahl 2021 Teilten sich Gouverneurin Yuriko Koikes Präfekturpartei Tomin First no Kai und Konstitutionell-Demokratische Partei die Sitze.

Für das Unterhaus des nationalen Parlaments bildet Shibuya zusammen mit Teilen von Nachbarbezirken den 7. Wahlkreis der Präfektur, den bei der Unterhauswahl 2021 der Konstitutionelle Demokrat Akira Nagatsuma verteidigte.

Söhne und Töchter der Stadt

Angrenzende Städte und Gemeinden

Galerie

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Shibuya Ward. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1362. (englisch)
Commons: Shibuya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bezirksparlament Shibuya: Abgeordnete nach Fraktion, abgerufen am 23. Mai 2023.
  2. 統一地方選2023 渋谷区長選. In: NHK Senkyo Web. 24. April 2019, abgerufen am 2. Mai 2019 (japanisch).
  3. 統一地方選2023>東京>渋谷区議選. In: Tōkyō Shimbun. April 2023, abgerufen am 2. Mai 2023 (japanisch).
  4. Tokyo's Shibuya ward is first in Japan to recognise same-sex marriage. In: The Guardian. 31. März 2015, abgerufen am 5. Juni 2019 (englisch).
  5. Shibuya Ward aims to launch same-sex partnership certificates in October. In: The Japan Times. 27. Mai 2015, abgerufen am 5. Juni 2019 (englisch).
  6. Tōkyō Shimbun: Wahlergebnisse Präfekturparlamentswahl Tokio 2021, Shibuya-ku, abgerufen am 19. Februar 2022.
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