Der Siegerland-Cup (auch Buschhütten-Triathlon) war eine von 1987 bis 2023 jährlich in Buschhütten stattfindende Triathlon-Sportveranstaltung. Er war im Mai die Saisoneröffnung des deutschen Triathlonsports und wurde vom Turnverein Germania Buschhütten (TVG Buschhütten) veranstaltet.

Organisation

Die Veranstaltung startete im Jahre 1987 zunächst als einfache „Dorfsportveranstaltung“, entwickelte sich dann aber Mitte der 1990er Jahre durch die Teilnahme von deutschen Triathlonstars wie Thomas Hellriegel und Andreas Niedrig zu einer der wichtigsten deutschen Triathonveranstaltungen. Fast parallel zu der Triathlon-Veranstaltung entwickelte sich das EJOT Team TV Buschhütten. Als im Jahr 2005 der aus Australien stammende Chris McCormack in Buschhütten teilnahm und Zweiter wurde, kam der Siegerland-Cup zu internationalem Ansehen. Der Zuschauerrekord wurde im Jahr 2008 mit geschätzten 6000 Zuschauern erreicht. In diesem Jahr belegte die Triathlonveranstaltung den 10. Platz in der Kategorie Rennen des Jahres bei den Awards der Zeitschrift Triathlon. 2011 wurde der Siegerland-Cup durch Triathlon zu den sechs besten Veranstaltungen Europas gewählt. Nachdem Lothar Leder in den Jahren 2000 bis 2005 bereits fünf Siege innerhalb von sechs Jahren erreicht hatte, schaffte Sebastian Kienle 2012 den fünften Sieg in Folge.

Im Jahr 2013 fand in Buschhütten zum ersten Mal auch ein Bundesliga-Rennen statt, jeweils für Männer und Frauen. Auch in den beiden darauffolgenden Jahren war der Ort Auftakt der Bundesliga-Saison. Zudem war 2014 und 2015 auch der Auftakt der 2. Bundesliga Nord in Buschhütten. Im Juli 2015 erklärte Rainer Jung, der seit 1987 als verantwortlicher Chef-Organisator des Siegerland-Cups fungierte, seinen Rücktritt nach dem dreißigjährigen Jubiläum im darauffolgenden Jahr. 2016 wurde das Rennen deshalb zum vorerst letzten Mal in dieser Form durchgeführt, ein Bundesligarennen gab es bereits in diesem Jahr nicht mehr. Am 3. September 2017 gab es den „Swim + Run Buschhütten“ und parallel dazu wurden die Deutschen Meisterschaften im „Triathlon-Team-Relay“ als Staffelrennen (Mixed Team: 0,3 km Schwimmen, 5,4 km Radfahren und 1,25 km Laufen) ausgetragen.

Im Mai 2018 gibt es nach einem Jahr Pause wieder das Rennen über die Olympische Distanz, für das Jung entgegen seiner ursprünglichen Ankündigung erneut als Organisator verantwortlich war. 2018 konnte Andreas Böcherer den Titel von 2016 erfolgreich verteidigen. 2019 war Jan Frodeno, der im selben Jahr zum dritten Mal den Ironman Hawaii gewann, erstmals bei der Veranstaltung erfolgreich. Nachdem die Veranstaltung bedingt durch die COVID-19-Pandemie in den beiden darauffolgenden Jahren nicht stattfand, wiederholte im Mai 2022 die Niederländerin Rachel Klamer ihren Erfolg aus dem Jahr 2013, der Deutsche Frederic Funk konnte das Rennen der Männer erstmals für sich entscheiden.

Zum Ende der Saison 2023 zog sich das Ehepaar Jung dann endgültig aus dem Sportgeschehen zurück. Daraufhin wurden ab 2024 sowohl der Siegerland-Cup eingestellt als auch die Profiteams der Damen und Herren aus den beiden Profiligen zurückgezogen, da man sich innerhalb des Vereins nicht mehr in der Lage sah, die notwendige Arbeit auf diesem Niveau fortzuführen.

Streckenführung

Der „Buschhütten-Triathlon“ geht über die Olympische Distanz: 1 km Schwimmen im Buschhüttener Freibad, 41,9 km Radfahren auf der HTS-Schnellstraße und 10 km Laufen in der Innenstadt von Buschhütten:

  • Schwimmen: 20 Bahnen mit 50 m Länge im Freibad in Buschhütten.
  • Radfahren: Seit 1990 zum größten Teil auf der Hüttentalstraße, etwa 40 Kilometer, die sich seit 2012 auf 5 Runden (zuvor 6 Runden) verteilten.
  • Laufen: Seit 2011 acht Runden mit jeweils etwa 1,25 km Länge durch bebaute Ortslage in Buschhütten sowie über den Sportplatz.

Siegerliste

MännerFrauen
Datum/JahrErster PlatzZweiter PlatzDritter Platz
7. Mai 2023 Tim Hellwig Maximilian Sperl Sebastian Kienle
8. Mai 2022 Frederic Funk Maximilian Sperl Johannes Vogel
5. Mai 2019 Jan Frodeno Andreas Böcherer Ruben Zepuntke
6. Mai 2018 Andreas Böcherer -2- Florian Angert Patrick Lange
2017(keine Austragung)
8. Mai 2016 Andreas Böcherer Florian Angert Horst Reichel
2015 Timo Kuhlmann Matthias Epping Christoph Bergmann
12. Mai 2013 Jonathan Zipf Maik Petzold Mario Mola
6. Mai 2012 Sebastian Kienle -5- Ivan Vasiliev Denis Vasiliev
8. Mai 2011 Sebastian Kienle -4- Andreas Böcherer Dirk Bockel
9. Mai 2010 Sebastian Kienle -3- Andreas Böcherer Bas Diederen
10. Mai 2009 Sebastian Kienle -2- Michael Raelert Andreas Raelert
4. Mai 2008 Sebastian Kienle -1- Christian Weimer Bas Diederen
6. Mai 2007 Dirk Bockel Christian Weimer Jan Raphael
7. Mai 2006 Steffen Liebetrau Dirk Bockel Reto Hug
8. Mai 2005 Lothar Leder -5- Chris McCormack Maik Petzold
9. Mai 2004 Faris Al-Sultan Stefan Holzner Horst Reichel
11. Mai 2003 Lothar Leder -4- Maik Petzold Stephan Vuckovic
5. Mai 2002 Lothar Leder -3- Faris Al-Sultan Maik Petzold
6. Mai 2001 Lothar Leder -2- Stephan Vuckovic Christian Billau
2000 Lothar Leder -1-
9. Mai 1999 Andreas Niedrig -3- Stefan Hachul Ralph Zeetsen
1998 Andreas Niedrig -2-
1997 Andreas Niedrig -1-
1996 Thomas Hellriegel
1995 Aleksei Priakhin
1994 Stefan Hachul
1993 Achim Demming
1992Carsten Wember
1991 Jürgen Zäck
1990Thomas Rungenhagen
1989Ralph Dommermuth
Dirk Sandrock
1988Jörg Hoffmann
1987Walter Hirschhäuser
JahrErster PlatzZweiter PlatzDritter Platz
2023 Caroline Pohle Laura Zimmermann Franzi Reng
2022 Rachel Klamer -2- Caroline Pohle Sarissa De Vries
2019 Laura Philipp Anna-Lena Pohl Lea Sophie Keim
2018 Julia Sydow Dorothea Pieck Nine Boller
2017(keine Austragung)
2016 Carina Brechters Anna-Lena Pohl Jana Understadt
2015 Beate Görtz Caprice Giehl Lena Kämmerer
2013 Rachel Klamer Annika Vössing Irina Abysova
2012 Daniela Sämmler -2- Jenny Schulz Beate Görtz
2011 Jodie Stimpson Julia Wagner Mignon Juliane Vatlach
2010 Daniela Sämmler -1- Ina Reinders Wenke Kujala
2009 Anne Haug Ina Reinders Lena Brunkhorst
2008 Ina Reinders -5- Lena Brunkhorst Daniela Sämmler
2007 Ina Reinders -4- Lena Brunkhorst Heidi Jesberger
2006 Ina Reinders -3- Ines Estedt Nina Eggert
2005 Ina Reinders -2- Nina Eggert Alexandra Veit
2004 Nicole Leder Kerstin Lohmeyer Stefanie Glasenapp
2003 Nina Kraft Kerstin Lohmeyer Nicole Leder
2002 Anja Heil Nicole Leder Ute Mückel
2001 Ina Reinders -1- Marion Winter Kerstin Lohmeyer
2000 Ulrike Blank
1999 Diana Kohzer Tina Christ Stefanie Glasenapp
1998 Tina Christ
1997 Annelies Kraus
1996 Katrin Helmcke
1995 Diana Kohzer
1994 Ingrid Werschuhn -2-
1993 Ingrid Werschuhn -1-
1992 Nicole Mertes
1991Corinna Henning
1990 Silke Hamacher
1989 Katrin Dürholt
1988 Sonja Hamacher
1987Grittli Münker

Galerie

Einzelnachweise

  1. EJOT Team Buschhütten: Ära Jung endet 2015 – 2016 kein Bundesliga-Rennen in Buschhütten (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 16. Juli 2015
  2. Paukenschlag: Rainer Jung macht Schluss in Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 15. Juli 2015
  3. Profil Rainer Jung (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. RÜCKKEHR DES TRIATHLON-KLASSIKERS: BUSCHHÜTTEN SUCHT WIEDER DEN KÖNIG (19. Dezember 2017)
  5. TRIATHLON BUSCHHÜTTEN: BÖCHERER VERTEIDIGT PLATZ AUF DEM THRON, LANGE DRITTER (6. Mai 2018)
  6. Frederic Funk neuer König von Buschhütten (8. Mai 2022)
  7. Medienmitteilung: Kein Triathlon mehr in Buschhütten – Sofortiger Rückzug der EJOT Teams aus 1. und 2. Bundesliga. (pdf) Abgerufen am 25. September 2023.
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