Als Skythen werden einige der Reiternomadenvölker bezeichnet, die ab etwa dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. die eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen Südrussland und der Ukraine von der unteren Wolga und dem Kuban bis zum Dnister bewohnten. Sie wurden im 4./3. Jahrhundert v. Chr. von den kulturell nahestehenden Sarmaten, die sich als Stammesverband zuvor zwischen der unteren Wolga und der Südspitze des Ural gebildet hatten, unterworfen und assimiliert. Ein Teil flüchtete auf die Krim, wo noch bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. skythische Stammesverbände lebten.

Sie hinterließen keine bekannten schriftlichen Aufzeichnungen, und alles, was man über sie weiß, beruht auf Bodenfunden und antiken Quellen anderer Kulturen. Nach dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Herodot nannte sich der herrschende Klan Skoloten; die Bezeichnung Skythen stammt aus griechischen Quellen, ist jedoch nicht griechisch. Ihre Sprache wird dem (alt-)nordost-iranischen Zweig der indogermanischen Sprachen zugerechnet.

Griechische und römische Quellen bezeichnen manchmal pauschal das gesamte Gebiet der kulturell und wohl auch sprachlich nahe verwandten Reiternomaden Osteuropas und Mittelasiens im 1. Jahrtausend v. Chr. als Skythien. Dort lebten unter anderem auch die Stammesverbände der Saken (vgl. auch die griechische Bezeichnung der nach Indien ausgewanderten Saken als „Indo-Skythen“), Sarmaten und Massageten. In der Archäologie wird dieser Kulturraum Skythiens im weiteren Sinne als „skythisch-sakischer Kulturraum“ oder „Skythisch-sakischer Horizont“ bezeichnet. Zu ihm zählen als älteste Kulturen (seit dem 9. Jahrhundert v. Chr.) auch einige archäologische Kulturen Südsibiriens wie die Tagar-Kultur (Minussinsker Becken), Pasyryk-Kultur (Altai), Aldy-Bel-Kultur (Tuwa) und die Tes-Stufe (Tuwa). Diese sind nicht aus Schriftquellen bekannt. Die sprachliche und ethnische Zugehörigkeit ihrer Träger ist unbekannt, aber ihre materielle Kultur ähnelt derjenigen der Skythen am Schwarzen Meer. Aufgrund des Alters dieser südsibirischen Kulturen, der archäologisch erforschten Ausbreitung dieser Kultur vom Osten in den Westen und Südwesten und Herodots Angaben, dass die Skythen aus dem Osten kamen, gehen Archäologen von einer Herkunft der Skythen, Saken u. a. aus dieser Region aus. Eine nach Osten abgewanderte Splittergruppe bildete die Ordos-Kultur.

Nach bisherigen archäologischen Erkenntnissen waren die Stammesverbände des skythisch-sakischen Kulturraums die ersten in der Geschichte der Steppen Asiens und Europas, die (bis auf wenige Ausnahmen) auf jahreszeitlich genutzte feste Ansiedlungen mit bescheidenem Ackerbau verzichteten und zum ganzjährig nomadisierenden Leben als Reitervolk übergingen.

Historische Verwendung des Namens

Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. teilten die Griechen die Völker im Norden in zwei Gruppen ein: Kelten westlich des Rheins und Skythen östlich des Rheins, insbesondere nördlich des Schwarzen Meeres. Der Begriff Skythen diente später also meist nur als grober Oberbegriff für eine große Anzahl verschiedener „barbarischer“ Völker.

Die Verwendung des Begriffs Germanen für die östlich des Rheins siedelnden Stämme ist erstmals vom griechischen Geschichtsschreiber Poseidonios um das Jahr 80 v. Chr. überliefert. Als Kelten wurden pauschal die westlich des Rheins lebenden Stämme bezeichnet. Endgültig eingeführt wurde dieses Schema von Gaius Iulius Caesar. Als Tacitus seine Germania schrieb, war dies eine als neu bekannte, aber bereits übliche Bezeichnung. Damit war nun eine Dreiteilung der Völker des Nordens und Ostens in Kelten, Germanen und Skythen üblich. Die obigen Einteilungen sind nach heutigem Kenntnisstand und modernen Anforderungen „falsch“ oder zumindest ungenau.

Im 3. Jahrhundert n. Chr. (etwa von Dexippos) sowie zur Zeit der Völkerwanderung (spätes 4. bis spätes 6. Jahrhundert) wurden alle Völker am Nordrand des Schwarzen Meeres von den klassizistisch orientierten Geschichtsschreibern als Skythen bezeichnet, etwa die Goten und später die Hunnen. Beispiele sind unter anderem Ammianus Marcellinus (20,8,1) oder die Berichte des Geschichtsschreibers Jordanes. Wie später Hunnen war das Wort zu einer allgemeinen Bezeichnung steppennomadischer Völker geworden. Für Jordanes grenzte Skythien an Germanien, es erstreckte sich vom Ister (der unteren Donau) bis an den Tyras (Dnister), Danaster (Donez) und Vagosola und bis zum Kaukasus und zum Araxes, einem Nebenfluss der Kura in der südlichen Kaukasusregion. Im Osten grenzte es an das Land der Seren (Kaspisches Meer), im Norden an der Weichsel an jenes der Germanen. Im Skythenland lägen die Riphäischen Berge (Ural), die Asien und Europa trennen, und die Städte Borysthenes, Olbia, Kallipodia, Chesona, Theodosia, Kareon, Myrmikon und Trapezunt, „welche die wilden Skythenvölker von den Griechen gründen ließen, damit sie Handel mit ihnen treiben konnten“. Auch in vielen byzantinischen Geschichtswerken, die in der klassizistischen Tradition standen, wurden fremde Völker an der Donau als Skythen bezeichnet.

Herodot berichtet, dass die Skythen von den Persern Saken genannt wurden. Wie im spätantiken und im mittelalterlichen Europa war bei den Persern Skythe/Sake oft einfach eine allgemeine Bezeichnung für jeden barbarischen Steppenbewohner (siehe dazu Ethnogenese, Reitervölker). Altpersische Inschriften aus dem 6. Jahrhundert nennen drei Gruppen der Saka: Paradraya, Tigraxauda und Haumawarga. Zumindest die Haumawarga sind als Hauma bzw. soma-trinkende Indoarier auch in Indien bekannt, sodass hier wohl nur von den östlich des Tigris lebenden Skythen die Rede ist, die in dieser Zeit stark östlich des Kaspischen Meeres und in Nordindien präsent waren, was durch Tausende von Kurganen (Grabhügel) dieser Epoche auch sehr gut belegt ist. Im engeren Sinn bezeichnet dieser Name Stämme der Saken, deren Siedlungsgebiete hauptsächlich in der Kasachensteppe lagen.

Schriftliche Zeugnisse

Assyrische Quellen

Die Skythen tauchen in den assyrischen Quellen erstmals unter Sargon II. auf. Zur Zeit Asarhaddons (680–669 v. Chr.) verbündeten sie sich unter Išpakai mit dem Mannäer-Reich am Urmiasee und griffen die Assyrer an. Unter einem gewissen Bartatua/Partatua treten die Skythen als Verbündete der Assyrer auf, vielleicht wegen einer Heirat mit einer Tochter Assurhaddons.

Kimmerer und Skythen werden in den assyrischen Quellen oft als umnan-manda zusammengefasst, was jedoch ebenfalls eine recht ungenaue Bezeichnung darstellt, die sich generell auf Bergvölker bezieht. Ähnliche Bezeichnungen sind bereits von Akkadern in Zusammenhang mit älteren erwähnten Bergvölkern unbekannter Herkunft genannt worden.

Bibel

Das Königreich Aschkenas, das in Jeremia 51,27  zusammen mit Ararat (Urartäisches Reich), Minni (Mannäer) zu einem Angriff auf Babylon aufgefordert wird, wird meist als skythisch identifiziert. Der entsprechende Text dürfte nach 594 v. Chr. formuliert worden sein. Die Form Aschkenas beruht auf einer Verwechslung, die auf die Ähnlichkeit der hebräischen Zeichen Waw (für „u“) und Nun zurückgeht. Die ursprünglich assyrische Form war (A)sch-ku-zaa oder (I)sch-ku-zaa, soll (aufgrund von skythischen Gräbern) dem griechischen Skythai entsprechen.

In der Völkertafel der Genesis (Gen 10,3) taucht Aschkenas als Kind Gomers, Sohn des Jafet, auf. Gomer wird mit den Kimmerern gleichgesetzt, wobei sich die Völkertafel weitestgehend auf das 1. bis 3. Jahrhundert v. Chr. bezieht. Ältere Vorstellungen entstammen wohl aus Babylonisch-assyrischen Bibliotheken während des Babylonischen Exils. Kolosser 3,11  erwähnt die Skythen (Σκύθης) um das Jahr 60 n. Chr. und unterscheidet sie von anderen nichtgriechischen Völkern (βάρβαροι).

Griechische und römische Quellen

Der griechische Historiker Herodot beschrieb die Skythen detailliert. Danach gab es vier Hauptabteilungen der Skythen: die Aucheten, Nachkommen von Leipoxais, dem ältesten Sohn des Gründerheros Targitaos; die Katairen und Traspier, Nachkommen des mittleren Sohnes Arpoxais; und die Paralaten oder königlichen Skythen, Nachkommen des jüngsten Sohnes Kolaxais. Dieser Name taucht auch bei Alkman von Lesbos (7. Jahrhundert v. Chr.) und Valerius Balba (70–96 v. Chr.) auf. Alle diese Abkömmlinge zusammen würden sich Skoloten nennen, die Griechen nannten sie Skythen.

Wenige Seiten weiter beschreibt Herodot eine weitere Aufteilung der Skythen nach der Wirtschaftsweise. Ackerbau treibende Skythen wohnten danach im Lande Hyläa (von griech. ὕλη, hýlē, ‚Wald‘, vermutlich ‚Berghochwald‘) zwischen Borysthenes (Dnepr) und Hypanis (Südlicher Bug), bis zum Fluss Pantikapes und elf Tagesreisen nach Norden. Sie nannten sich selbst Olbiopoliten (Olbia Polis). Östlich der Olbiopoliten beginnt die Steppe, hier lebten nomadische Skythen am Gerrhus (das Flüsschen Molotschna sowie dem größeren Tokmak, die heutige Bezeichnung des Oberlaufes der Molotschna). Wiederum östlich davon (gemeint ist östlich des Asowschen Meeres) lebten die königlichen Skythen, „die alle anderen Skythen für ihre Sklaven halten“ und am zahlreichsten waren. Ihr Siedlungsgebiet reichte bis an die Krim und den Tanais (Don). Östlich von ihnen siedeln die Sauromaten, nördlich davon die Melanchlänen, so benannt nach ihren schwarzen Mänteln, beides nach Herodot keine skythischen Stämme, obwohl die Melanchlänen skythische Sitten angenommen hatten.

Herodot gibt zahlreiche Berichte über die Entstehung der Skythen wieder. In einem davon, der vermutlich auf Hekataios von Milet und Aristeas von Prokonnesos zurückgeht, heißt es, die Skythen seien von den Massageten bedrängt worden und daraufhin über den Araxes (Aras) in das Land der Kimmerer eingefallen, die vor ihnen nach Asien flohen. Als Beleg führt Herodot zahlreiche Ortsnamen im Skythenland an, die auf die Kimmerer hinweisen.

Ob die in der Ilias auftretenden „trefflichen Hippemolgen, dürftig, von Milch genährt“ Kimmerer, Skythen oder einen anderen Stamm der nördlichen Schwarzmeerküste bezeichnen sollen, ist umstritten. Diese Stelle gilt manchen Forschern als die erste schriftliche Erwähnung der Skythen. Vermutlich sind damit pauschal geschickte Reitervölker gemeint.

Nach Diodor wurde Skythes, der eponyme Heros der Skythen und König von Hylaia (am Borysthenes), ein Sohn des Zeus und einer schlangenfüßigen Göttin namens Echidna, am Tanais geboren. Seine Brüder sind Agathyrsos (vermutlich der sarmatische Stamm der Agathyrsen) und Gelonos (eventuell die Geten).

Das Werk des Hellanikos von Lesbos über die Skythen ist nur in wenigen Fragmenten überliefert. Auch Hippokrates von Kos, Aischylos (Der gefesselte Prometheus), Sophokles, Euripides (Iphigenie bei den Taurern, Rhesos), Pindar, Thukydides, Theopompos und Aristophanes überliefern einige Details über die Lebensweise und die Wohnsitze der Skythen und Sauromaten.

In den griechischen Quellen der klassischen Zeit werden die Skythen als typische Barbaren beschrieben, die gebrochenes Attisch sprachen und seltsame Beinkleider (Hosen) trugen. Wein unverdünnt zu trinken wurde geradezu als Trinken auf skythische Art bezeichnet und auch den Germanen nachgesagt. Der Spartanerkönig Kleomenes übernahm diese „Unsitte“ von den Skythen und starb daraufhin im Delirium. Daraufhin soll die Wortschöpfung ἐπισκυθίζειν (= un- oder wenig verdünnten Wein trinken) entstanden sein. Nicht nur skythische Männer, sondern auch die Frauen sollen unverdünnten Wein getrunken und das Vergießen von Wein auf ihre Kleidung für einen vortrefflichen Brauch gehalten haben.

Arrian unterschied asiatische (Abier) und europäische Skythen, letztere nannte er das zahlreichste aller europäischen Völker. Die Abier bzw. Abioi kommen bereits in der Ilias vor (13,6), wo sie als gerechteste aller Erdenbewohner gerühmt wurden. Fraglich ist jedoch, ob Homer damit auch wirklich Skythen gemeint hat.

Quintus Curtius Rufus (7,7,1) nannte den Tanais als Grenzfluss zwischen den europäischen Skythen und Baktrien wie auch zwischen Europa und Asien. Dies erklärt sich daraus, dass einige antike Geographen den Amudarja für den Oberlauf des Tanais (Don) hielten und Asien in ihrer Vorstellung relativ kurz war. Von der wahren Ausdehnung Asiens hatten sie keinerlei Vorstellung. Diese Vorstellung der Welt hielt sich bis ins späte Mittelalter. Rufus sah daher die Skythen als Teil der Sarmaten an. Ihre Siedlungsgebiete lägen „unweit von Thrakien“, von der Waldgegend jenseits der Ister (Donau) bis nach Baktrien. Die damalige Vorstellungswelt kannte schlichtweg keine weiteren Völker Asiens. Rufus lobte die Skythen als nicht so roh und ungebildet wie die übrigen Barbaren, einige von ihnen seien „sogar für die Lehren der Weisheit empfänglich, soweit diese für ein immer unter den Waffen befindliches Volk fassbar sind“ (7,8,10).

Strabon unterschied Skythen und Sauromaten nicht, gilt aber ansonsten als wichtige Quelle. Unter den griechischen und römischen Autoren finden sich auch bei Plinius dem Älteren, Orosius, Lukian von Samosata, Horaz und Dion Chrysostomos Angaben über die Skythen.

In Athen dienten skythische Sklaven zwischen der Mitte des 5. Jahrhunderts und dem 4. Jahrhundert v. Chr. als bewaffnete Schutztruppe (Toxotai/Speusinoi), wie aus einer Rede von Andokides Über den Frieden mit den Lakedaimonern (391 v. Chr.) bekannt ist. Das polizeiähnliche Korps bestand aus 300, später 1000 Bogenschützen und war erst auf der Agora, später auf dem Areopag stationiert. Sie unterstanden dem Rat der 500 und sorgten primär für deren Sicherheit sowie für die Ordnung der Volksversammlungen und Gerichtsverhandlungen. Vermutlich wurden sie auch zur Unterstützung des Beamtenkollegiums der Elf eingesetzt. Zu deren Zuständigkeitsbereich gehörte die Aufsicht über das Staatsgefängnis und die Hinrichtung von geständigen oder auf frischer Tat betroffenen Verbrechern (kakourgoi). Die so verwendeten Skythen tauchen auch in den Komödien des Aristophanes auf, genauer in Die Acharner (425 v. Chr.), Die Ritter (424), Thesmophoriazusen (411) und schließlich Lysistrata (411) aus dem gleichen Jahr. Wahrscheinlich wurde die Einheit um 390 v. Chr. aus Kostengründen aufgelöst.

Wie Frolov (2000) ausführt, gab es in Athen neben den Staatssklaven der Schutzeinheit auch skythische Sklaven in Privatbesitz.

Mittelalterliche Quellen

In den mittelalterlichen mappae mundi (Weltkarten) des 10. bis 13. Jahrhunderts (beispielsweise Hereford-Karte, Ebstorfer Weltkarte) wurden die Skythen auf dem Gebiet der Kiewer Rus, westlich des Tanais (Don) eingezeichnet, wobei die Sarmaten zwischen Germanien und Skythien liegen. Dieses Skythien liegt nördlich des Schwarzen Meeres zwischen der unteren Donau und reicht bis zum Don. Eingezeichnet wurden dabei auch drei Bezeichnungen; Scitotauri (Königsskythen) in der Region Kiev, Scirhans (Skiren) südwestlich davon sowie in Chesona. Östlich des Don zeichnete man gewöhnlich Gog und Magog in ihrem Gefängnis, der Alexanderburg, ein. Dahinter liegt das Land der Greife, das gemäß dieser Vorstellung nicht größer als Thrakien war. Über die Völker jenseits des Tanais (Don) hatten die Kartenzeichner keine genaue Vorstellung; auch ist zu beachten, dass die Darstellung dieser Karten mehr von der Theologie als von geographischen Erkenntnissen geprägt war. Unmittelbar danach schließen Baktrien, China und Indien an. Mit Asien wird der Orient von Anatolien bis Indien bezeichnet. Die in Asien tatsächlich im Mittelalter ansässigen Völker (Chasaren, Petschenegen, Kumanen und Wolgabulgaren) waren zumindest im östlichen Europa bereits wohlbekannt. Die mittelalterlichen Karten orientieren sich in ihrem Aufbau an Karten oder Beschreibungen des antiken Geographen, Mathematikers und Philosophen Claudius Ptolemäus im 2. Jahrhundert, wobei Jerusalem nun in das Zentrum der Welt rückte. Weiter ergänzt wurden die Karten durch die mittelalterlichen Alexanderromane. Dies widerspricht der heute gängigen Sicht auf die Skythen, entspricht jedoch der Wortwahl des Mittelalters, in der auch Wikinger, Germanen, Slawen und Sarmaten als Skythen definiert wurden. In den ersten Mappae Mundi wurde die Welt des Ptolemaios einfach mit dem Wissen des Mittelalters erweitert.

Archäologische Funde

Funde von der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts und dem späten 4. Jahrhundert v. Chr. aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet werden wegen der Angaben Herodots in der Archäologie als skythisch bezeichnet. Diese spezielle materielle Kultur mit Verzierungen im skythischen Tierstil, eisernen Kurzschwertern, Lamellenpanzern, Bronzekesseln mit hohem Standfuß (typisch für die Saken), speziellen Formen der Trensenknebel, Katakombengräbern unter Grabhügeln (Kurganen) und anthropomorphen Großplastiken ist jedoch über ein wesentlich weiteres Gebiet verbreitet.

Während die meisten russischen und ukrainischen Archäologen den Begriff Skythen auf Funde zwischen dem Bug und dem Kuban und an der Küste des Asowschen Meeres beschränken, also dem Gebiet, in dem nach Herodot Stämme lebten, die sich selbst als Skythen bezeichneten, wird der Begriff im Westen meist auf die gesamte nordpontische (nördlich des Schwarzen Meeres) und westsibirische reiternomadische Kultur der frühen Eisenzeit übertragen und umfasst damit mit Sicherheit auch Stämme, die sich selbst nicht als Skythen bezeichneten.

Die materielle Kultur, die traditionell den Kimmerern zugeschrieben wird (Funde bei Tschernogorowka – heute Ortsteil von Siwersk – und Nowotscherkassk), endet im 7. Jahrhundert v. Chr. abrupt und wird durch skythische Funde abgelöst. Dies stützt die Angaben Herodots über den Einfall der Skythen, die nach Meinung einiger Forscher aus dem Altai-Gebiet gekommen sein sollen. Seit dem 7. Jahrhundert finden sich auch in der Koban-Kultur des nördlichen Kaukasus deutliche skythische Einflüsse.

Die archäologischen Funde stammen vor allem aus Ausgrabungen von Grabhügeln (Kurgane), die unter anderem Gold, Seide, Waffen, Pferde und Bestattungen enthielten. Ein unversehrter Kurgan wurde im Juli 2001 im Tal der Zaren bei Aržan in der südsibirischen Republik Tuwa entdeckt. Der Sensationsfund mit Tausenden von Goldobjekten gelang dem deutschen Archäologen Hermann Parzinger aufgrund von Reiseberichten über Kurgane von Reisenden des 18. Jahrhunderts. Der teilweise sehr gute Erhaltungszustand der Überreste, wie in den Kurganen von Pazyryk oder in denen von Berel, ist Mumifizierungstechniken und dem sibirischen Permafrost zu verdanken.

Im Sommer 2006 wurde im Permafrostboden des Altaigebirges in Tuwa von Hermann Parzinger und Mitarbeitern des Deutschen Archäologischen Instituts in Kooperation mit russischen Archäologen aus einer Grabkammer die Eismumie eines skythischen Reiterkriegers geborgen. Ihr Alter wurde auf 2500 Jahre geschätzt. Außerdem liegen dendrochronologische Daten der Kammer vor. Die Mumie trug einen prächtigen Pelzmantel und einen kunstvoll verzierten und vergoldeten Kopfschmuck. Auch ein Kompositbogen ist erhalten.

Archäologische Belege für eine skythische Präsenz in Kleinasien, von der sowohl griechische als auch assyrische Quellen berichten, sind, abgesehen von dreiflügligen Pfeilspitzen (siehe unten), spärlich. Ein Grab aus İrminler, Provinz Amasya am Südrand des Pontus enthielt neben 21 zweiflügligen Bronzepfeilspitzen ein eisernes Langschwert mit herzförmigem Heft, einen Streitpickel, wie er für das Altai-Gebiet typisch ist, einen goldenen Armreif und eine Trensenstange. Die Grabkammer war mit einer Trockenmauer eingefasst und 2,8 m lang. Die Bestattung war modern gestört, enthielt aber Knochen von Menschen und Pferden. Ein weiterer Fund aus dem Schwarzmeergebiet (Provinz Amasya) geht auf Raubgrabungen zurück und ist ohne genauen Fundort. Hier lagen 250 zweiflüglige Pfeilspitzen in einem Grab. Die Gräber werden in das 7. und frühe 6. Jahrhundert datiert. Auch hier ist aber nicht sicher zu sagen, ob es sich um kimmerische, skythische oder sarmatische Krieger handelt; das Langschwert spricht vielleicht eher für letztere. Der Goldschatz von Ziwiye (Iran) aus einem Grab aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts enthält sowohl skythische als auch rein vorderasiatische Gegenstände, die vermutlich Kriegsbeute darstellen. Auch die Nekropole von Sé Girdan im Uschnu-Tal scheint skythische Elemente zu enthalten.

Manche Archäologen wie Johannes A. H. Potratz nehmen einen skythischen Einfluss auf die assyrische Bewaffnung an, so im Falle der mondsichelförmigen Trensenknebel und der Bogenfutterale.

Ab dem 6. Jahrhundert finden sich griechische Importe im Gebiet der Skythen, besonders rhodische Weinkrüge (Oinochen). Schwarz- und besonders rotfigurige Vasen aus Athen zeigen umgekehrt skythische Bogenschützen, die an ihrer enganliegenden Kleidung mit Hosen und den spitzen skythischen Mützen zu erkennen sind. Oft benutzten sie einen Reflexbogen, der jedoch auch zur Bewaffnung der Griechen gehörte (zum Beispiel Äginetenfries). Diese Darstellungen wurden als Beleg dafür gesehen, dass die Skythen athenischen Vasenmalern aus eigener Anschauung vertraut waren. Man nahm an, dass diese als Leibwache des Tyrannen Peisistratos und seiner Söhne in Athen weilten. Die Schriftquellen kennen jedoch nur thrakische Söldner und sogenannte „wolfsbeinige“ Sklaven.

Inschriften aus Olbia und dem Bosporanischen Reich überliefern Details zu Feldzügen gegen die Skythen. König Kanita (3. Jahrhundert) prägte in Istros, Skiluros (2. Jahrhundert) in Olbia Münzen.

Seit dem 2. Jahrhundert wird es immer schwieriger, die skythische und sarmatische materielle Kultur zu trennen. Vermutlich kam es zu einer allmählichen Assimilation. Eine genaue archäologische Abgrenzung zu den für Mittelasien überlieferten, aber aufgrund erhaltener Inschriften iranischsprachigen Saken ist ab dieser Zeit ebenfalls schwierig.

Der Name der iranisch-afghanischen Region Sistan leitet sich von Sakistan ab, nach den Saken, die sich dort vor 120 v. Chr. ansiedelten.

Eine sakische Stammesföderation wanderte im 1. Jahrhundert v. Chr. aus dem östlichen Mittelasien nach Indien ein und begründete dort die kurzlebige Indo-Skythische Dynastie. Eine Anmerkung auf einer alten Stele der Ashoka-Edikte anlässlich einer Staudammreparatur im Jahr 150 v. Chr. schrieb Rudradamana, ein Reichsleiter der Saken. Sie gilt als erstes schriftliches Zeugnis des Sanskrit.

Die Indo-Saken, von griechischen Geografen ihrer Zeit „Indo-Skythen“ genannt, wurden in Nordwestindien in die Adels- und Krieger-Kaste der Kshatriya integriert und allmählich sprachlich assimiliert, behielten aber länger eigene Bräuche und religiöse Kulte. Nach Zerstörung des indo-skythischen Reiches durch die Kuschana gründeten Indo-Saken in Westindien das unabhängige Reich der Westlichen Satrapen (ca. 35–405 n. Chr.; ihre aus dem Persischen stammende Bezeichnung Kshatrapa/Satrap bezeichnete ursprünglich einen Provinzgouverneur, entwickelte sich hier aber zu einem Herrschertitel.)

Geschichte

Im 8. Jahrhundert v. Chr. fielen die Skythen in die Gebiete nördlich und östlich des Schwarzen Meeres ein und verdrängten die Kimmerer. Zwischen 630 und 625 v. Chr. unternahmen die Skythen einen Vorstoß nach Vorderasien und Raubzüge bis nach Palästina. Herodot berichtet, wie sie durch Psammetich I. (670–626) gegen Lösegeld zum Abzug bewogen wurden. Auf dem Rückweg sollen sie Aschkelon geplündert und zerstört haben. 609 berichten babylonische Quellen, dass die Skythen in das Gebiet von Urartu eingedrungen seien, 608 wird von skythischen Ansiedlungen am Oberlauf des Tigris berichtet. Der Fall von Urartu im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts v. Chr. wird daher auch auf Skythen zurückgeführt, wahrscheinlich aber als Verbündete des Medischen Reiches. Angaben Herodots über die Zerstörung Urartus durch Meder und Überlegungen zur Chronologie des Mächteverhältnisses in der Region lässt Forscher die Zerstörung Urartus aber hauptsächlich dem Medischen Reich zuschreiben. In den Brandschichten von Bastam, das allerdings schon Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. zerstört wurde, und von Tušpa (Van), Toprakkale, Teišebai URU (Kamir Blur) bei Jerewan und Argištiḫinili fanden sich dreiflügelige Bronzepfeilspitzen und „skythisches“ Pferdegeschirr. Manche Forscher nehmen allerdings an, dass die Pfeilspitzen in Teischebani, die nicht in den Mauern, sondern in Vorratsräumen gefunden wurden, auf die Anwesenheit skythischer Söldner hinweisen. Vermutlich waren an der Eroberung von Urartu also auch Meder und transkaukasische Stämme beteiligt. Diese Feldzüge wurden vermutlich aus dem Kuban-Gebiet und dem nördlichen Kaukasus unternommen. Im Gebiet um Krasnodar und Stawropol wurden zahlreiche reich ausgestattete skythische Kurgane gefunden (zum Beispiel Ul’skij Aul mit über 400 Pferdebestattungen). Hier lokalisieren manche russische Forscher, wie zum Beispiel V. Murzin, das aus assyrischen Quellen belegte Reich Iškuza.

612 v. Chr. eroberten die Meder zusammen mit den Babyloniern und den Skythen Ninive. Nach der Babylonischen Chronik eroberten die Skythen 609 Ägypten. Mit dem Beginn der Mederherrschaft (612 und 605 v. Chr.) ging der skythische Einfluss im vorderen Orient zurück. Herodot berichtet, die Skythen hätten 28 Jahre lang ganz Asien regiert, von dem Sieg des Madyes über den Medier Phraortes bis zur Niederlage gegen die Medier unter Kyaxares II. (624–585) im Jahr 594 v. Chr., der bei einem Gastmahl ihre Abgesandten umbringen konnte. Grakow erwägt allerdings, diesen Vorfall in die Regierungszeit von Astyages zu verlegen. Zu dieser Zeit war Madyes, Sohn des Protothyes Führer der Skythen. Danach zogen sich die Skythen nach Norden zurück. Manche Forscher setzen die verstärkte Besiedlung des nördlichen Schwarzmeerraumes erst in diese Zeit. 515/514 v. Chr. unternahm der Perserkönig Dareios I. der Große mit einer mehrere hunderttausend Mann starken Armee einen erfolglosen Feldzug gegen die Skythen, deren Ostgrenze zu dieser Zeit am Don lag. Im ausgehenden 6. und 5. Jahrhundert steigt die Zahl der reichen Bestattungen im Dneprgebiet stark an.

Einer der bekanntesten Könige der Skythen war Atheas, der im Westen bis an die Donau vordrang und 339 v. Chr. hochbetagt gegen Philipp II. von Makedonien zu Felde zog und fiel. 331 führten die Makedonen unter Zopyrion einen weiteren Krieg gegen die Skythen. Sie stießen bis Olbia vor, konnten die Stadt aber nicht einnehmen und wurden auf dem Rückzug vernichtend geschlagen. In der Folge siedelten sich die Skythen in der Dobrudscha an. Alexander begann 330 Freundschaftsverhandlungen mit den Skythen, plante aber Arrian (Anabasis, 4,1) zufolge einen Feldzug zur Eroberung des nördlichen Schwarzmeergebietes und die Gründung einer Stadt am Tanais. Die Skythen boten ihm eine Heirat mit einer skythischen Prinzessin an, die er jedoch ablehnte. Im Jahre 329 kam es zu einem Zusammenstoß mit den Massageten in Baktrien, bei dem die makedonischen Truppen unter Krateros siegreich blieben. 323 wurde eine skythische Delegation in Babylon erwähnt.

Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. wurden die Skythen zunehmend von den Sarmaten verdrängt. Auch Klimaveränderungen werden jedoch für den Niedergang der Skythen verantwortlich gemacht. Auf der Krim, um die von König Skiluros gegründete neue Hauptstadt Neapolis bei Simferopol konnten sie sich noch bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. halten. Skiluros und sein Sohn Palakos konnten ihrem Reich Teile des Bosporanischen Reiches angliedern. In dem daraus entstehenden Konflikt mit Mithridates VI. (122–63 v. Chr.) verbündeten sich die Skythen mit dem roxolanischen König Tasius. Diophantes unterwarf die Krim jedoch zwischen 110 und 107 dem Pontischen Reich. Es kam zu einem Aufstand unter Saumakos, den Diophantes jedoch niederwerfen konnte. Ein erneuter Aufstand zwischen 89 und 84 war zunächst erfolgreich. 80 schlug Neoptolemos jedoch die skythische Flotte und besetzte Olbia und Tyras. Augustus erwähnt in seiner Autobiographie eine Gesandtschaft der Skythen. Sie kämpften zu dieser Zeit gegen Chersones und das Bosporanische Reich.

Die letzten, stark sarmatisierten Skythen wurden schließlich von den Goten in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Christus vernichtet.

Sozialstruktur

Nach Herodot waren die Skythen von Königen beherrscht und hielten Sklaven, die sie blendeten und zur Milchverarbeitung einsetzten. Die Diener der Könige stammten aus den weniger angesehenen Stämmen und wurden mit ihnen bestattet.

Nach Lukian von Samosata wurde die soziale Stellung durch den Viehbestand bestimmt. Sogenannte „Achtfüßige“ – das sind Leute, die nur zwei Ochsen besaßen – standen an unterster Stelle. Pindar erwähnt sogar Skythen, die weder Vieh noch Wagen besaßen und denen deshalb die Bürgerrechte fehlten. Er kennt auch eine Aristokratie, die pilophorioi, also die Träger von Filzmützen.

Laut Herodot kannten die Skythen eine Form des Schwitzrituals, ähnlich dem der nordamerikanischen Lakota-Indianer. Dabei wurden ganze Hanfpflanzen auf den Steinen verräuchert.

Im Weiteren berichtet Herodot über den Brauch der Skythen, sich bei Trauerfeierlichkeiten das Gesicht zu zerschneiden. Dieser Brauch ist auch später bei den Mongolen und Türken feststellbar.

Sprache

Die Sprache der Skythen wird gemeinhin zur altnordostiranischen Gruppe des Indogermanischen gerechnet. Die Sprache ist aber nur sehr bruchstückhaft überliefert.

Herodot überliefert einige Wörter der skythischen Sprache in seinen Etymologien der Völkernamen Arimaspoi ‚Einäugige‘ (4,27) und Oiorpata ‚Männertöterinnen‘ (4,110). Die Bestandteile dieser Namen lassen sich jedoch nur schwer identifizieren. Die meisten Forscher deuten ΟΙΟΡ (Oior) als iranisch vīra- ‚Mann, Held‘, während ΠΑΤΑ (Pata) vielleicht eine Verschreibung für ΜΑΤΑ darstellt, d. h. iranisch mar, ‚töten‘.

Herodot führt zusätzlich eine Reihe von Personen-, Götter- und Völkernamen an: beispielsweise die mythischen Vorfahren Lipoxais, Arpoxais und Kolaxais, deren Namen wahrscheinlich das iranische Wort xšāy- ‚herrschen‘ enthalten; die Vorderglieder sind dagegen dunkler. Askold Ivančik vermutet *ripa- ‚(mythischer) Berg‘, āfra- (Nordostiran. *ārfa-) ‚Wasser‘ und xvarya- (Nordostiran. *xola-) ‚Sonne‘. Laut Herodot sind diese drei Männer die Vorfahren von vier skythischen Stämmen: Auchatai, Katiaroi + Traspies und Paralatai, deren Namen Ivančik von wahu- ‚gut, heilig‘, hu-čahr-ya- ‚mit guten Weiden‘, drv-asp- ‚mit festen Pferden‘ und para-dāta- ‚vorgesetzt‘ herleitet und im Rahmen des Dumézil'schen Systems der drei Funktionen erklärt.

Dass die Skythen tatsächlich eine Sprache des nordöstlichen Zweiges der iranischen Sprachgruppe hatten, wird auch dadurch indiziert, dass die Sauromaten laut Herodot eine korrupte Form (d. h. einen Dialekt) der skythischen Sprache verwendeten. Die Sauromaten wiederum werden mit den später auftauchenden Sarmaten gleichgesetzt, die als Sprecher einer iranischen Sprache gelten. In den späten griechischen Inschriften der Kolonien der nördlichen Schwarzmeerküste sind rund 300 iranische Namen überliefert, die sich nur durch sarmatischen Einfluss erklären lassen. Diese Namen zeigen gewisse geografische Unterschiede in der Lautentwicklung, was mutmaßlich auf die Existenz eines westlichen (= skythischen?) und eines östlichen (= sarmatischen?) Dialekts deutet.

Mit anderen Worten bildeten das Skythische, das Sarmatische und das Sakische im Altertum ein sprachliches Kontinuum, aus dem später auch das Sogdische†, das Alanische† und das Ossetische erwuchsen.

Einfluss auf Mitteleuropa

Ob bzw. inwieweit die Skythen nach Mitteleuropa vordrangen, ist äußerst umstritten. Archäologisch lassen sich diese Einfälle nicht sicher belegen. In den hallstattzeitlichen Siedlungen von Smolenice-Molpír (Slowakei), in Ungarn sowie im Gebiet der Billendorfer Kultur im heutigen Polen (Wiscina (Witzen) und Kamieniec) wurden Brandhorizonte nachgewiesen, die dreiflügelige Pfeilspitzen enthielten. Diese dreiflügeligen Pfeilspitzen werden gerne als Beleg für die Anwesenheit der Skythen herangezogen. Solche Pfeilspitzen wurden jedoch auch von anderen Reiternomaden verwendet, auch solchen, die in römischen Diensten standen. Der Goldschatz von Vettersfelde mit Artefakten im skythischen Stil könnte von der Anwesenheit eines skythischen Fürsten zeugen, aber auch Beutegut darstellen.

Siehe auch

Literatur

Allgemeines

  • St. John Simpson, Svetlana Pankova (Hrsg.): Scythians. Warriors of ancient Siberia. Thames & Hudson, London 2017.

Quellensammlungen

  • Andreas Gerstacker, Anne Kuhnert u. a.: Skythen in der lateinischen Literatur. Eine Quellensammlung (= Beiträge zur Altertumskunde. Band 334). De Gruyter, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-11-029676-1.

Archäologie und Geschichte

Aufsätze
  • D. Chélov: Les Skythes. In: V. Yanine u. a. (Hrsg.): Fouilles et recherches archéologiques en URSS. Progres, Moskau 1985, S. 123–152.
  • Christo Danoff: Skythai 1. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 5, Stuttgart 1975, Sp. 241f.
  • François Cornillot: L’aube scythique du monde slave. In: Slovo. Revue du Centre d’Études Russes, Eurasiennes et Sibériennes. (CERES), Band 14, 1994, S. 77–259 ISSN 0183-6080
  • François Cornillot: Le feu des Scythes et le prince des Slaves. In: Slovo. Revue du CERES. Band 20/21, 1998, S. 27–127, ISSN 0183-6080
  • Georg Kossack: Tli Grab 85. Bemerkungen zum Beginn das skythenzeitlichen Formenkreises im Kaukasus. In: Beiträge zur allgemeinen und vergleichenden Archäologie. Band 89, 1983, S. 90–182, ISSN 0170-9518
  • Vuslat Ünal: Zwei Gräber eurasischer Reiternomaden im nördlichen Zentralanatolien. In: Beiträge zur allgemeinen und vergleichenden Archäologie. Band 3, 1982, S. 65–81.
  • E. D. Frolov: Die Skythen in Athen. In: Hyperboreus. Studia classica. Band 6, 2000, Heft 1, S. 3–30.
Bücher
  • Andrei Jurjewitsch Alexejew, L. L. Barkova, L. K. Galanina: Nomades des steppes: Les Scythes VII–IIIe siècle av. J.-C. Paris 2001.
  • Andrei Jurjewitsch Alexejew: The gold of the Scythian kings in the Hermitage collection. The State Hermitage Publishers, St. Petersburg 2012, ISBN 978-5-93572-465-8.
  • Charles Burney, David M. Lang: The peoples of the hills. Ancient Ararat and Caucasus. Weidenfeld & Nicolson, London 1971, ISBN 0-297-00495-6.
    • deutsch: Die Bergvölker Vorderasiens. Armenien und Kaukasus von der Vorzeit bis zum Mongolensturm (Magnus Kulturgeschichte). Magnus, Essen 1975, ISBN 3-463-13690-2 (EA München 1973).
  • Evegenij V. Cernenko, M. V. Gorelik: The Scythians 700–300 BC (= Men-at-arms series Bd. 137). Osprey, Oxford 2010, ISBN 978-0-85045-478-9 (EA London 1983; Digitalisat).
  • Johann Georg Gmelin: Expedition ins unbekannte Sibirien (= Fremde Kulturen in alten Berichten Bd. 7). Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-0606-3 (Johann Georg Gmelin war Teilnehmer an der Großen Nordischen Expedition 1733–1743 mit Ausgrabungen skythenzeitlicher Grabhügel.)
  • André Godard: Le trésor de Ziwiyè. Kurdistan. Haarlem 1950.
  • Boris Nikolaevic Grakov: Skify. Izd. Univ., Moskau 1971.
    • deutsch: Die Skythen. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1980 (EA Berlin 1978).
  • Iaroslav Lebedynsky: Les Scythes. La civilisation nomade des steppes, VII.-III. siécle av. J.-C. Errance, Paris 2003, ISBN 2-87772-215-5.
  • Askold I. Ivantchik: Kimmerijcy i skify. Paleograph Press, Moskau 2000, ISBN 5-89526-009-8 (Teil der Habilitationsschrift, Universität Freiburg/CH 1996)
    • deutsch: Kimmerier und Skythen. Kulturhistorische und chronologische Probleme der Archäologie der osteuropäischen Steppen und Kaukasiens in vor- und frühskythischer Zeit (Steppenvölker Eurasiens; Bd. 2). Zabern, Mainz 2001, ISBN 5-89526-009-8.
  • Hermann Parzinger: Die Skythen. 3. Auflage. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-50842-4 (EA München 2004; neuer, hervorragender Gesamtüberblick)
  • Hermann Parzinger, Wilfried Menghin, Manfred Nawroth (Hrsg.): Im Zeichen des Goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen. Prestel Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7913-6125-3.
  • Renate Rolle: Die Welt der Skythen. Stutenmelker und Pferdebogner, ein antikes Reitervolk in neuer Sicht. C. J. Bucher, München 1991, ISBN 3-7658-0327-8 (EA München 1980)
  • englisch: Renate Rolle: The world of Scythians. University of California Press, Berkeley 1989, ISBN 0-520-06864-5.
  • Renate Rolle u. a. (Hrsg.): Gold der Steppe, Archäologie der Ukraine. Wachholtz, Schleswig 1991, 1996. ISBN 3-529-01841-4 (zugl. Katalog d. gleichnamigen. Ausstellung, Archäologisches Landesmuseum Schleswig. Mai 1991).
  • Hermann Sauter: Studien zum Kimmerierproblem (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde; Bd. 72). Habelt, Bonn 2000, ISBN 3-7749-3005-8 (zugl. Dissertation, Universität Saarbrücken 1997).
  • Véronique Schiltz: Les scythes et les nomades des steppes. 8e siècle avant J.-C – 1er siècle après J.-C. (L'univers des formes; Bd. 39). Gallimard, Paris 1994, ISBN 2-07-011313-2.
    • deutsch: Die Skythen und andere Steppenvölker. 8. Jahrhundert bis 1. Jahrhundert n. Chr. (Universum der Kunst; Bd. 39).C. H. Beck, München 1994. ISBN 3-406-37137-X (Umfassende, ausführliche Darstellung der skythischen Kunst)
  • Alexej P. Smirnow: Skify. NAUKA, Moskau 1966.
    • deutsch: Die Skythen (Fundus-Reihe; Bd. 63). Verlag der Kunst, Dresden 1979.
  • M. F. Vos: Scythian archers in archaic Attic vase-painting (= Archaeologica trajectina. Band 6). Wolters, Groningen 1963.
  • Berthild Gossel-Raeck (Hrsg.): Gold der Skythen. Schätze aus der Staatlichen Eremitage St. Petersburg. Wachholtz, Neumünster 1993, ISBN 3-529-01845-7 (zugl. Katalog der gleichnamigen Ausstellung, u. a. Staatliche Antikensammlung und Glyptothek).
  • Konstantin V. Tschugunov, Hermann Parzinger, Anatoli Nagler: Der Goldschatz von Arschan. Ein Fürstengrab der Skythenzeit in der südsibirischen Steppe. Schirmer/Mosel, München 2006, ISBN 978-3-8296-0260-0.

Sprache

  • Askold Ivancik: Une légende sur l’origine des Scythes. In: Revue des études grecques. Band 112, 1999, S. 141–192. ISSN 0035-2039
  • János Harmatta: Studies in the History and Language of the Sarmatians (= Acta antiqua et archaeologica. Band 13). Szeged 1970.
  • Ladislav Zgusta: Die griechischen Personennamen griechischer Städte der nördlichen Schwarzmeerküste. Die ethnischen Verhältnisse namentlich das Verhältnis der Skythen und Sarmaten im Lichte der Namenforschung. NCVA, Prag 1955.

Soziologie

  • Elçin Kürsat-Ahlers: Zur frühen Staatenbildung von Steppenvölkern – Über die Sozio- und Psychogenese der eurasischen Nomadenreiche am Beispiel der Xiongnu und Göktürken mit einem Exkurs über die Skythen (= Sozialwissenschaftliche Schriften. Band 28). Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-07761-X.

Mythen und Sagen

  • André Sikojev: Die Narten. Söhne der Sonne. Mythen und Heldensagen der Skythen, Sarmaten und Osseten. Diederichs, Köln 1985, ISBN 3-424-00849-4.
Commons: Skythen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 H. Wagner, Die Skythen (Memento vom 16. April 2009 im Internet Archive) In: Eurasisches Magazin, 2004.
  2. Vgl. Herrmann Parzinger: Die Skythen. S. 25–29.
  3. Jordanes, Gotengeschichte 5.
  4. Rüdiger Schmitt: Das Skythische – eine altiranische Trümmersprache. In: Hermann Parzinger (Hrsg.): Im Zeichen des goldenen Greifen – Königsgräber der Skythen. München 2007, S. 300.
  5. Karte auf Basis der Angaben in: „Archäologie der Ukrainischen SSR.“ Band 2, Kiew 1986. (Aber keine Urheberrechtsverletzung, das Werk beinhaltet nur Schwarz-Weiß-Kartenskizzen.)
  6. Herodot 4,6.
  7. Herodot 4,20.
  8. Herodot 4,107.
  9. Herodot 4,11.
  10. Ilias, 13. Gesang, 5–6.
  11. Herodot, Historien 6,84.
  12. Askold I. Ivantchik: Die Gründung von Sinope und die Probleme der Anfangsphase der griechischen Kolonisation des Schwarzmeergebietes. In: Gocha R. Tsetskhladze (Hrsg.): The Greek colonisation of the Black Sea area. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998, S. 302.
  13. Platon, Nomoi 1,637e. Siehe hierzu auch Askold I. Ivantchik: Die Gründung von Sinope und die Probleme der Anfangsphase der griechischen Kolonisation des Schwarzmeergebietes. In: Gocha R. Tsetskhladze (Hrsg.): The Greek colonisation of the Black Sea area. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998, S. 302f.
  14. Arrian, Anabasis 4,1.
  15. Die Abier der Ilias
  16. Jens-Uwe Krause: Kriminalgeschichte der Antike. C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52240-8, S. 13.
  17. Heinz Bellen: Skythai 2. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 5, Stuttgart 1975, Sp. 242f.
  18. E. D. Frolov: Die Skythen in Athen. In: Hyperboreus. Studia classica. Band 6, 2000, Heft 1, S. 3–30.
  19. Siberian Princess reveals her 2500 year old tattoos.
  20. Vollständige Freilegung des Kurgans Arzhan 2 mit einem unberaubten Fürstengrab (spätes 7. Jahrhundert v. Chr.) (Memento vom 10. April 2014 im Internet Archive)
  21. Das Gold von Tuva. Interaktiver Themenkomplex der ZDF-Produktion Schliemanns Erben, 2006
  22. Im Zeichen des Goldenen Greifen. Königsgräber der Skythen, Ausstellung im Martin-Gropius-Bau zu Berlin (Memento vom 4. März 2009 im Internet Archive)
  23. Eismumienfund bei Dreharbeiten zur ZDF-Reihe „Schliemanns Erben“ (Memento vom 5. Dezember 2007 im Internet Archive)
  24. ZDF Expedition: Das Geheimnis der Eismumie
  25. Der Krieger aus dem mongolischen Eisgrab (Memento vom 11. Januar 2012 im Internet Archive) Video Mongolei: Die Rückkehr der Eismumie (ZDF-Produktion‚ Schliemanns Erben Spezial, 2008, 16. November 2009, 2:40 Uhr, 43:42 Min.) in der ZDFmediathek, abgerufen am 9. Februar 2014.
  26. Johannes A. H. Potratz: Die Skythen in Südrussland. Ein untergegangenes Volk in Südosteuropa. Raggi, Basel 1963.
  27. The Week
  28. Herodot 1,105.
  29. Artikel der Encyclopaedia Iranica über Medien (siehe Kapitel „The Rise and Fall of the Media Empire“ erster Absatz und vorheriges Kapitel „The Median Dynasty“, dritter Absatz).
  30. Wolfgang-Ekkehard Scharlipp: Die frühen Türken in Zentralasien. Eine Einführung in ihre Geschichte und Kultur. Darmstadt 1992, S. 5
  31. Oswald Szemerényi: Four old Iranian ethnic names: Scythian – Skudra – Sogdian – Saka (= Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 371). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1980, S. 2051–2093 (Digitalisat); T. Sulimirski: The Scyths. In: Cambridge History of Iran. Band 2, S. 149–199 (LINK); René Grousset: The empire of the Steppes. Rutgers University Press, New Brunswick 1989, S. 19 ff.; Esther Jacbonson: The Art of Scythians. Brill Academic Publishers, Leiden / New York 1995, ISBN 90-04-09856-9, S. 63; James Patrick Mallory: In Search of the Indo-Europeans: Language Archeology and Myth. Thames and Hudson, London 1998, S. 51–53; Colin Renfrew: Archeology and Language: The Puzzle of Indo-European origins. Cambridge University Press, New York 1988; Vasily Abaev, Harold Walter Bailey: Alans. In: Encyclopaedia Iranica. online ed., 2009; Denis Sinor: Inner Asia: History — Civilization — Languages. Routledge, London 1997, ISBN 0-7007-0896-0, S. 82.
  32. Askold Ivančik: Une légende sur l’origine des Scythes. In: Revue des études grecques. (Paris) Band 112, 1999, ISSN 0035-2039, S. 141–192.
  33. Vgl. Ladislav Zgusta: Die griechischen Personennamen griechischer Städte der nördlichen Schwarzmeerküste. Prag 1955.
  34. János Harmatta: Studies in the History and Language of the Sarmatians. Szeged 1970.
  35. Vgl. auch Carlo G. Cereti: Die iranischen Sprachen. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn. Skira editore, Milano, Kunsthistorisches Museum Wien). Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 31–37, hier: S. 31 („skythisch-sarmatische Sprachen“ im Norden des Schwarzen Meeres).
  36. H.-G. Rudolph: Der Schloßberg in Witzen In: Mitteilungsblatt der Gemeinden Witzen – Guschau – Raudenberg. (Berlin) Band 51, 1871, S. 2–9.
  37. Lech Leciejewicz: Jäger, Sammler, Bauer, Handwerker. Frühe Geschichte der Lausitz bis zum 11. Jahrhundert. Domowina-Verlag, Bautzen 1982, S. 50.
  38. Jacek Kiełpiński: Scytów ślady bezcenne (= Kostbare Skythenschätze). In: Poza Toruń, 8. April 2016
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