Smarano
Smarano (links) und der Nachbarort Sfruz (rechts)
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Trient (TN)
Gemeinde Predaia
Koordinaten 46° 21′ N, 11° 7′ O
Höhe 985 m s.l.m.
Einwohner 511 (2013)
Patron Santa Maria Assunta
Kirchtag 15. August
Telefonvorwahl 0463 CAP 38010

Smarano (Nones: Smaran) ist eine Fraktion der italienischen Gemeinde (comune) Predaia in der Provinz Trient, Region Trentino-Südtirol.

Etymologie

Der Ortsname leitet sich aus dem Gentilnamen Ismarus ab, der nach Mastrelli Anzilotti vorrömischen Ursprungs ist. Aus dem Landbesitz des Ismarus entstand durch das lateinische Suffix -anum der Ortsname.

Wappen

Blasonierung: Silbern mit blauem Schräglinksbalken belegt mit einem goldenen Wellenbalken, vorne mit vier Nadelbäumen und hinten mit einer gleich großen Anzahl von Maispflanzen, alles auf naturfarbenem Hintergrund. Das Wappen wurde 1989 als Gemeindewappen eingeführt und als solches bis zur Eingemeindung 2015 genutzt. Es spielt sowohl auf die natürliche Umgebung als auch auf die Kulturlandschaft des Ortes an.

Geographie

Der Ort liegt etwa 30,5 Kilometer nördlich von Trient auf der orographisch linken Talseite des mittleren Nonstals auf einer Höhe von 985 m s.l.m.

Geschichte

Smarano wurde erstmals 1114 urkundlich erwähnt. Der Ort dürfte aber bereits in vorrömischer Zeit besiedelt gewesen sein, wie Funde vermuten lassen. Den Römern werden die Reste einer Straße zugeschrieben, die im Keller eines Hauses in Smarano entdeckt wurden. Die Straße verband Vervò mit Sfruz und wurde wahrscheinlich von einer römischen Befestigung bewacht. Fundamentreste eines römischen Turmes wurden bei der Kirche am Hauptplatz von Smarano gefunden. 1982 wurden bei Smarano zwei römische Götterstatuen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. ausgegraben, die im Rätischem Museum in Sanzeno ausgestellt sind.

Die Pieve des Ortes wurde 1280 erstmals erwähnt. Nach einem Brand wurde sie Anfang des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil neu errichtet. Nach einem zweiten Brand wurde sie zwischen 1759 und 1762 zum zweiten Mal neu errichtet und musste nach einem dritten Brand 1868 im größeren Umfang restauriert werden.

In der Vergangenheit war Smarano für die Herstellung von handgewebten Leinenstoffen aus Flachs- und Hanffasern bekannt. Bis zur Mitte es 19. Jahrhunderts kamen vor allem Frauen in den Ort, um dieses Handwerkskunst zu erlernen. Die Männer des Ortes wanderten dagegen zu einem Teil aus und machten sich als Glasschneider einen Namen.

Im Zuge der 1927 verabschiedeten faschistischen Gemeindereform, auf deren Grundlage Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern eingemeindet wurden, wurde die Gemeinde Smarano 1929 aufgelöst und Smarano zusammen mit Sfruz und Tavòn der Gemeinde Coredo angeschlossen. Der Zusammenschluss wurde 1952 rückgängig gemacht. Am 1. Januar 2015 wurde die Gemeinde nach einem Referendum erneut aufgelöst und mit Coredo, Taio, Tres und Vervò zur neuen Gemeinde Predaia zusammengeschlossen.

Die 2015 aufgelöste Gemeinde hatte am 31. Dezember 2013 511 Einwohner auf einer Fläche von 6,4 km². Nachbargemeinden waren Coredo, Sfruz und Tres.

Verkehr

Smarano liegt an der Provinzstraße SP 7, die zwischen Dermulo und Sanzeno von der Strada Statale 43 dir della Val di Non abzweigt.

Literatur

  • Eleonora Callovi, Luca Siracusano (Hrsg.): Guide del Trentino. Val di Non: storia, arte. paesaggio. Temi, Trient 2005, ISBN 88-89706-07-4, S. 93–95.
  • Aldo Gorfer: Le valli del Trentino. Trentino occidentale. Manfrini, Calliano 1975, S. 762–763.
  • Giuseppe Gorfer et al.: Atlante Trentino: Passato e presente dei 223 comuni del Trentino. Società Iniziative Editoriali, Trient 1997, S. 340.
  • Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. Provincia autonoma di Trento. Servizio beni librari e archivistici, Trient 2003, ISBN 978-88-86602-56-3.
  • Mariano Welber: Gli stemmi dei comuni del Trentino. Edizioni U.C.T., Trient 1993.
Commons: Smarano – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. S. 366.
  2. Mariano Welber: Gli stemmi dei comuni del Trentino. S. 172.
  3. Giulia Mastrelli Anzilotti: Toponomastica trentina: i nomi delle località abitate. S. 365.
  4. 1 2 Aldo Gorfer: Le valli del Trentino. Trentino occidentale. Manfrini, Calliano 1975, S. 763.
  5. Aree storico archeologiche. In: predaiaviva.com. Abgerufen am 8. Juli 2022 (italienisch).
  6. Giuseppe Gorfer et al.: Atlante Trentino: Passato e presente dei 223 comuni del Trentino. S. 340.
  7. Eleonora Callovi, Luca Siracusano (Hrsg.): Guide del Trentino. Val di Non: storia, arte. paesaggio. S. 93.
  8. Comuni: Variazioni Amministrative dall’Unità d’Italia – Smarano. In: elesh.it. Abgerufen am 8. Juli 2022 (italienisch).
  9. Autonome Region Trentino-Südtirol Regionalgesetz vom 24. Juni 2014, Nr. 1 (Memento des Originals vom 4. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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