Sonnberg (Einzelhof)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Guttaring  (KG Guttaringberg)
Koordinaten 46° 53′ 30″ N, 14° 29′ 39″ Of1
Höhe 725 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 4 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 2 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01352
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
f0
f0
4

BW

Sonnberg ist eine für ihren ehemaligen Kohlebergbau bekannte Ortschaft in der Gemeinde Guttaring im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 4 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023).

Lage

Sonnberg liegt im Westen der Gemeinde Guttaring, im Süden der Katastralgemeinde Guttaringberg, am Südrand des Guttaringer Berglands, etwa 1 km westlich des Gemeindehauptorts Guttaring und etwa 2 ½ km nordöstlich von Althofen.

Geschichte

Auf dem Gebiet der Steuergemeinde Guttaringberg liegend, gehörte Sonnberg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Althofen (Herrschaft und Landgericht). Bei Gründung der Ortsgemeinden 1850 kam der Ort an die Gemeinde Guttaring. Die historisch vergleichsweise höhere Anzahl von Einwohnern waren teilweise in, heute nicht mehr existierenden, Baracken untergebracht.

Kohlebergbau

Ab 1773 wurde in Sonnberg zeitweise Glanzbraunkohle aus dem Eozän abgebaut, zunächst für ein Alaunwerk. Ab 1870 baute die Silberegger Brauerei ab, in einer Größenordnung von zunächst nur etwas mehr als 100 t pro Jahr, ab der zweiten Hälfte der 1870er Jahre etwa 1 000 t pro Jahr. Nach mehreren Eigentümerwechseln kaufte 1907 die Feldkirchener Holzhandelsfirma Nikolaus Palese & Co den Betrieb. Sie steigerte die Produktion auf 14 000 t im Jahr 1911 und errichtete eine von Guttaring nach Treibach-Althofen führende Drahtseilbahn. Das Unternehmen schlitterte aber durch Fehlspekulationen in eine spektakuläre Insolvenz und riss durch Betrügereien die Klagenfurter Zentralkasse der Landwirtschaftlichen Genossenschaften gleich mit. 1913 erwarben die Treibacher Chemischen Werke den Bergbau Sonnberg und gewannen Kohle für den Bedarf des Treibacher Werks. 1919 wurde das Vorkommen der Lagerstätte auf 600 000 t geschätzt. 1922 kam die Austro-American Magnesite Company in den Besitz des Kohlebergbaus und modernisierte den Betrieb. Für den Eigenbedarf dieses Industriebetriebs wurden jährlich etwa 20 000 t abgebaut, wofür etwa 150 Arbeiter (Stand 1927) beschäftigt waren. 1939 war die Lagerstätte weitgehend erschöpft und der Abbau wurde eingestellt.

Der Sonnberg gilt durch seinen Bergbau als Entdeckungsgstätte des fossilen Harzes Rosthornit.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 6 Häuser, 42 Einwohner
  • 1880: 5 Häuser, 39 Einwohner
  • 1890: 5 Häuser, 40 Einwohner
  • 1900: 7 Häuser, 48 Einwohner
  • 1910: 7 Häuser, 42 Einwohner
  • 1923: 8 Häuser, 58 Einwohner
  • 1934: 44 Einwohner
  • 1961: 8 Häuser, 53 Einwohner
  • 2001: 2 Gebäude (davon 2 mit Hauptwohnsitz) mit 2 Wohnungen und 2 Haushalten; 6 Einwohner und 0 Nebenwohnsitzfälle
  • 2011: 2 Gebäude, 6 Einwohner

In der Ortschaft gibt es 1 Arbeitsstätte (Stand 2011; 2001: 0) und 1 land- und forstwirtschaftlichen Betrieb (Stand 2001).

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Franz Kahler: Die Gewinnung der „Steine und Erden“ im Wandel der Kärntner Wirtschaftsentwicklung. in: Carinthia I, Klagenfurt, 1952. S. 440.
  3. Lukas Waagen: Kohlenbesitz und -bedarf in Deutschösterreich. in: Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereins. Heft 38/39, 1920. S. 250.
  4. Die Transaktion in der österreichischen Magnesitindustrie. in: Innsbrucker Nachrichten. 2. Februar 1927. S. 8–9.
  5. Leopold Weber, Alfred Weiss: Bergbaugeschichte und Geologie der österreichischen Braunkohlevorkommen. Geologische Bundesanstalt, Wien, 1983. S. 279–282.
  6. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 57.
  7. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 46.
  8. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 47.
  9. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 62.
  10. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 29.
  11. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 13.
  12. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 13.
  13. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 252.
  14. 1 2 3 Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 106.
  15. 1 2 Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.