Siedlung
Sorokino
Groß Skaisgirren (Großschirren) Сорокино
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Sorokino (russisch Сорокино, deutsch Groß Skaisgirren, 1938 bis 1945 Großschirren, litauisch Didieji Skaisgiriai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk.
Geographische Lage
Sorokino liegt 16 Kilometer südwestlich der Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) und 20 Kilometer nordwestlich der einstigen Kreisstadt Pillkallen (1938 bis 1945: Schloßberg, heute russisch: Dobrowolsk). Durch den Ort verläuft eine Nebenstraße (27K-105), die Krasnosnamensk über Tolstowo (Löbegallen/Löbenau) mit Uslowoje (Rautenberg) verbindet. Eine Bahnanbindung ist nicht vorhanden.
Geschichte
Das als Skeisegira im Jahre 1542 erstmals erwähnte Dorf war im 18. Jahrhundert als Skaisgirren ein meliertes Dorf. Im Jahr 1874 wurde die Landgemeinde Groß Skaisgirren in den neu eingerichteten Amtsbezirk Rautenberg im Kreis Ragnit eingegliedert. 1879 wurden die Landgemeinden Barachelen (heute Teil von Uslowoje) und Grünfelde (54° 52′ 10″ N, 22° 18′ 21″ O , nicht mehr vorhanden) eingemeindet. Offenbar in diesem Zusammenhang wurde die Landgemeinde in einen Gutsbezirk umgewandelt. 1912 wurde Barachelen wieder ausgegliedert und kam zur Landgemeinde Klein Skaisgirren. Der Gutsbezirk Groß Skaisgirren wurde 1928, inzwischen im Kreis Tilsit-Ragnit gelegen, an die Landgemeinde Karohnen angeschlossen. Dort erfolgte 1938 die Umbenennung des Ortsteils in Großschirren.
1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.
Im Jahr 1947 erhielt (offenbar) der Ort nun wieder eigenständig (als „Groß Kaitren“) die russische Bezeichnung Sorokino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet. 1950 erfolgte zusammen mit den Nachbarorten Wingeruppen/Windungen und Czuppen/Schuppen noch eine weitere Umbenennung in Dunaiskoje. Es ist unbekannt, wie das vor Ort gehandhabt wurde. Später gelangte Sorokino in den Wesnowski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Wesnowskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Bemerkungen |
---|---|---|
1867 | 205 | |
1871 | 192 | |
1885 | 249 | Davon in Barachelen 58 |
1905 | 226 | Davon in Barachelen 61 |
1910 | 246 | |
1925 | 94 | ohne das ausgegliederte Barachelen |
1984 | ~ 20 | |
2002 | 37 | |
2010 | 32 | |
2021 | 44 |
Kirche
Die Bevölkerung Groß Skaisgirrens resp. Großschirrens war vor 1945 fast ohne Ausnahme evangelischer Konfession. Somit war das Dorf in das Kirchspiel der Kirche Rautenberg (Ostpreußen) eingepfarrt und in die Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union integriert. Heute liegt Sorokino im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) im Gebiet der Propstei Kaliningrad (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (200%): Großschirren
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 150.
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Rautenberg
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- 1 2 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
- ↑ Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
- ↑ Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045
- ↑ Allrussische Volkszählung von 2002
- ↑ Allrussische Volkszählung von 2010
- ↑ Allrussische Volkszählung von 2021
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.