Siedlung
Schelannoje
Henskischken (Hensken)

Желанное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1539
Frühere Namen Eglenick (1539),
Egelnicken (nach 1540),
Hensckischcken (nach 1580),
Henskischcken (nach 1728),
Hennkischken (nach 1736),
Henskischken (nach 1740 bis 1938),
Hensken (1938–1945)
Bevölkerung 89 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Höhe des Zentrums 68 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238743
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 000 014
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 22° 24′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schelannoje (russisch Желанное, deutsch Henskischken, 1938 bis 1945 Hensken, litauisch Enskiškiai) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.

Geographische Lage

Schelannoje liegt an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508), 20 Kilometer südwestlich der Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) und 7 Kilometer westlich der einstigen Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg). Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Im Jahre 1539 wurde das damals Eglenick genannte kleine Dorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Um 1780 war Henskischken ein meliertes Dorf, das auch eine Wind- und Ölmühle besaß. 1874 wurde die Landgemeinde Henskischken Amtssitz und namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk im Kreis Pillkallen. Zu Henskischken gehörte auch der Wohnplatz Klein Henskischken. 1938 wurde Henskischken in Hensken umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt er die russische Bezeichnung Schelannoje (dt. etwa „Sehnsuchtsort“) und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Dobrowolski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet. Von 2008 bis 2015 gehörte Schelannoje zur Landgemeinde Wesnowskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867559
1871472
1885524davon in Klein Henskischken 8
1905469davon in Klein Henskischken < 10
1910460
1933457
1939423
1984~ 220
2002133
2010127
202189

Amtsbezirk Henskischken/Hensken (1874–1945)

In den Amtsbezirk Henskischken (1939 bis 1945 „Amtsbezirk Hensken“) waren von Anfang bis Ende elf Dörfer eingegliedert:

NameÄnderungsname
von 1938
Russischer Name
nach 1945
AntmirehlenWerben (1935)Saltykowka
Belsen
Budupönen
Ksp. Kussen
BudenPetrowskoje
Duden
Ksp. Kussen
DudenwaldeDenissowo
Eymenischken-WassakenStutbruchDmitrowo
Groß TullenReinkenwaldeTuschino
HenskischkenHenskenSchelannoje
Laugallen
Ksp. Kussen
LorenzenPetrowskoje
Petzingken
Ksp. Pillkallen
HainortPskowskoje
PuschinnenGrenzbrück
SeptinlöpenSiebenlinden (1928)Petrowskoje

Kirche

Die Bevölkerung Henskischkens resp. Henskens war vor 1945 fast ohne Ausnahme evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche in Kussen (heute russisch: Wesnowo) eingepfarrt und somit Teil des Kirchenkreises Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Schelannoje im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) innerhalb der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Enskiškiai, Mažosios Lietuvos enciklopedija. Abgerufen am 13. September 2021 (litauisch).
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Hensken
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 51.
  5. 1 2 Rolf Jehke, Amtsbezirk Henskischken/Hensken
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. 1 2 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  9. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  10. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Kreis Pillkallen
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  12. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045
  14. Allrussische Volkszählung von 2002
  15. Allrussische Volkszählung von 2010
  16. Allrussische Volkszählung von 2021
  17. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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