Spieskappel
Gemeinde Frielendorf
Koordinaten: 50° 58′ N,  19′ O
Höhe: 242–271 m ü. NN
Fläche: 8,45 km²
Einwohner: 602 (31. Dez. 2017) HW+NW
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34621
Vorwahl: 05684

Spieskappel ist ein Ortsteil der Gemeinde Frielendorf im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Das Dorf liegt südlich des nur wenig entfernten Hauptortes mitten im Knüllgebirge in Nordhessen am Ohebach. Im Westen verläuft die Bundesstraße 254.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Spieskappel erfolgte unter dem Namen Cappel im Jahr 1197. Im Jahr 1585 erschien es als Spiscappell erstmals seinem heutigen Namen und später mit wechselnder Schreibweise (Spiscappell, Spißcappel, Spiescappel, Spieskappel).

Vom Kloster Spieskappel, das von 1143 bis 1497 bestand, ist die Basilika noch erhalten, die heute als evangelische Kirche St. Johannes der Täufer genutzt wird.

Zum 1. Januar 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die beiden Großgemeinden Frielendorf und Grenzebach (das sich am 31. Januar 1971 aus den Gemeinden Leimsfeld, Obergrenzebach und Schönborn gebildet hatte) mit den bisher selbständig gebliebenen Gemeinden Allendorf, Großropperhausen, Leuderode, Spieskappel und Verna zu einer wiederum neuen Großgemeinde Frielendorf zusammengeschlossen. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Frielendorf. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Frielendorf wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Spieskappel 585 Einwohner. Darunter waren 6 (1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 108 Einwohner unter 18 Jahren, 243 zwischen 18 und 49, 132 zwischen 50 und 64 und 102 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 249 Haushalten. Davon waren 60 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 171 Haushaltungen lebten keine Senioren.

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1537:21 Hausgesesse
 1585:19 Hausgesesse
 1639:9 hausgesessene Männer, zwei Witwen.
 1681:22 Hausgesesse, fünf Ausschuss
 1749:26 Haushaltungen, 131 Einwohner
Spieskappel: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
 
413
1840
 
428
1846
 
476
1852
 
455
1858
 
427
1864
 
411
1871
 
404
1875
 
407
1885
 
411
1895
 
415
1905
 
423
1910
 
503
1925
 
594
1939
 
626
1946
 
937
1950
 
936
1956
 
827
1961
 
697
1967
 
691
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
585
2017
 
602
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS; Gemeinde Frielendorf, Zensus 2011

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon
 1861:415 evangelisch-reformierte Einwohner.
 1885:410 evangelische (= 99,76 %), einen katholischen (= 0,24 %) Einwohner
 1961:643 evangelische (= 92,25 %), 44 katholische (= 6,31 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

 1749:drei Schneider, zwei Schreiner, fünf Leineweber, ein Schmied, zwei Wagner, ein Maurer, zwei Müller
 1838Familien: 28 Ackerbau, 26 Gewerbe, 27 Tagelöhner
 1961Erwerbspersonen: 102 Land - und Forstwirtschaft, 151 produzierendes Gewerbe, 27 Handel und Verkehr, 26 Dienstleistungen und Sonstiges

Politik

Für Spieskappel besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Spieskappel) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Spieskappel 48,4 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Gemeinsam für Spieskappel“ an. Der Ortsbeirat wählte Thorsten Baar zum Ortsvorsteher.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Spieskappel, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. April 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. 1 2 Zahlen und Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Frielendorf, archiviert vom Original am 23. März 2018.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411–413.
  5. 1 2 Hauptsatzung. (PDF; 91 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Frielendorf, abgerufen im März 2023.
  6. 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 88, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020.
  7. Ortsbeiratswahl Spieskappel. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  8. Ortsbeirat Spieskappel. In: Webauftritt. SPD Frielendorf, abgerufen im Mai 2023.

Literatur

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