Die Kirche St. Andreas und Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Reimsbach, einem Ortsteil der Gemeinde Beckingen, Landkreis Merzig-Wadern, Saarland. Die Kirche trägt das Patrozinium des heiligen Andreas und ist in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmal aufgeführt.

Geschichte

Die Kirche wurde in den Jahren 1898 bis 1901 nach Plänen des Architekten Wilhelm Hector (Saarbrücken-St. Johann) erbaut. Im Jahr 1997 wurde das Innere der Kirche einer Restaurierung unter Leitung des Architekten Eugen Maringer (Haustadt) unterzogen.

Die alte um 1750 erbaute Pfarrkirche wurde profaniert.

Architektur und Ausstattung

Bei dem im neugotischen Stil errichteten Kirchengebäude handelt es sich um eine dreischiffige Basilika. Das Langhaus, unterteilt in ein Mittelschiff und zwei niedrigere Seitenschiffe, weist eine Unterteilung in vier Joche auf. An das Langhaus schließt sich ein Querschiff an, daran ein fünfseitiger Chor mit polygonalem Abschluss. Somit ergibt sich als Grundriss die Form eines Lateinischen Kreuzes. Die Decken der drei Schiffe werden von Kreuzrippengewölben geformt. In den Gewölbefeldern befinden sich Malereien mit floralen Motiven.

Die Ausmalung der Kirche wurde 2009 von Malermeister Georg Werding (Reimsbach) und sechs Mitarbeitern vorgenommen. Dabei wurden alte Wandmalereien wiederentdeckt und restauriert.

Bemerkenswerte Ausstattungsgegenstände der Kirche sind der gotisierende Hochaltar und die beiden ebenfalls in gotischer Formensprache geschaffenen Seitenaltare mit zahlreichen Figuren von Heiligen und Reliefs biblischer und sakraler Szenen. Die drei als Flügelaltäre gestalteten Altäre stammen aus der Erbauungszeit der Kirche.

Orgel

Die Orgel der Kirche wurde 1904 durch Mamert Hock (Saarlouis) errichtet. Das Taschenladen-Instrument ist auf einer Empore aufgestellt und verfügt über 25 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die nahezu original erhaltene Spiel- und Registertraktur ist pneumatisch.

Es handelt sich um die größte erhaltene Orgel der Firma Hock, die darüber hinaus auch eines der letzten Zeugnisse lokalen Orgelbaus im klanglichen und optischen Stil der Jahrhundertwende 19./20. Jh. darstellt.

I Hauptwerk C–f3

1.Bordun16′
2.Principal8′
3.Flöte8′
4.Gambe8′
5.Dolce8′
6.Gedeckt8′
7.Octave4′
8.Rohrflöte4′
9.Piccolo2′
10.Mixtur223
11.Trompete8′
II Manual C–f3
12.Geigenprincipal8′
13.Rohrflöte8′
14.Salicional8′
15.Aeoline8′
16.Lieblich Gedeckt8′
17.Quintatön8′
18.Fugara4′
19.Traversflöte4′
20.Waldflöte2′
Pedal C–d1
21.Subbass16′
22.Quintbass1023
23.Octavbass8′
24.Cello8′
25.Posaune16′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
    • Suboktavkoppeln: II/I
    • Superoktavkoppeln: I/I
  • Spielhilfen: Piano, Mezzoforte, Forte, Tutti

Literatur

  • Marschall, Kristine: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 2002, ISBN 978-3-923877-40-9, S. 666.
Commons: St. Andreas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Landkreis Merzig-Wadern (PDF; 285 kB), abgerufen am 25. Dezember 2012
  2. 1 2 3 4 5 Informationen zur Pfarrkirche St. Andreas und Mariä Himmelfahrt Reimsbach Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 25. März 2014
  3. Orgel der Kirche St. Andreas und Mariä Himmelfahrt Auf: de.organindex.org, abgerufen am 25. Dezember 2012
  4. Sanierung der Hock-Orgel in Reimsbach (Memento des Originals vom 25. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf: www.harald-staub.homepage.t-online.de, abgerufen am 25. Dezember 2012

Koordinaten: 49° 27′ 2,5″ N,  45′ 55,7″ O

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