St. Peter in Wildeshausen ist die Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde St. Peter Wildeshausen, die dem Dekanat Vechta des Bistums Münster angehört.

Baugeschichte und Beschreibung

Die Katholiken in Wildeshausen errichteten 1810–1811 erstmals ein eigenes Kirchengebäude. Allerdings zeigten sich schon bald Schäden aufgrund von Konstruktionsfehlern. Nachdem Nachbesserungen im Jahr 1820 keine Abhilfe gebracht hatten, wurde die Kirche wegen Einsturzgefahr abgerissen.

1823 bis 1824 wurde durch Heinrich Carl Slevogt auf den Fundamenten des Vorgängerbaus eine neue Kirche errichtet. Diese hatte einen rechteckigen Grundriss, halbkreisförmig geschlossene Fenster, ein auf der Ostseite abgewalmtes Dach und einen Dachreiter.

1901 bis 1902 wurde durch Heinrich Flügel ein neuromanischer Kirchturm an der Westseite angebaut. 1951 wurde die Kirche unter Beibehaltung des Turms umgestaltet.

Ausstattung

Aus der Zeit vor dem Kirchenbau stammen eine barocke Madonna aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, die wahrscheinlich von Wilhelm Heinrich Kocks gefertigt wurde, sowie eine Pietà aus dem 18. Jahrhundert.

Orgel

Die Orgel wurde 1967 von der Firma Alfred Führer Orgelbau erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.

I Hauptwerk C–g3
1.Prinzipal8′
2.Rohrflöte8′
3.Oktave4′
4.Nasat 223
5.Flachflöte2′
6.Mixur IV113
7.Trompete8′
II Rückpositiv C–g3
8.Metallgedackt8′
9.Blockflöte4′
10.Prinzipal2′
11.Kornett III (ab f0)315
12.Scharff III 23
13.Trompetenregal8′
Tremulant
Pedal C–f1
14.Subbass16′
15.Oktavbaß8′
16.Gedacktbaß8′
17.Quintade4′
18.Zink III513
19.Posaune16′

Glocken

Die Kirche in Wildeshausen erhielt in den Jahren 1902 und 1923/25 Glocken der Glockengießerei Otto, die aber in den beiden Weltkriegen beschlagnahmt und eingeschmolzen wurden. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges gossen die Ottos im Jahr 1947 zwei Glocken mit den Schlagtönen fis′ und h′, Durchmesser 1105 mm und 828 mm.

Literatur

  • Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Oldenburg. I. Heft: Amt Wildeshausen, Neudruck der Ausgabe 1896, Osnabrück 1976, S. 115–117.
  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bd. 2: Bremen/Niedersachsen, Neubearb., München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1372.
Commons: St. Peter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bau- und Kunstdenkmäler, S. 115 ff.
  2. 1 2 Bau- und Kunstdenkmäler, S. 117.
  3. 1 2 3 Dehio, S. 1372.
  4. Wildeshausen (Oldenburg), Deutschland (Niedersachsen) - Katholische Pfarrkirche Sankt Peter, auf orgbase.nl
  5. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbesondere S. 512, 524, 543.
  6. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbesondere S. 478, 486, 501, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).

Koordinaten: 52° 53′ 43,8″ N,  26′ 17,5″ O

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