Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS) war die Bezeichnung des Staatssicherheitsdienstes der DDR, unterstellt dem Innenministerium, nach der vorübergehenden Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Im SfS waren die Aufgaben der Inlands- und Auslandsspionage sowie die einer Geheimpolizei integriert. Es wurde am 23. Juli 1953 aus dem bis dahin selbständigen MfS gebildet.

Zeitgenossen wie auch viele Historiker sahen darin vor allem eine Reaktion auf das Versagen des MfS im Vorfeld vom Volksaufstand des 17. Juni 1953. Neuere Forschungen aus der Stasi-Unterlagenbehörde legen hingegen nahe, dass der Beschluss des SED-Politbüros vom 30. Juni 1953 von Lawrenti Berija initiiert wurde. Die Strukturveränderung wurde demnach als Entspannungssignal an den Westen konzipiert und war zugleich eine Angleichung an sowjetische Verhältnisse.

Walter Ulbricht, der Erste Sekretär des ZK der SED nährte die zeitgenössische Wahrnehmung einer „Herabstufung“ des MfS, als er im kurz darauf entbrannten Machtkampf seinen innerparteilichen Rivalen Wilhelm Zaisser diskreditierte und aus allen Ämtern entfernen ließ.

Das SfS wurde bis zu seiner Rückwandlung in ein Ministerium am 24. November 1955 von Ernst Wollweber geleitet. In diesem Zeitraum fanden auch die Schauprozesse vom November 1954 statt; einige der 547 im August 1954 festgenommenen (Aktionen Blitz, Pfeil u. ä.) angeblichen Agenten wurden zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. MfS-Lexikon: Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS)
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