Stary Targ | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Sztumski | |
Gmina: | Stary Targ | |
Geographische Lage: | 53° 55′ N, 19° 10′ O | |
Einwohner: | ||
Postleitzahl: | 82-410 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | |
Kfz-Kennzeichen: | GSZ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Eisenbahn: | Iława–Malbork | |
Stary Targ (deutsch Altmark in Westpreußen) ist ein Dorf im Powiat Sztumski der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.
Geographische Lage
Das Kirchdorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa neun Kilometer ostnordöstlich von Stuhm (Sztum), acht Kilometer nordnordwestlich von Schönwiese (Krasna Łąka) und fünf Kilometer westlich von Großwaplitz (Waplewo Wielkie).
Geschichte
Ältere Ortsbezeichnungen sind Aldemarkt (15. Jh.), der alde Markt (1544), Altemark albo Starygrod (1629), Starytarg (1672), Starygrod (1674) und Altmark (1773). Die Gründung des Ortes zwischen 1271 und 1276 wird auf den Christburger Komtur Hermann von Schönberg zurückgeführt.
In Altmark wurde 1629 der auf sechs Jahre geschlossene Waffenstillstand zwischen Schweden, Polen und Brandenburg unterzeichnet. Der Vertrag von Altmark (schwedisch Stillståndet i Altmark, polnisch Rozejm w Altmarku) hielt Schweden den Rücken frei, um in den Dreißigjährigen Krieg eingreifen zu können. Der Waffenstillstand mündete 1635 in den Vertrag von Stuhmsdorf.
Um 1894 gab es im Dorf eine polnische Privatbank.
In den Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags 1920 stimmte eine knappe Mehrheit der Bürger für Polen.
Der Gutsbezirk Altmark hatte am 1. April 1927 eine Flächengröße von 297 Hektar; am 16. Juni 1925 wohnten im Gutsbezirk 145 Personen.
Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Altmark zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Altmark war Sitz des Amtsbezirks Altmark.
Im Januar 1945 wurde Altmark von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Altmark wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Stary Targ“ verwaltet. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration aus Altmark vertrieben.
Demographie
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1783 | – | königliches Dorf und Vorwerk, mit einer Mühle und einer katholischen Kirche, sieben Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen |
1818 | 477 | königliches Dorf und Vorwerk, Amt Stuhm, davon 422 im Dorf und 55 im Vorwerk |
1864 | 1098 | Dorf und Vorwerk, davon 1058 im Dorf (darunter 142 Evangelische und 886 Katholiken) und vierzig auf dem Vorwerk (sechs Evangelische, 34 Katholiken) |
1910 | 1135 | Landgemeinde und Gutsbezirk, am 1. Dezember, davon 1020 im Dorf (darunter 104 Evangelische, 902 Katholiken und 14 Juden; 754 Personen mit polnischer Muttersprache) und 115 im Gutsbezirk (zwanzig Evangelische, 95 Katholiken; drei Personen mit polnischer Muttersprache) |
1933 | 1212 | |
1939 | 1264 | |
Kirche
Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Groß Rohdau.
Verkehr
Der Ortsteil Mleczewo hat einen Bahnhof, Dąbrówka Malborska einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Warszawa–Gdańsk. Die Bahnhöfe Szropy, Tropy Igły und Waplewo Wielkie lagen an der Bahnstrecke Małdyty–Malbork.
Gemeinde Stary Targ
Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Stary Targ gehören 14 Dörfer mit einem Schulzenamt (sołectwo).
Sehenswürdigkeiten
Die um 1325 vom Deutschen Orden erbaute Kirche St. Simon und Judas wurde 1905 bis auf den Turm abgerissen und durch einen neobarocken Neubau aus Backstein ersetzt. Beim Abbruch der alten Kirche stieß man auf einen kleinen Silberschatz (ein Kelch und eine Monstranz aus dem 14. Jh.), die möglicherweise während der Schwedenzeit hier verborgen worden waren.
Die Ausstattung der Kirche aus der Zeit des Barock und Rokoko wurde um 1940 restauriert und umfasste folgende Teile:
- Marienaltar um 1600, von Anselm Rabe aus Groß Waplitz entworfen und von Justus Reitlein ausgearbeitet
- Antoniusaltar, nach 1716
- Hochaltar, um 1700
- Weihwasserbecken, vermutlich aus dem 15. Jh.
- Opferstock von 1699
- Kanzel und Taufbecken, 1. Hälfte des 18. Jh.
Persönlichkeiten
- Josef Neumann (* 1960), deutscher Politiker und Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen
Literatur
- Altmark, Dorf und Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Altmark (meyersgaz.org).
- Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).
- Bernhard Schmid: Die Bau- und Kunstdenkmäler Pomesaniens – 3. Kreis Stuhm (= Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreussen, Band 13), Danzig 1909, S. 244–250 (Google Books).
Weblinks
- Amtsbezirk Altmark (Territorial.de)
- Website der Gemeinde (BIP)
- Website über den Ort (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 221–222 (Google Books).
- 1 2 3 Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Geschichte des Ortes Altmark in Westpreussen
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 382 (Google Books).
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 4 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 168, Ziffer 576–577 (Google Books).
- ↑ Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 196–197, Ziffer 2–3 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 72–73, Ziffer 3 (Google Books), und S. 74–75, Ziffer 76 (Google Books).
- ↑ Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).