Taca-International-Airways-Flug 110

Eine TACA Boeing 737-300 ähnlich der betroffenen Maschine

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Beidseitiger Triebwerksausfall
Ort nahe New Orleans, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Datum 24. Mai 1988
Todesopfer 0
Überlebende 45 (alle)
Verletzte 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Boeing 737-3T0
Betreiber TACA International Airlines
Kennzeichen N75356
Abflughafen Belize Belize City-Philip S.W. Goldson International Airport
Zielflughafen Vereinigte Staaten Flughafen New Orleans-Louis Armstrong
Passagiere 38
Besatzung 7
Listen von Flugunfällen

TACA-International-Airlines-Flug 110 war die Flugnummer eines Linienflugs der TACA zwischen Belize City, Philip S. W. Goldson International Airport, und dem Louis Armstrong New Orleans International Airport, USA, im Jahr 1988. Aufgrund eines Ausfalls beider Triebwerke mussten die Piloten mit Kapitän Carlos Dardano eine Notlandung auf einem mit Gras bewachsenen Deich in New Orleans durchführen. Der Deich gehörte zum Michoud-Gelände der NASA.

Boeing-Ingenieure und die Piloten entschieden, nach einem Triebwerkswechsel die Maschine von einem nahegelegenen Straßendamm aus zu starten, anstatt sie mit einem Schleppkahn abzutransportieren. Fällige Reparaturarbeiten wurden nach der Überführung auf dem Louis-Armstrong-Flughafen durchgeführt.

Verlauf des Fluges

Die Boeing 737-300 mit dem Kennzeichen N75356 war am 24. Mai 1988 auf dem Weg von Belize nach New Orleans. An Bord befanden sich 38 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder. Während des Sinkflugs aus 35.000 ft (ca. 10.700 m) zur Landung in New Orleans geriet das Flugzeug in ein schweres Unwetter mit starkem Regen und Hagel. In einer Höhe von 16.500 ft (ca. 5.000 m) fielen beide Triebwerke aus. Die Besatzung konnte die Notstromversorgung mithilfe des Hilfstriebwerks aufrechterhalten. Ein Neustarten der Triebwerke führte nicht zu einem brauchbaren Schub und resultierte in einer kritischen Überhitzung, so dass die Triebwerke wieder abgeschaltet werden mussten.

Der Plan einer Notwasserung wurde verworfen, nachdem der Kapitän eine Grasfläche zwischen dem Intracoastal Waterway und einem schmalen Graben (30° 0′ 43″ N, 89° 55′ 11″ W) entdeckte. Wie sich später herausstellte, hatte diese eine Länge von 1850 m. Alle Passagiere konnten das Flugzeug nach der Landung über die Notrutschen verlassen.

Ursache

Die Untersuchungen der US-amerikanischen Flugunfalluntersuchungsbehörde NTSB ergaben, dass durch das Unwetter mit Hagel ein Triebwerksausfall verursacht wurde, obwohl die Grenzwerte für das Einsaugen von Wasser noch nicht überschritten waren. Jedoch stellte sich im Laufe der Untersuchungen heraus, dass die Triebwerkleistung vor dem Ausfall während des Sinkfluges durch den Autopiloten automatisch und planmäßig reduziert wurde. Durch die resultierende Drehzahlabnahme der Turbinenblätter konnte das eindringende Wasser nicht mehr ausreichend nach außen befördert werden, sammelte sich im Inneren und verursachte schließlich den Ausfall. Das Flugzeug hatte nur einen geringen Hagelschaden, das zweite Triebwerk wurde beim Versuch des Neustarts durch Überhitzung beschädigt.

Konsequenzen

In der Folge wurden die Triebwerke dieses Typs modifiziert und mit Klappen zur Abfuhr großer Mengen Regenwasser versehen.

Verbleib

Das Flugzeug wurde später verkauft und flog unter anderem für Southwest Airlines. Anfang Dezember 2016 wurde es außer Dienst gestellt und auf dem Pinal Airpark abgestellt.

Andere Zwischenfälle mit Ausfall aller Triebwerke

Quellen

  1. Flugunfalldaten und -bericht des Unfalles vom 24. Mai 1988 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. April 2008.
  2. Bilder des Landeortes auf Airliners.net
  3. planespotters.net, aufgerufen am 22. Januar 2017
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