Testa del Rutor
Tête du Ruitor

Testa del Rutor (rechts) von Norden

Höhe 3486 m
Lage Aostatal, Italien
Gebirge Grajische Alpen
Koordinaten 45° 37′ 54″ N,  0′ 50″ O
Erstbesteigung 16. August 1858 durch G. Studer, G.G. und B. Weilenmann mit Bergführer Jean-Baptiste Frassy aus Valgrisenche
Normalweg vom Rifugio Alberto Deffeyes über Rutorgletscher und Nordostgrat

Die Testa del Rutor, französisch (la) Tête du Ruitor (häufig auch einfach (der) le Rutor), ist ein 3486 m hoher Berg der Grajischen Alpen in der italienischen autonomen Region mit Sonderstatut Aostatal in den westlichen Alpen Italiens.

Topographie

Der Berggipfel liegt südlich der Mont-Blanc-Gruppe im Südosten des Passes des Kleinen Sankt Bernhard über die nationale Grenze zwischen Italien und Frankreich – allerdings ganz auf dem Territorium Italiens, auf dem Gebiet der Gemeinden von Valgrisenche im Osten und dem unterhalb dieses Alpenpasses gelegenen La Thuile nordwestlich. Nach Südwesten steht der Berg über der französischen Gemeinde Sainte-Foy-Tarentaise (Département Savoyen) im oberen Tal der Isère (Tarentaise).

Das Massiv des Gipfels, die Rutor-Gruppe (Rutor-Léchaud-Kette), wird nach SOIUSA mit der südlich gelegenen Aiguille de la Grande Sassière zu einer Berggruppe zusammengefasst, den it. Alpi della Grande Sassière e del Rutor oder frz. Alpes de la Grande Sassière et du Rutor – Zentrale Grajische Alpen, das von den drei Tälern des Isère-Tals, des Valgrisenchetals und des La Thuile-Tals eingefasst wird. Es liegt im Bereich zwischen den Gebirgen im Westen des Aostatals und denen in seinem Süden, südlich des Aostatals, um die Berggruppe des Gran Paradiso (frz. Grand Paradis). Der Rutor bildet gleichsam den Westpfeiler dieses Nordabhangs der Paradiso-Gruppe, der von vier Tälern durchzogen wird, die zur Doire Baltée und zum Po hin entwässern: (von Westen nach Osten) dem Valgrisenchetal, dem Rhêmes-Tal, dem Valsavarenchetal und dem Cognetal. Das Valgrisenchetal östlich des Rutor ist das westliche Nachbartal des Rhêmes-Tals, das die Westgrenze des Nationalparks Gran Paradiso bildet.

Das Massiv trägt die größten Gletscher der Region Aostatal. Auf dem Berghang von La Thuile befindet sich der Rutorgletscher (it. ghiacciaio del Rutor, frz. glacier du Rutor), Richtung Valgrisenche erstreckt sich der Moriongletscher (it. Ghiacciaio di Morion, frz. glacier du Morion).

Die Etymologie des Namens ist unsicher: als wahrscheinlich gilt eine Zusammenziehung der Wortstämme roése (Gletscher) und tor (felsiger Grat) aus dem Arpitanischen, dem „Patois“ des Aostatals und Savoyens.

Alpinismus

Der Normalweg führt vom Ortsteil La Joux der Gemeinde La Thuile vorbei an den Rutorfällen zum Rifugio Alberto Deffeyes (2494 m) und von dort über den Rutorgletscher und Rutorpass (it. Colle del Rutor, frz. Col du Rutor, 3373 m). Vom Pass aus steigt man aufwärts entlang des Gipfelgrats. Eine Alternativroute besteht vom Valgrisenche aus ab der Ortsteil Bonne gleich an der Staumauer des Beauregardsee. Von dort aufsteigend erreicht man das Rifugio degli Angeli al Morion, ab der Berghütte dem Weg am Moriongletscher folgend erreicht man den Rutorpass und den Gipfelgrat.

Beim Zusammenstoß eines Helikopters mit einer Jodel D140 starben im Januar 2019 sieben Menschen.

Einzelnachweise

  1. Robert Berton, Toponymie valdôtaine: La Thuile - Recherches sur l'origine, la signification et l'évolution des noms des villages, hameaux, écarts, lieux-dits, complétées d'une étude historique et étymologique des oronymes et hydronymes de La Thuile, Aoste.
  2. https://www.ansa.it/sito/notizie/topnews/2019/01/25/elicottero-contro-aereo-4-morti_3f8552ee-ed1d-452a-8f58-77c53ca4ec8c.html
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