Siedlung
Timofejewka
Tammowischken (Tammau)

Тимофеевка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1371
Frühere Namen Tammow (1371),
Tammaw (nach 1540),
Thammau (um 1565),
Tammonischken (um 1736),
Groß Tammowischken (um 1818),
Tammowischken (bis 1938),
Tammau (1938–1946)
Bevölkerung 375 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238161
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 092
Geographische Lage
Koordinaten 54° 39′ N, 21° 53′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Timofejewka (russisch Тимофеевка, deutsch Tammowischken, 1938–1945 Tammau, litauisch Tamoviškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Geographische Lage

Timofejewka am Nordufer der Angerapp (russisch: Angrapa) liegt fünf Kilometer östlich des Stadtzentrums von Tschernjachowsk (Insterburg). Der Ort ist über die Kommunalstraße 27K-404 zu erreichen, einer Stichstraße, die von der von Tschernjachowsk nach Furmanowo (Stannaitschen/Zweilinden) führenden Kommunalstraße 27K-181 abzweigt. Die nächste Bahnstation ist Tschernjachowsk. Vor 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Insterburg–Krapuschken/Breitenstein (Ostpr) der Insterburger Kleinbahnen.

Geschichte

Das damalige Tammow wurde bereits zur Ordenszeit im Jahre 1371 gegründet. Im Jahre 1874 wurde die Landgemeinde Teil des neu errichteten Amtsbezirks Pieragienen (1930 bis 1945 „Amtsbezirk Angerlinde“, russisch: Mitschurino, heute nicht mehr existent) im Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 3. Juni 1938 wurde Tammowischken in „Tammau“ umbenannt – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938.

Im Jahre 1945 kam der Ort in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er die russische Bezeichnung Timofejewka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Krasnopoljanski selski sowjet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet. Von 2008 bis 2015 gehörte Timofejewka zur städtischen Gemeinde Tschernjachowskoje gorodskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
1910320
1933282
1939279
2002575
2010440

Kirche

Die Bevölkerung Tammawischkens resp. Tammaus war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Der Ort war in das Kirchspiel der Insterburger Lutherkirche eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Timofejewka im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Tschernjachowsk (Insterburg), mit Pfarrsitz für die Kirchenregion Tschernjachowsk in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Persönlichkeiten

  • Alfred Lau (1898–1971), deutscher Journalist und Mundartdichter, verbrachte seine Jugend bei den Großeltern in Tammowischken.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005):Tammau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Pieragienen/Angerlinde
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Лау Альфред - Alfred Lau bei prussia39.ru
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