Siedlung
Sobolewo
Warnien, Kreis Wehlau

Соболево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Erste Erwähnung 1410
Frühere Namen Groß Warnien (vor 1820),
Warnien (bis 1946)
Bevölkerung 9 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238176
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 087
Geographische Lage
Koordinaten 54° 39′ N, 21° 28′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Sobolewo (russisch Соболево, deutsch Warnien, Kreis Wehlau, litauisch Varniai) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Geographische Lage

Sobolewo liegt am Nordufer des Pregel (russisch: Pregolja) 25 Kilometer westlich der Rajonstadt Tschernjachowsk (Insterburg). Durch den Ort verläuft die Kommunalstraße 27K-163 von Sirenjewka (Siemohnen) über Gluschkowo (Plibischken) zur Föderalstraße A216 (auch Europastraße 77, früher Reichsstraße 138) in der Nähe von Talpaki (Taplacken). Die nächste Bahnstation ist Meschduretschje an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau) – frühere Preußische Ostbahn – zur Weiterfahrt nach Litauen und in das russische Kernland.

Geschichte

Der bis 1946 Warnien bestand damals aus mehreren kleineren Höfen. Seine erste urkundliche Erwähnung erlebte der Ort im Jahre 1410. Zwischen 1874 und 1945 war Warnien in den Amtsbezirk Plibischken (heute russisch: Gluschkowo) eingegliedert, der zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 1. Dezember 1910 wurden in Warnien mit den Ortsteilen Klein Warnien und Warnienhof (russisch: Belinskoje, beide Orte sind nicht mehr existent) insgesamt 130 Einwohner gezählt. Ihre Zahl betrug 1933 noch 124 und belief sich 1939 auf 117.

1945 kam Warnien in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Sobolewo“ und wurde dem Dorfsowjet Kamenski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet. Von 2008 bis 2015 gehörte Sobolewo zur Landgemeinde Kamenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Mit seinen meist evangelischen Einwohnern war Warnien vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Plibischken (heute russisch: Gluschkowo) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher vor 1945 war Pfarrer Erich Woronowicz. Heute liegt Sobolewo im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Meschduretschje (Norkitten), einer Filialgemeinde der Kirchenregion Tschernjachowsk (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Warnien
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Plibischken
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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