Uwe Bertram (* 26. November 1962 in Magdeburg; † 10. November 2022 in Rosenheim) war ein deutscher Theaterschauspieler, -regisseur und -leiter.

Leben

Uwe Bertram studierte an der Berliner Hochschule für Schauspiel Ernst Busch, Außenstelle Rostock. Von 1989 bis 1995 war er als festes Ensemblemitglied im Volkstheater Rostock beschäftigt. Im Anschluss war er ab 1996 unter anderem am Renaissance-Theater (Berlin), am Stadttheater Bern, am Residenztheater München, am Schauspiel Frankfurt sowie in Inszenierungen von Andrea Breth bei den Salzburger Festspielen und auf der RuhrTriennale engagiert. Auch in Film und Fernsehen war Uwe Bertram in verschiedenen Rollen zu sehen, zum Beispiel im Tatort, 2000, Der schwarze Ritter.

2003 übernahm Uwe Bertram das Theater Wasserburg, das seither als professionelles Privattheater geführt wird und mittlerweile vier Sparten hat: Schauspiel, Musiktheater, Tanz sowie Kinder- & Jugendtheater. In der Spielzeit 2004/2005 etablierte er die Wasserburger Theatertage. Seither treffen sich jährlich professionelle, freie Privattheater aus ganz Bayern in Wasserburg, um ihre aktuellen Arbeiten zu zeigen. Der Verband Freie Darstellende Künste Bayern e. V. und der Landkreis Rosenheim vergeben seit dem Jahr 2008 Preise für die beste Inszenierung und den besten Darsteller / die beste Darstellerin.

2007 wirkte der Theaterleiter in einem Arbeitskreis des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst zur Entwicklung von Förderrichtlinien für staatliche Theater mit. 2008 wurde er in den Vorstand des Verbandes Freie Darstellende Künste Bayern e. V. gewählt. Im Kulturforum Rosenheim hatte er in den ersten beiden Aufbaujahren den Vorsitz inne. 2010 ist Uwe Bertram vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in die Jury zur Vergabe des Bayerischen Kunstförderpreises, Sparte Darstellende Kunst, berufen worden. Von 2016 bis 2020 war er Stellvertretendes Vorstandsmitglied im Landesverband Bayern des Deutschen Bühnenvereins. 2018 fungierte er als externer Berater der Jury zur Vergabe des deutschen Theaterpreises DER FAUST.

Als Regisseur erarbeitete er Produktionen in den Bereichen Schauspiel und Musiktheater sowie Tanz.

Zu Uwe Bertrams zehnjähriger Theatertätigkeit in Wasserburg gab es im März 2013 einen Fernsehbericht von Michael Bauer im BR, der zu folgendem Schluss kam: „Wenn das Provinztheater ist, dann wollen wir für unsere Großstädte mehr, viel mehr Provinz.“ Seine Urne wurde in Tötzham beigesetzt.

Schauspiel (Auszüge)

Regie (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 2000 Auszeichnung mit dem Bayerischen Theaterpreis im Rahmen der Woyzeck-Inszenierung von Stéphane Braunschweig am Residenztheater München.
  • 2010 bekam Uwe Bertram den Kulturpreis vom Landkreis Rosenheim.
  • 2012 erhielt er für die Musiktheaterproduktion The Black Rider einen der fünf Jury-Preise auf den 30. Bayerischen Theatertagen Augsburg. In der Begründung hieß es: „Die Bilderwelt von Tim Burton und die Musik von Tom Waits. Das passt. Das passt sogar sehr gut. Und findet zusammen in der Black Rider-Inszenierung des Theaters Wasserburg. Wir blicken auf eine Wand, bemalt mit Figuren und Szenen, die aus Trickfilmen wie ‚Corpse Bride‘ stammen könnten. Hinter der Wand öffnen sich kleine Boxen. Sie bieten Platz für die Schauspieler, die wiederum kostümiert sind wie Gruselpuppen. Auf einem kleinen Raum entsteht eine in sich geschlossene Tom-Waits-Welt. Man will sich diese in keinem Detail anders vorstellen.“
  • 2015 verlieh Bundespräsident Joachim Gauck Uwe Bertram das Bundesverdienstkreuz.

Einzelnachweise

  1. Uwe Bertram, auf renaissance-theater.de
  2. Uwe Bertram (Memento vom 28. Juli 2016 im Internet Archive)
  3. Im Elend gestrauchelt, aber geliebt, auf wienerzeitung.at
  4. Uwe Bertram, auf archiv.ruhrtriennale.de
  5. Der schwarze Ritter, auf daserste.de
  6. Traueranzeige Uwe Bertram. In: trauer.ovb-online.de. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
  7. Uwe Bertram Allemagne, auf theatre-contemporain.net
  8. Verdiente Persönlichkeiten erhalten Bundesverdienstkreuz am Bande, auf km.bayern.de
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