Varna p1
Schiffsdaten
Flagge Bulgarien 1908 Bulgarien
Schiffstyp Frachtschiff
Rufzeichen LZDG
Heimathafen Warna, Bulgarien
Reederei Societé Commerciale Bulgare de Navigation à Vapeur
Bauwerft Neptun Werft, Rostock
Baunummer 466
Stapellauf 2. März 1937
Indienststellung 4. Mai 1937
Verbleib 20. August 1943 vom sowj. U-Boot D-4 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 92,35 m (Lüa)
Breite 13,26 m
Tiefgang max. 4,98 m
Vermessung 2141 BRT, 1083 NRT
Maschinenanlage
Maschine Doppel-Verbundmaschine mit Abdampfturbine
Maschinen­leistung 1.600 PS (1.177 kW)
Höchst­geschwindigkeit 12,0 kn (22 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3000 tdw tdw
Zugelassene Passagierzahl 10

Die Varna war ein 1937 gebautes Frachtschiff der bulgarischen Reederei Societé Commerciale Bulgare de Navigation à Vapeur. Im Zweiten Weltkrieg fuhr es in deutscher Charter und wurde im August 1943 vom sowjetischen U-Boot D-4 versenkt.

Bau und technische Daten

Das Schiff wurde als Frachtschiff auf Bestellung der bulgarischen Reederei bei der Neptun Werft in Rostock unter der Baunummer 466 auf Kiel gelegt und lief am 2. März 1937 vom Stapel. Die Fertigstellung und Ablieferung fand am 4. Mai 1937 statt. Der Neubau war das zweite Schiff der Reederei, das den Namen der gleichnamigen Stadt Warna in Bulgarien trug. Die erste Varna war 1929 bei einer Kollision gesunken.

Das neue Schiff war 92,35 Meter lang 13,26 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 4,98 Metern. Es war mit 2141 BRT bzw. 1083 NRT vermessen und hatte eine Tragfähigkeit von 3000 tdw. Eine Doppel-Verbundmaschine mit Abdampfturbine und Zweizylinder-Einender-Kessel erzeugte 1600 indizierte PS und ermöglichte über eine Schraube eine Geschwindigkeit von 12,0 Knoten. Das Schiff bot Unterkünfte für zehn Passagiere.

Geschichte

Unmittelbar nach der Fertigstellung wurde das Schiff an die Societé Commerciale Bulgare de Navigation à Vapeur übergeben und erreichte den neuen Heimathafen Warna am 20. Juni 1937. Die Varna war seinerzeit das erste und einzige mit Kühlanlagen ausgestattete Schiff im Schwarzen Meer. Über ihre Fahrten in den wenigen Friedensjahren ist wenig bekannt und die Literatur lässt offen, ob die Reederei das Schiff im Linienverkehr von Bulgarien über das östliche Mittelmeer hinaus einsetzte.

Nach Beginn des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa) verpachtete die bulgarische Regierung die Varna an das Deutsche Reich, welche das Schiff für militärische Nachschubtransporte nutzte. Dabei wurde die Varna im Geleit mit dem Beuteschiff Boy Feddersen (ex sowj. Charkov) am 9. Juni 1943 vor Eupatoria vom sowjetischen U-Boot Shch-209 angegriffen, aber verfehlt. Zwei Monate später gelang der Angriff des U-Bootes D-4: Am 20. August 1943 versenkte D-4 die Varna vor Eupatoria.

Literatur

Fußnoten

  1. 1 2 Schmelzkopf, S. 260
  2. Webseite der bulgarischen Nachfolge-Reederei Navibulgar
  3. auch das Magazin der Nachfolgereederei „Navibulgar“ von 2012 mit der Geschichte der Reederei (bulgarisch) erwähnt keine Fahrten oder Routen.
  4. Chronik des Seekrieges: 1. – 29.6.1943 Schwarzes Meer
  5. Chronik des Seekrieges: 1. – 31.8.1943 Schwarzes Meer
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