Vitex

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Viticoideae
Gattung: Vitex
Wissenschaftlicher Name
Vitex
L.

Vitex ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die etwa 250 Arten in tropischen, subtropischen und gemäßigt warmen Klimazonen weltweit verbreitet. Eine bekannte Art der Gattung ist der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Vitex-Arten wachsen als Sträucher oder Bäume mit Wuchshöhen von 1 bis 35 Metern, selten auch als Kletterpflanzen. Die Rinde der Zweige ist glatt oder spärlich flaumig behaart.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind meistens handförmig gefingert mit drei oder fünf (selten ein oder sieben) Fingerblättchen. Die gestielten Fingerblättchen besitzen glatte, gezähnte, gesägte oder eingeschnittene Ränder. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.

Generative Merkmale

Die end- oder seitenständigen, zymösen, thyrsoiden oder rispigen Blütenstände besitzen meist kleine, oft früh abfallende Tragblätter.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und oft relativ klein, meist mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die meist fünf Kelchblätter sind glocken-, trichterförmig oder röhrig verwachsen. Die meist fünf weißen, blauen, violetten oder gelblichen Kronblätter bilden eine zweilippige Krone. Die Unterlippe ist dreilappig, wobei der Mittellappen stark verlängert ist. Die Oberlippe ist zweilappig. Es sind vier Staubblätter vorhanden, sie können manchmal über die Krone ragen. Der Fruchtknoten enthält in jeder seiner zwei bis vier Kammern nur ein oder zwei Samenanlagen. Der dünne Griffel endet in einer zweispaltigen Narbe.

Die kleine und kugelige bis eiförmige oder verkehrt-eiförmige Steinfrucht ist vom vergrößerten Kelch umhüllt und enthält normalerweise in ihren vier Kammern je einen harten Kern mit einem Samen. aber manchmal ist nur ein Teil davon ausbildet und man findet dafür Hohlräume. Das Endokarp ist hart und das Mesokarp ist üblicherweise fleischig. Die verkehrt-eiförmig bis länglichen Samen enthalten meist fleischige Keimblätter (Kotyledonen), aber kein Endosperm.

Systematik und Verbreitung

Der Gattungsname Vitex wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 638 aufgestellt. 1925 wurde als Lectotypus Vitex agnus-castus L. festgelegt. Synonyme für Vitex L. sind: Macrostegia Nees, Neorapinia Moldenke, Paravitex H.R.Fletcher, Tsoongia Merr., Viticipremna H.J.Lam.

Die Gattung Vitex wurde früher zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) gestellt. Die Umgliederung in die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) ist neueren Datums; in dieser Familie steht sie in der Unterfamilie der Viticoideae.

Die Gattung Vitex ist in tropischen, subtropischen und gemäßigt warmen Klimazonen weltweit verbreitet. Auf Madagaskar kommen etwa 40 Arten vor, 38 davon nur dort. In China kommen etwa 15 Arten vor.

Quellen

  • Shou-liang Chen, Michael G. Gilbert: Verbenaceae.: Vitex, S. 28 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 17 – Verbenaceae through Solanaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1994, ISBN 0-915279-24-X. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  • S. M. H. Jafri, Abdul Ghafoor: Verbenaceae Vitex bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis. (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

  1. Carl von Linné: Species Plantarum, 2, 1753, S. 638 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. Vitex bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 23. März 2015.
  3. 1 2 Vitex im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 23. Januar 2018.
  4. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 Vitex bei Tropicos.org. In: Catalogue of the Vascular Plants of Madagascar. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  5. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Shou-liang Chen, Michael G. Gilbert: Verbenaceae.: Vitex, S. 28 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 17 - Verbenaceae through Solanaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1994, ISBN 0-915279-24-X.
  6. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 Vitex. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 6. Januar 2019.
  7. 1 2 Suche nach „Vitex“ in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.
  8. R. de Kok: A revision of the genus Gmelina (Lamiaceae). In: Kew Bulletin, Volume 67, 2012, S. 293–329.
Commons: Vitex – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.