Volpertshausen Gemeinde Hüttenberg | |
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Koordinaten: | 50° 30′ N, 8° 33′ O |
Höhe: | 250 (243–275) m ü. NHN |
Fläche: | 4,12 km² |
Einwohner: | 1054 (31. Dez. 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 256 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35625 |
Vorwahl: | 06441 |
Volpertshausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hüttenberg. Die Gemeinde befindet sich in Mittelhessen im Lahn-Dill-Kreis südlich von Wetzlar.
Geographische Lage
Volpertshausen liegt im östlichen Hintertaunus (Wetzlarer Hintertaunus) im Naturpark Taunus. Durch den Ort fließt der Schwingbach.
Angrenzende Dörfer sind Weidenhausen (nordöstlich), Vollnkirchen (südöstlich) und Reiskirchen (nordwestlich).
Geschichte
Bereits im Jahre 1349 wurde eine Kirche erwähnt, wobei der Gottesdienst nicht mehr dort, sondern in der neuen Kirche stattfand. Von 1816 bis 1976 gehörte Volpertshausen zum Landkreis Wetzlar und seit dem 1. Januar 1977 zum Lahn-Dill-Kreis.
Volpertshausen wurde bekannt durch den am 9. Juni 1772 stattgefundenen „Ball auf dem Lande“. Johann Wolfgang Goethe kam mit jungen Leuten aus Wetzlar, wo er am Reichskammergericht hospitierte, nach Volpertshausen. Diesen Ball schilderte er später in seinem Briefroman Die Leiden des jungen Werthers.
Hessische Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1. Januar 1977 die zu diesem Zeitpunkt selbstständigen Gemeinden Volpertshausen, Hüttenberg, Schwingbach und Reiskirchen kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Hüttenberg zusammengeschlossen. Für Volpertshausen wurde wie für die anderen Ortsteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.
Staats- und Verwaltungsgeschichte
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Volpertshausen lag:
- ab 14. Jahrhundert: Heiliges Römisches Reich, Amt Gleiberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen)
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau, Amt Gleiberg
- ab 1775: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Weilburg, Oberamt Atzbach, Amt Gleiberg, Hüttenberg und Stoppelberg
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Hüttenberg
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1867: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung
Volpertshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 333 | |||
1840 | 348 | |||
1846 | 331 | |||
1852 | 324 | |||
1858 | 322 | |||
1864 | 330 | |||
1871 | 295 | |||
1875 | 320 | |||
1885 | 338 | |||
1895 | 342 | |||
1905 | 332 | |||
1910 | 333 | |||
1925 | 338 | |||
1939 | 384 | |||
1946 | 525 | |||
1950 | 517 | |||
1956 | 463 | |||
1961 | 502 | |||
1967 | 636 | |||
1970 | 767 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.035 | |||
2015 | 1.073 | |||
2017 | 1.085 | |||
2019 | 1.054 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: ; Zensus 2011 |
Historische Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon
1834: | 333 evangelische Einwohner |
1961: | 442 evangelische (= 88,05 %), 57 katholische (= 11,35 %) Einwohner |
Kulturdenkmäler
Infrastruktur
- Im Ort gibt es eine Bäckerei sowie ein Geldinstitut.
- Den ÖPNV stellt der Rhein-Main-Verkehrsverbund mit der Buslinie 313 sicher. Im Ort befindet sich die Gemeinde-Kindertagesstätte Waldgeister.
Weblinks
- Ortsteile. In: Internetauftritt. Gemeinde Hüttenberg, archiviert vom am 6. Juli 2016 .
- Volpertshausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Volpertshausen nach Register In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Volpertshausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- 1 2 Zahlen, Daten, Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Hüttenberg, archiviert vom ; abgerufen am 16. Juni 2020. (Daten aus Web-Archiv)
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Amt Gleiberg (HHStAW Bestand 166). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- ↑ Einrichtung des kombinierten Amts Gleiberg sowie Hütten- und Stoppelbergs (HHStAW Bestand 166 Nr. 17). In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- ↑ Am 1. Januar 1977 wurde Volpertshausen der neu gegründeten Gemeinde Hüttenberg eingegliedert.
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Hüttenberg, archiviert vom ; abgerufen am 22. Juni 2018. (Daten aus Web-Archiv)
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom am 27. Oktober 2020 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.