Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 29′ N, 7° 14′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Ahrweiler | |
Verbandsgemeinde: | Bad Breisig | |
Höhe: | 156 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,62 km2 | |
Einwohner: | 885 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53498 | |
Vorwahl: | 02636 | |
Kfz-Kennzeichen: | AW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 31 081 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bachstraße 11 53498 Bad Breisig | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Hans-Dieter Felten | |
Lage der Ortsgemeinde Waldorf im Landkreis Ahrweiler | ||
Waldorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Breisig an.
Geographie
Waldorf liegt im Vinxtbachtal und am Rande des Vulkanparks Brohltal zwischen Sinzig und Niederzissen, unterhalb des erloschenen Vulkans Bausenberg. Zu Waldorf gehören die Wohnplätze Adamsmühle, Berghotel Iwelstein, Marienhöhe und Ockenfelsmühle.
Geschichte
Untersuchungen des Historikers Eugen Ewig ergaben, dass die Geschichte des Ortes bis 646 n. Chr. nachzuweisen ist. Der Ort war erstmals in einer Urkunde vom 1. Juni 960 nachweisbar, in der eine Schenkung des Merowingerkönigs Sigibert III. (630–656) zugunsten der Abtei St. Martin bei Metz beschrieben wurde. Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 1033 als Walendorp (= Dorf der Walen) genannt.
Um 1540 brannte das halbe Dorf Waldorf mitsamt der Kirche ab. Zu dieser Zeit lebten etwa 200 Personen in 42 Familien in dem Ort. Von 1666 bis 1668 litt Waldorf unter der Pest.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Waldorf eine zum kurkölnischen Amt Andernach gehörende Unterherrschaft. Die „Herrschaft Waldorf“ bestand nur aus dem Dorf Waldorf und war eine Erbvogtei und Lehen der Abtei Stablo im Besitz der Freiherren Walpot von Bassenheim zu Bornheim. Diese übten auch das Vorschlagsrecht für den Pfarrer an der Kirche St. Remaklus zu Waldorf aus.
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt. Unter der französischen Verwaltung gehörte Waldorf zur Mairie Niederbreisig im Kanton Andernach, der dem Rhein-Mosel-Departement zugeordnet war. Nach den auf dem Wiener Kongress geschlossenen Verträgen kam die Region, damit auch Waldorf, 1815 zum Königreich Preußen. Waldorf gehörte von 1816 an zur Bürgermeisterei Niederbreisig im Kreis Ahrweiler, der Teil des Regierungsbezirks Coblenz und von 1822 an der Rheinprovinz war.
Bei dem großen Brand am 23. Dezember 1824 wurden 70 Häuser ein Raub der Flammen.
Seit 1946 gehört die Gemeinde zum Land Rheinland-Pfalz und seit 1969 der Verbandsgemeinde Bad Breisig an.
1996 feierte die Gemeinde ihr 1350-jähriges Bestehen.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Waldorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:
Jahr | Einwohner |
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1815 | 622 |
1835 | 742 |
1871 | 717 |
1905 | 712 |
1939 | 606 |
1950 | 633 |
1961 | 660 |
Jahr | Einwohner |
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1970 | 684 |
1987 | 778 |
1997 | 841 |
2005 | 926 |
2011 | 864 |
2017 | 880 |
2022 | 885 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Waldorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bei der Wahl im Jahre 2004 wurden die Ratsmitglieder in einer Mehrheitswahl gewählt.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | CDU | FWG | WG | Gesamt |
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2019 | 2 | 6 | 4 | 12 Sitze |
2014 | 4 | 8 | – | 12 Sitze |
2009 | 4 | 8 | – | 12 Sitze |
2004 | per Mehrheitswahl | 12 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Verbandsgemeinde Bad Breisig e. V.
Bürgermeister
Hans-Dieter Felten (FWG) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Waldorf. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,06 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.
Wappen
Blasonierung: „Schild durch einen blauen Wellenstabbalken geteilt, oben in Gold ein schwarzer, rotbewehrter, schreitender Wolf, einen schräg links gestellten roten Bischofsstab tragen; unten gespalten, vorne in Silber ein schwarzes, durchgehendes Kreuz; hinten von Silber und Rot zwölffach geständert.“ | |
Wappenbegründung: Die obere Hälfte symbolisiert die Attribute des Hl. Remaklus. Der teilende Wellenbalken versinnbildlicht den Vinxtbach, die alte Territorial- und Sprachgrenze zwischen Unter- und Obergermanien. Der untere Teil weist auf die „alten“ Herrschaftsverhältnisse hin: das schwarze Kreuz auf silbernen Grund symbolisiert die Landesherrschaft des Kurfürstentums Köln, das rot-silber zwölffach geständertes Kreuz weist auf die Freiherren Walpot von Bassenheim hin. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Mit dem TheaterTotal gastiert alljährlich das überregional bedeutende Theaterprojekt aus Bochum in der Vinxtbachhalle. TheaterTotal ist ein Off-Theaterprojekt jugendlicher Schauspieler, das keine eigene Spielstätte und kein festes Ensemble hat.
Veranstaltungen
- Spectaculum historiae, Dorffest mit Bezügen zu den geschichtlichen Stationen des Ortes
- St.-Remaklus-Kirmes, am ersten Septemberwochenende eines jeden Jahres ausgetragen vom Katholischen Junggesellenverein Waldorf 1738 e. V.
Sehenswertes
- St. Remaklus, Kirchenbau von 1869
- Streuobstlehrpfad
- Heimatmuseum
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Waldorf
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 8 f. (PDF; 3,3 MB).
- 1 2 Wilfried Dünchel: Waldorf ist fast 1350 Jahre alt. In: Heimatjahrbuch 1995 Kreis Ahrweiler. S. 63 (Online).
- ↑ Wilfried Dünchel: Waldorf versank 1824 in Schutt und Asche. In: Heimatjahrbuch 2000 Kreis Ahrweiler. S. 108 (Online).
- ↑ Carl Bertram Hommen: Das Waldorfer Familienbuch von 1687 berichtet … In: Heimatjahrbuch 1974 Kreis Ahrweiler. S. 94 (Online).
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 55, 87.
- ↑ Angaben der Gemeinde
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 19. Februar 2023.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 19. Februar 2023.
- ↑ Hans Dieter Felten als Kandidat des Ortsbürgermeisters nominiert. In: Blick Aktuell. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 1. April 2014, abgerufen am 21. Juli 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im ; abgerufen am 21. Juli 2020 (siehe Bad Breisig, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- ↑ Angabe des Landeshauptarchivs Koblenz vom 16. Dezember 1987
- ↑ Website des Projekts