Weichenwasserlos ist ein zur Stadt Scheßlitz gehörendes Pfarrdorf im oberfränkischen Landkreis Bamberg. Am 30. März 2022 hatte es 73 Einwohner.

Name

Eine Deutung des ungewöhnlichen Namens bezieht sich auf den geologischen Standort (zur weichen Wasserlöse), eine andere auf den althochdeutschen Begriff losi, losa, der eine auf Nutzung gründende Abgabe oder Steuer bezeichnet.

Geschichte

In den Jahren 802 bis 804 wurden die Güter von „Wazerlosung“ erstmals dem Kloster Fulda übergeben. Weichenwasserlos wird als Urpfarrei im Bamberger Land angesehen. Im Jahr 1180 ist ein eigener Pfarrer urkundlich belegt. Die heutige Pfarrkirche wurde um das Jahr 1400 erbaut und zuletzt 1702/03 erweitert und umgebaut.

Weichenwasserlos war eine eigenständige Gemeinde, zu der außerdem das Dorf Roßdach gehörte. Am 1. Mai 1978 wurde diese Gemeinde in die Stadt Scheßlitz eingegliedert.

Pfarrkirche St. Martin

Die auf einer Erhöhung am Rand der Straße zwischen Stübig und Weichenwasserlos errichtete Kirche gilt als Urpfarrei und bestand schon um das Jahr 800. Die heutige Pfarrkirche entstand in drei Bauperioden zwischen den Jahren 1400 und 1702/1703. Zuletzt wurden durch den Bamberger Baumeister Bonaventura Rauscher Schiff und Chor erhöht und der Turm neu gebaut. Die Deckengemälde stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die Ausstattung geht auf das Jahr 1721 zurück. Der Hochaltar ist ein gemeinsames Werk von Schreiner Martin Walter und Bildhauer Leonhard Gollwitzer aus Bamberg, der auch die übrigen Plastiken schuf. Der klassizistische Tabernakel stammt von Georg Hoffmann, das Ölbergrelief aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts von Wilhelm Wurzer.

Vereine

  • Soldaten- und Kameradschaftsverein Weichenwasserlos e. V.
Commons: Weichenwasserlos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik der Stadt, Stand 30. März 2022, abgerufen am 26. März 2023
  2. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 650 (Digitalisat).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 673.
  4. St. Martin auf pfarrei-deutschland.de, abgerufen am 13. Juni 2023.

Koordinaten: 50° 1′ N, 11° 5′ O

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