Wicca (Aussprache entsprechend dem englischen Vorbild [ˈwɪkə]; manchmal ausgesprochen [ˈwitʃa], wie das altenglische Wort wicca für „Hexer“) ist eine neureligiöse Bewegung, zurückgehend auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, die dem Neopaganismus zuzuordnen ist. Sie versteht sich als neu gestaltete, naturverbundene Spiritualität und als Mysterienreligion. Um eine Mysterienreligion handelt es sich in dem Sinne, dass auch auf die Erkenntnis des eigenen Lebens und innere Transformation Wert gelegt wird. Wicca sieht sich auch als „Religion der Hexen“, und die meisten Anhänger bezeichnen sich selbst als Hexen. Viele der unterschiedlichen Wicca-Richtungen sind im Gegensatz zu den meisten neuheidnischen Bewegungen explizit synkretistisch.

Es bestehen zahlreiche Parallelen zum Kult der Großen Göttin; im Wicca sind hingegen ein weiblicher und ein männlicher Gott gleichberechtigte Partner und Repräsentanten einer polaren Natur.

Gemeinsam sind fast allen Wicca-Anhängern das Feiern der acht Jahreskreisfeste und die am Mondzyklus orientierten magischen Rituale (Esbats).

Etymologie

Der Begriff Wicca wurde aus dem Angelsächsischen übernommen, wo das Wort wicca (ausgesprochen [ˈwiʧa], männliche Form) „Hexer“, „Zauberer“ bedeutet; die weibliche Form dieses Wortes ist wicce (ausgesprochen [ˈwiʧe], Mehrzahl für beide Geschlechter wiccan [ˈwitʃan]). Das englische Wort witch für ‚Hexe‘ geht sprachgeschichtlich auf wicce bzw. wicca zurück. Der esoterische Begriff erscheint zunächst in der Form Wica in Gardners Witchcraft Today (1954) als Bezeichnung für die Vertreter der von ihm beschriebenen „Alten Religion“ (und nicht für Wicca selbst). Die Schreibweise Wicca ist erstmals 1969 belegt.

Über die Wortherkunft des altenglischen wicca, wicce gibt es verschiedene Ansichten. Das palatalisierte /ʧ/ spricht für die Ableitung des maskulinen aus dem femininen Substantiv oder aber Ableitung von beiden aus dem zugehörigen Verb wiccian, „behexen“. Möglicherweise verwandt ist wigle, „Wahrsagen“, das seinerseits auf dem rekonstruierten indoeuropäischen Wortstamm *weg beruht, der vermutlich Wachsamkeit und Lebhaftigkeit bezeichnete. Dafür spricht auch die heute noch im Niederdeutschen gebräuchliche Bezeichnung Wicker für einen Hellseher oder Zauberer. Jacob Grimm verbindet das Wort dagegen mit gotisch weihs, „heilig“.

Gerald Gardner und andere Wicca-Autoren haben stattdessen eine Herkunft von dem altenglischen Wort wita für „weiser Mensch“ oder witan für „wissen“ vorgeschlagen, was darauf Bezug nimmt, dass Hexen ursprünglich als weise Frauen galten. Aufgrund dieser Ableitung wird Wicca heute manchmal auch als „Craft of the Wise“ bezeichnet. Diese Etymologie wurde bereits im 19. Jahrhundert von Walter William Skeat vorgeschlagen und würde wicca als eine Abwandlung des früheren witga deuten. Da keine altenglische Schreibung mit t bekannt ist, gilt diese Etymologie aber als unwahrscheinlich.

Robert Graves (1948) schlägt eine Verbindung zur Wortwurzel *wei vor, die „biegen“ bedeutet, und sieht daher Wortverwandtschaften mit willow („Weide“) und wicker (geflochtene Korbwaren). Der Bezug zur Hexerei sei demnach die Verwendung von Magie zum „biegen“ bzw. „beugen“ der Kräfte der Natur oder auch in abstrakterer Form als Bezug zur Vorstellung der „Schicksalsweber“ (siehe auch Nornen). Auch Graves Vermutung gilt als unwahrscheinlich.

In Deutschland war „Wicca“ kurzzeitig ein markenrechtlich geschützter Begriff, die Eintragung wurde jedoch nach einigen Monaten gelöscht. Ebenfalls üblich sind die Bezeichnungen „Alte Religion“ und „Alter Pfad“, die ausdrücken, dass Wicca sich in der angenommenen Tradition ursprünglicher Kulte sieht, die Magie und Religion nicht trennen. Auch Charles Leland bezeichnete in seinem Buch Aradia – Die Lehre der Hexen von 1899 den Hexenkult als „la Vecchia Religione“, also als „die Alte Religion“.

Völlig unabhängig von Gerald Gardner verwendete J. R. R. Tolkien den Begriff wicca für die beiden Zauberer Gandalf und Saruman bereits 1942 in seinem ersten Manuskript zum Band Die zwei Türme des Werkes Der Herr der Ringe. Dies ist durch eine Fußnote im Kapitel 20, The Riders of Rohan, im siebten Band der zwölfbändigen Dokumentation seines Schaffens durch seinen Sohn Christopher belegt. In der 1969 gedruckten Ausgabe des Herr der Ringe ersetzte Tolkien jedoch den Begriff wicca durch wizard.

Verbreitung

Wicca gehört zu den mitgliederreichsten Gruppierungen im Spektrum des Neopaganismus und ist insbesondere im angloamerikanischen Raum besonders stark verbreitet. In den USA ist Wicca seit 1994 als Religion staatlich anerkannt. Die Schätzungen über die Zahl der Menschen in den USA, die sich der Wicca-Religion zugehörig fühlen, gehen weit auseinander, da die Abgrenzungen gegen andere neuheidnische Richtungen nicht eindeutig sind und manche Menschen verschiedene Formen der Spiritualität praktizieren. Laut Schätzungen betrug ihre Anzahl um 1990 mehr als 200.000 in den USA, 30.000 in Großbritannien und weltweit 800.000. Der American Religious Identification Survey (ARIS) zeigte einen Anstieg der Wicca-Bekenner in den USA von 134.000 im Jahre 2001 auf 342.000 sieben Jahre später 2008. In Deutschland gibt es keine einheitlichen Umfragen zur Religionsentwicklung. Nach Vergleichen mit Statistiken anderer Länder und Hochrechnungen von bekannten Zahlen lässt sich die Anzahl von Wiccas in Deutschland im Jahr 2020 auf 209.000, bzw. auf circa 178.000, wenn man nur ins britisch traditionelle Wicca initiierte Personen berücksichtigt, schätzen.

Geschichte und Struktur

Geschichte der Wicca-Bewegung

Die Wicca-Religion wurde wahrscheinlich zwischen 1921 und 1950 durch Gerald Brousseau Gardner (1884–1964) gegründet. Er gab an, er sei in einen bestehenden Hexencoven, den New Forest Coven, initiiert worden, aus dem auch die meisten Traditionen des modernen Wicca übernommen wurden. Ab 1969 wurde erstmals die Schreibweise „Wicca“ verwendet. In späteren Jahren waren neben Gardner Vivianne Crowley, Doreen Valiente und Eleanor Bone weitere führende Personen, die zur Entwicklung dieser Glaubensrichtung beitrugen. Valiente verfasste sehr viele der heute als traditionell bekannten Texte (z. B. The Charge of the Goddess und The Wiccan Creed), ebenso überarbeitete sie verschiedene Passagen des Buches der Schatten, die von Gerald Gardner aus den Werken von Aleister Crowley übernommen wurden. Gardner und Valiente trennten sich wegen Unstimmigkeiten, und Patricia Crowther trat ihre Nachfolge an.

Die Alexandrische Linie wurde von Alex Sanders gegründet, wobei nicht zweifelsfrei geklärt ist, von wem Sanders initiiert wurde. Die Gründung der Alexandrischen Linie galt zunächst als Schisma, gehört aber mittlerweile zum Wicca im engeren Sinne.

Nach Amerika wurde Wicca durch Raymond und Rosemary Buckland – Initianten der Gardnerischen Linie – gebracht, wo Buckland in späteren Jahren auch eine eigene Linie, das Seax Wica, gründete. In Amerika wurde Wicca unter anderem durch Zsuzsanna Budapest und Miriam Simos (besser bekannt als Starhawk) mit Elementen feministischer Göttinnen-Spiritualität angereichert (Dianic Wicca, Reclaiming-Tradition), während durch Selena Fox neoschamanistische Einflüsse ihren Einzug fanden, so z. B. afrikanische und indianische Traditionen wie Trommeln, ekstatische Tänze und Visionsarbeit.

Janet und Stewart Farrar veröffentlichten in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche bis dahin nicht allgemein bekannte Rituale in ihren Büchern, insbesondere die meisten der heutigen acht Sabbat-Rituale. Den Vorwurf, sie hätten mit dieser Bekanntmachung geheimer Rituale gegen das Schweigegebot der Wicca-Coven verstoßen, wies Janet Farrar zurück. Sie entgegnete, dass diese Rituale entweder schon zuvor durch Gerald Gardner selbst oder durch Doreen Valiente öffentlich gemacht worden waren oder sie erst durch die Farrars auf der Grundlage älterer Quellen neu geschaffen worden waren.

Sowohl Raymond Buckland als auch Janet Farrar und ihr neuer Ehemann Gavin Bone (sie heirateten circa ein Jahr nach Stewarts Tod) lehnten die Ausschließlichkeit der Initiation innerhalb der bestehenden Traditionslinien als Dogmatismus ab. Sie befürworteten eine Selbstinitiation, die eigentlich eine Initiation durch Göttin und Gott sei, wie schon Doreen Valiente in ihrem Buch 1978 hervorgehoben habe. Auch Vivianne Crowley lehnte Selbstinitiation nicht grundsätzlich ab, hielt sie aber nur für eine Notlösung. Das moderne eklektische Neowicca der sogenannten freifliegenden Hexen, die selbstinitiiert und nicht in Coven organisiert sind, führte unter anderem durch die Bestseller von Scott Cunningham und Silver RavenWolf zu einer enormen Steigerung der Verbreitung von Wicca seit dem Ende der 1980er Jahre. Gleichzeitig kam es aber auch zu gegenläufigen Bestrebungen, die gardnerianischen und alexandrischen Traditionen zu bewahren.

Coven

Die traditionellen Wicca-Anhänger schließen sich üblicherweise einem Konvent oder Coven (englisch für Hexenzirkel) an, einem Arbeits- und Anbetungskreis, einer Organisationsform, die auf den schottischen Hexenglauben zurückgehen soll, aber wahrscheinlich ältere Quellen hat.

Keine zwei Coven gleichen einander in ihren Glaubensansichten, und selbst die beschriebene Grundstruktur ist nicht notwendigerweise in allen Coven gleich. Die Stilrichtungen reichen von ägyptisch über keltisch bis hin zu indianisch oder synkretistischen Mischungen – in der Ethnologie wird dergleichen als eklektische Vorgehensweise bezeichnet. Die meisten Coven behaupten eine Verbindung zu vorchristlichen Religionen.

Ein Coven besteht nach traditioneller Ansicht idealerweise aus 13 Personen (eine Zahl, die bei Wicca eine besondere Bedeutung hat), die möglichst in Arbeitspaare aus Frau und Mann gegliedert sind. Das Hohepriesterpaar wird als eine Einheit und quasi als eine Person gesehen. Größere Coven neigen dazu, sich aufzuspalten und einen Tochter-Coven hervorzubringen. Ein Coven hat in der Wicca-Tradition eine Hohepriesterin und einen (mindestens zweitgradig initiierten) Hohepriester als Leiter sowie eine Maiden („das Mädchen“ oder „die Jungfrau“) als Stellvertreterin der Hohepriesterin. Allen dreien fallen in den meisten Ritualen bestimmte Aufgaben zu. Der Coven trifft sich insbesondere an den Feiertagen (Sabbat) und den Vollmondtagen (Esbat). Einige, aber nicht alle Coven praktizieren „im Himmelskleid“ (von englisch skyclad rituelle Nacktheit), als ein Zeichen ihrer Verbundenheit zur Natur und der persönlichen Freiheit. Andere wiederum tragen besondere Gewänder oder wieder andere nur Alltagskleidung.

Falls die Mitgliederzahl eines Coven zu groß wird, gründet ein Arbeitspaar des Muttercovens mit beliebig vielen mitgenommenen Mitgliedern einen neuen Kreis, traditionell mindestens drei Meilen (etwa fünf Kilometer) vom Muttercoven entfernt. Die Entfernung soll dem Entstehen einer organisierten Religion bzw. Kirche vorbeugen.

Initiation

Die Initiationszeremonie zur offiziellen religiösen Einweihung in einen Hexencoven wird von einem/einer gegengeschlechtlichen Hohepriester(in) abgehalten. Durch die Initiation erfolgt (unter anderem) die freiwillige Widmung des Initianten an ein bestimmtes göttliches Wesen und die an antike Mysterienkulte angelehnte Vermittlung von Wissen und tieferer Einsicht. Im Wicca existieren insgesamt drei Grade: Der erste Grad ist der Grad der Göttin und des Wassers. Der zweite Grad ist der Grad des Gottes. Mit dem zweiten Grad wird der Wicca zum Hohepriester geweiht. Mit diesem Rang wäre es bereits möglich, einen eigenen Coven zu leiten. Die Verbindung mit der Universalenergie, die Vereinigung von Gott und Göttin – dem Animus und der Anima (nach Ansicht von Vivianne Crowley, 2004) – ist die Arbeit im dritten Grad, was jedoch von manchen Wicca auch anders gesehen wird.

Im Rahmen der Initiation erfolgt auch die Weitergabe eines handschriftlich angelegten „Buchs der Schatten“. Dieses innerhalb eines Covens weitergegebene Buch ist aber nicht statisch, sondern wird im Laufe der Zeit ergänzt oder erweitert. In einigen Traditionen wird zusätzlich die Urversion der jeweiligen Linie tradiert. Diese enthält vor allem Rituale, weniger Dogmen oder feste Richtlinien. Ferner haben viele Coven noch ein eigenes „Buch der Schatten“, in das geheimes Wissen, Rituale, Anrufungen und eigene Erfahrungen eingetragen werden können.

Kultausübung

Glaubensinhalte


Wiccas glauben daran, dass alles im Grunde eine Einheit und miteinander verbunden ist (Holismus). Sie verehren die Natur als heilig, da sie eins ist mit dem göttlichen Urgrund und dem Menschen in körperlicher und geistiger Hinsicht Kraft spendet (Chthonismus). Ein wichtiges Glaubensprinzip ist die Regel „Wie oben, so unten“ („As above, so below“), die besagen soll, dass in allen Bereichen des Kosmos, im Großen wie im Kleinen, die gleichen polaren Ordnungsprinzipien am Werk seien und dass sich auch im Kleinsten stets das Ganze widerspiegele. Der Satz stammt ursprünglich aus der hermetischen Schrift Tabula Smaragdina. Er repräsentiert inzwischen eine weit verbreitete Auffassung im Bereich der Esoterik und des New-Age-Denkens. Wicca ist also keine dualistische Religion, die Gott und Schöpfung als voneinander getrennt betrachtet und somit eher panentheistisch statt theistisch zu verstehen.

Die beiden polaren Mächte, die im Mittelpunkt stehen, werden als dreifache Mond-Göttin (Jungfrau, Mutter, Weise) oder Erdmutter bzw. Muttergöttin sowie als dualer Gehörnter Gott (Fruchtbarkeitsgott und Todesgott; häufig assoziierte Aspekte: geopferter Jahresgott, Grüner Mann, Himmelsvater, Sonnengott) personifiziert. Ähnlich wie in der Psychologie von Carl Gustav Jung werden diese Gottheiten jedoch von vielen Wiccas nur als Archetypen des kollektiven Unbewussten oder als Symbole für Anima und Animus im individuellen Unterbewusstsein angesehen. Typischerweise steht die Göttin für das passive und lunare weibliche Prinzip (Yin) und der Gehörnte Gott für das aktive und solare männliche Prinzip (Yang), wobei das Horn Zeugungskraft, Macht und Stärke symbolisiert. Diese beiden Prinzipien sind gleichberechtigt und beide notwendig, denn das allganze Göttliche wird als Vereinigung dieser Polaritäten verstanden. Wicca ist daher für einige Theologen nur vordergründig duo-theistisch, da zumindest gewisse Traditionen und Strömungen im Wicca auch monotheistische oder non-duale Aspekte aufweisen.

So werden die Göttin und der Gott oftmals auch als polare Aspekte eines allumfassenden, ungeschlechtlichen und monistischen Eins gesehen, das von Patricia Crowther als Dryghten bezeichnet wurde. Dieses altgermanische Wort findet sich als Dryghtyn als Bezeichnung für Gott in manchen alten englischen Bibeln. Es ist verwandt mit dem althochdeutschen trôthin und trëuga, basierend auf dem Proto-Indoeuropäischen *trw. Diese Vorstellung eines All-Einen, die aber nicht von allen Wicca geteilt wird, ähnelt dem hinduistischen Konzept des Brahman oder dem buddhistischen Shunyata sowie dem taoistischen Tao oder dem alchemistischen Azoth. Da Wiccas, wie Anhänger vieler anderen Formen des Neuheidentums auch, im Sinne eines philosophischen Panpsychismus daran glauben, dass alles in der Welt lebendig und beseelt ist und durch eine Weltseele verbunden ist, gibt es auch deutliche Bezüge zum Animismus ursprünglicher „Naturreligionen“. Aus den fernöstlichen Religionen und der Theosophie übernommen werden oftmals auch die Vorstellungen von der Existenz mehrerer Schichten von Energiekörpern (Ätherleib, Astralleib etc.), die durch die sieben Chakras sowie die sogenannte Silberschnur mit dem physischen Körper wechselwirken sollen. Energiearbeit ist somit ein zentraler Bestandteil der magischen Rituale. Laut dem Religionswissenschaftler Michael Bäumer handelt es sich bei den Ritualen der Wicca-Bewegung um eine moderne Form der Liebes- und der Erfolgszauberei. Astralreisen werden ebenfalls als Mittel der Magie gesehen, wobei die sogenannten Flugsalben früherer „Hexen“ solche Erfahrungen durch Rauschdrogen unterstützt haben sollen.

Wichtiger als die Frage Mono- oder Polytheismus ist für viele Anhänger des Wicca und anderen Formen des Hexentums oder der Göttinnenspiritualität jedoch die Vorstellung einer dreifaltigen Göttin, die sich im Jahreskreis wandelt und der bestimmte Feste zugeordnet sind:

  • Im Frühjahr wird die „helle, jugendliche, atmosphärische Göttin gefeiert, verkörpert im jagenden Mädchen.“ („Amazone“)
  • Der Sommer ist die Zeit der Muttergöttin, „die mit ihrer erotischen Kraft Erde und Gewässer, Tiere und Menschen, Land und Meer fruchtbar macht und damit das Leben erhält.“
  • Im Winter wird die Wiedergeburt des Lebens gefeiert, symbolisiert durch die Greisingöttin, „die Todesgöttin als Alte Frau, die alles Leben im Abgrund auflöst und zugleich aus der Tiefe wiederauferstehen lässt. Sie ist die mysteriöse Gottheit ewigen Untergangs und ewiger Wiederkehr; sie bestimmt die astronomischen Zyklen (Untergang und Aufgang der Sterne) und damit auch die Zyklen der Vegetation und des menschlichen Lebens; damit ist sie die Herrin der kosmischen Ordnung und die ewige Weisheit in Person.“

Alle drei Gestalten bilden eine Gottheit; sie sind nie völlig voneinander getrennt. Die Vorstellung von der dreifaltigen, den Jahreskreis durchwandernden Göttin, geht in erster Linie auf Schriften des 19. Jahrhunderts, unter anderem die „Cambridge Ritualists“ von Jane Ellen Harrison, Gilbert Murray, F. M. Cornford und A. B. Cook zurück, wurde aber vor allem durch James Frazer in seinem Werk „Der Goldenen Zweig“ und Robert Graves’ „Die weiße Göttin“ popularisiert.

Der männliche Gegenpol, der gehörnte Gott, wird hingegen entweder in drei- oder aber in zweifacher Form verehrt, in den Gestalten des jugendlichen Lichtgottes oder göttlichen Kindes und des wilden Mannes oder Herrn der Tiere sowie als Herr der Unterwelt. Wie die Große Göttin, so durchwandert auch der Gehörnte Gott den Jahreskreis:

Gott und Göttin

Wiccas praktizieren ihre Rituale häufig mit verschiedenen Gottheiten. Ebenso wie Hindus, aber im Gegensatz zu echten Polytheisten, sehen Wiccas diese Gottheiten aber nur als verschiedene Erscheinungsformen oder Facetten ihrer zwei großen Hauptgottheiten, der Göttin und des Gottes. Es gilt bei vielen der Grundsatz „Alle Göttinnen sind eine Göttin und alle Götter sind ein Gott“ (erstmals zu finden in Dion Fortunes Roman Die Seepriesterin 1938, offenbar als Entlehnung einer Passage aus Der goldene Esel des antiken Autors Apuleius). Individuen wählen als Identifikationspunkt ihre persönliche Gottheit aus diversen Gottheiten verschiedener Götterwelten, deren Geschichte sie als besonders inspirierend erachten und auf die sie sich zur persönlichen Verehrung am meisten beziehen wollen. Ähnlich werden Coven einige Gottheiten als Gruppenfokus wählen. Manchmal werden diese spezifischen Gottheiten auch geheim gehalten oder einem stärker pantheistischen Ansatz gefolgt und auf die Verehrung personaler Gottheiten ganz verzichtet. Wiccas legen Wert auf Freiheit und sehen sich als gleichberechtigte Partner der Gottheiten an, die Demutsgesten nicht als angemessenes Mittel der Verehrung betrachten.

Häufig verehrte Gottheiten sind:

Im britischen Wicca ist oft auch noch der Name Herne für den gehörnten Gott gebräuchlich. Weniger gebräuchlich hingegen ist die Verehrung von:

Allen gemeinsam ist der Kern, dass eine ekstatische Vereinigung mit der Natur und die Kommunikation mit dem (personifizierten oder abstrakten) Göttlichen angestrebt wird. Hier scheinen wieder schamanische Ideen durch; siehe Mircea Eliade in seinem Buch Schamanische Ekstasetechniken.

Leben, Tod und Wiedergeburt

Da sie alles in der Welt als kreisläufige Prozesse von Werden und Vergehen verstehen, gehen Wicca-Anhänger auch von einer Wiedergeburt der Seele aus. Im Gegensatz zu den fernöstlichen Wiedergeburtslehren betrachtet Wicca den Kreislauf der Reinkarnation (Samsara) jedoch nicht als etwas Negatives, dessen Folgen nur Leiden sind, die durch spirituelle Entwicklung (Moksha) überwunden werden sollten, sondern als natürlichen und ewigen Kreislauf, der heilig und auch erstrebenswert ist.

Auf Grund der Regel der dreifachen Wiederkehr glauben sie auch an ein Karma, aber nicht daran, dass jedes persönliche Unglück durch schlechtes Karma selbstverschuldet sei. Sie glauben auch nicht an Determinismus und Prädestination, sondern vertreten im Gegenteil die Überzeugung, dass die eigene Seele frei sei und man selbst die Verantwortung für sein Leben trage. Zwischen den Wiedergeburten soll sich die Seele für gewisse Zeit im „Sommerland“ genannten Jenseits ausruhen. Diese Jenseitsvorstellung beruht auf keltischen, hinduistischen (Devachan) und theosophischen Wurzeln, hat jedoch auch gewisse Anklänge an die christlichen und islamischen Paradiesvorstellungen.

Parallelen

Die Glaubensinhalte im Wicca besitzen teilweise Ähnlichkeiten mit Vorstellungen, wie sie im Neuplatonismus, der christlichen Mystik, der jüdischen Mystik (Kabbala) und der islamischen Mystik (Sufismus), im Hinduismus (Advaita Vedanta), Buddhismus (Tantra, Zen) und Taoismus sowie in der Theosophie und Anthroposophie zu finden sind. Es handelt sich bei Wicca jedoch nicht um eine Weiterentwicklung dieser älteren Konzepte anderer Glaubensrichtungen, sondern nur um oberflächliche Entlehnungen oder zufällige Übereinstimmungen, auch wenn zuweilen solche Ähnlichkeiten irrtümlich als Eigenschaften einer universalen „Ewige Philosophie“ (Philosophia perennis) betrachtet wurden. Vereinzelt wurde auch ein Zusammenhang zwischen Wicca und der untergegangenen Religion der Sabier aus Harren hergestellt, was jedoch historisch nicht belegbar ist. Zu den spirituellen Vorlagen für Entlehnungen im modernen Wicca-Glauben zählen nach Ansicht der Religionshistoriker (z. B. Hutton, 2001) insbesondere das Rosenkreuzertum und die Freimaurerei sowie die Hermetik, Alchemie und Ritualmagie (z. B. das mittelalterliche Grimoire Clavicula Salomonis, dem viele von Gardners Ritualen entlehnt sind). Diese religionsgeschichtlichen Erkenntnisse stoßen jedoch noch immer bei einigen Wicca auf Widerspruch, die Gardner eher für einen Autor halten, der nur „Offensichtliches“ einer weit älteren Religion wieder hervorgebracht habe – so dass nach ihrer Meinung der Einfluss genau umgekehrt gewesen sein soll: Die „Alte Religion“ habe die Freimaurer und Rosenkreuzer beeinflusst, und die Entwicklung in unserer modernen Zeit sei nur ein Flashback. Für derartige Ansichten gibt es aus wissenschaftlicher Sicht aber keinerlei Hinweise. Für die Entwicklung von Wicca war insbesondere der Hermetic Order of the Golden Dawn von großer Bedeutung. In jüngerer Zeit sind auch neo-schamanistische Einflüsse unverkennbar sowie eine stärkere Orientierung am keltischen und germanischen Heidentum.

Ethik

Wicca versteht sich als eine tolerante Religion und erhebt keinen Anspruch auf Alleingültigkeit. Dogmatismus, Fanatismus und Diskriminierungen anderer Religionen werden abgelehnt. Wicca sieht sich als eine zeitgemäße Alternative zu anderen Formen der Spiritualität. Entsprechend dem Verständnis von eigener Verantwortung dient Magie im Wicca-Kult nur dazu, natürliche Energien zu lenken und notwendige Veränderungen zum Positiven anzustoßen. Gewaltfreiheit und Naturverbundenheit haben einen hohen Stellenwert.

Die ethischen Grundsätze im Wicca basieren auf der Weisung (Rede) „Solange es niemandem schadet, tu was du willst“ (An ye harm none do as ye will) und der Regel der (dreifachen) Wiederkehr „Alles, was von dir ausgeht, fällt dreifach auf dich zurück“.

„Auf das Hexenrecht wirst du bauen in wahrhaftiger Liebe und echtem Vertrauen. – Leb' und lass andere leben, sei mäßig beim Geben und mäßig beim Nehmen. – Zieh den Kreis dreimal aus und halte alles Böse raus. – Die Sprüche werden wirksam sein, wenn sie geschmiedet sind im Reim. – Die Augen sanft, die Berührung zart, zuhören vor reden sei deine Art. – Wächst der Mond, geh sonnenwendig, tanz und sing das Pentakel lebendig. – Doch heult der Wolf beim blauen Eisenkraut, dann geh der Sonne entgegen, denn der Mond wird abgebaut. – Wenn der Göttin Mond in neuem Stand, küss dann zweimal ihre Hand. – Acht den Vollmond, sei bereit, für Sehnsucht im Herzen ists die rechte Zeit. – Lässt der mächtige Nordwind sich spüren, dann streich die Segel und schließ alle Türen. – Der Wind aus Süden bringt Herzen zum glühen, auch du kannst mit ihm in Leben erblühen. – Neuigkeiten wird der Ostwind entschleiern, erwarte und bereite dich vor aufs feiern. – Hat der Wind aus Westen zu befehlen, unruhig sind dann die wandernden Seelen. – Neun Hölzer sind für den Kessel gut, brenn sie schnell mit sanfter Glut. – Der Baum der Göttin ist weise und alt, schade ihm, und ihr Fluch sei dein Gehalt. – Erreicht das Jahr Walburgisnacht, brenne ihr Feuer in voller Pracht. – Ist das Rad bei Jule arriviert, zünde die Fackeln, und Pan regiert. – Alle Pflanzen sollst du hegen, denn das bringt der Göttin Segen. – Die murmelnden Gewässer sind dein Gewissen, wirf einen Stein und du wirst es wissen. – In deiner Not wirst du dich bewehren und niemals den Besitz deiner Nächsten begehren. – Lass dich nicht mit den Toren ein, denn sie bringen dich in falschen Schein. – Empfangen und Abschied mit Wärme gemacht, dein Herz wird zum glücklichen Glühen gebracht. – Das Dreifachgesetz sei dein leitender Faden, dreimal bringt’s Glück und dreimal den Schaden. – Wenn Mißgeschick regiert dunkle Tage, auf deiner Stirn einen Stern dann trage. – Die, die dich lieben, wirst du niemals betrügen, sonst werden sie auch dich belügen. – Zum Schluss noch acht Worte, und da gilts: „Und schadet es niemand, tu' was du willst!““

Übersetzung des englischen Originals der Wiccan-Rede von Lady Gwen Thompson, oftmals fälschlicherweise Doreen Valiente zugeschrieben.

Der Begriff Rede ist vom altenglischen Wort roedan abgeleitet, das führen oder anleiten bedeutet. Der unmittelbare Ursprung der Wiccan-Rede ist Gerald Gardners Buch The Meaning of Witchcraft (1959), in dem er den Ausspruch des Königs Pausole „Do what you like so long as you harm no one“ erwähnt, der aus dem Roman The Adventures of King Pausole (1901) von Pierre Louÿs stammt. Es wird aber allgemein angenommen, dass die Rede auch durch Aleister Crowleys Gesetz von Thelema inspiriert wurde, das lautet: „Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz. Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen“. Crowley könnte dabei seinerseits durch die Augustinus-Worte „Liebe und tue, was du willst“ beeinflusst gewesen sein oder durch die Worte „Do as thou wilt …“ des Autors François Rabelais aus dem Roman Gargantua (1534). Ein bislang weitgehend übersehener, möglicher Ursprung des Wortlautes der Wiccan-Rede könnte die französische Verfassung von 1791 sein, in der definiert wird: „Die Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was einem anderen nicht schadet“. Die heutige acht-Worte-Fassung der Rede stammt von einer Ansprache Doreen Valientes am 3. Oktober 1964 und wurde noch im selben Jahr von Gerard Noel veröffentlicht.

Die „Rede“ wird oft auch von Wicca-Anhängern dahingehend interpretiert, dass sie alle Handlungen verbiete, die irgendwie Schaden irgendwelcher Art bewirken könnten. Es gibt aber auch die Ansicht, dass die Freiheit zu tun, was man will, nur unter der Voraussetzung gilt, dass man dabei niemandem schadet. Handlungen, die schaden, sind also nicht in gleicher Weise frei, sondern müssen gegebenenfalls hinreichend gerechtfertigt und in ihrem Ausmaß angemessen sein. Andere Interpretationen sehen in der Rede eine Forderung, seinen wahren Willen zu erkunden und diesen auszuüben unter der Einschränkung, dabei keinem (anderen oder sich selbst) zu schaden.

Die Regel der dreifachen Wiederkehr stützt sich auf das Prinzip von Ursache und Wirkung und den Gedanken, dass alles, was man tut, auch Konsequenzen hat, wobei kleine Ursachen auch große Wirkungen haben können. Diese Regel ist aber nur entfernt verwandt mit dem östlichen Konzept des Karmas. Die Kombination von „Rede“ und der Regel der Wiederkehr erfüllt in der sogenannten Wicca-Ethik weitgehend die Funktion der „Goldenen Regel“.

Die Aussage der „Rede“ ist einer der Faktoren, weshalb christliche und andere Gruppen kritisieren, dass Wicca eine hedonistische Religion für die Konsum- und Spaßgesellschaft sei. Ihre Anhänger hingegen sehen Wicca als eine Religion, deren Ethik sehr stark auf dem Gedanken der Eigenverantwortung basiert. Jeder Mensch muss selbst abwägen und überlegen, um moralisch handeln zu können, und muss für sein Handeln die Konsequenzen tragen (Regel der dreifachen Wiederkehr). Diese Betonung von eigener Verantwortung unterscheidet die Ethik neopaganer Religionen im Allgemeinen grundsätzlich von der auf Gottesfurcht und Gehorsam basierenden Ethik der großen monotheistischen Religionen, aber hebt sich auch deutlich ab von denjenigen ethischen Maßstäben, die den Willen oder das Wohlergehen der Mehrheit in den Mittelpunkt stellen, wie z. B. Rechtspositivismus und Utilitarismus. Die Wiccan-Rede korrespondiert mit ihrer Betonung von Freiheit, Selbstverantwortung und Schädigungsverbot weitgehend mit der naturrechtlichen Ethik der menschlichen Freiheit und dem Grundprinzip des Aggressionsverzichts im Individualanarchismus und im modernen Libertarismus. Im Gegensatz zu diesen individualistisch-anarchistischen Strömungen betont Wicca jedoch nicht nur die individuelle Freiheit, sondern auch die soziale Eingebundenheit jedes Einzelnen in die gesellschaftliche Gemeinschaft.

Feste und Feiertage

Der Jahreskreis, auch Jahresrad genannt, bezeichnet das in der Wicca-Religion gebräuchliche System von acht jahreszeitlichen Festtagen, das den Zyklus von Werden und Vergehen in der Natur symbolisiert. Es hat große Ähnlichkeiten mit dem keltischen Jahreskreis. Das System von Wicca ist eine moderne Verbindung der vier keltischen Hochfeste mit heidnischen Sonnenwendfesten in bronzezeitlichen Kulturen. Die Namen für zwei der Festtage (Litha und Mabon) sowie viele der Rituale sind moderne Neuschöpfungen.

Die acht Haupt-Feiertage, genannt Sabbate, richten sich nach dem Jahreslauf (die teils nach festen Daten, teils nach natürlichen oder astrologischen Ereignissen berechnet werden).

Vier Feste gelten als die „höheren“ Festtage und werden daher auch als Große Sabbate bezeichnet (andere Bezeichnungen hierfür sind teilweise Licht- bzw. Feuer-Feste oder Mondfeste). Diese liegen jeweils genau in der Mitte zwischen zwei solaren Festen und werden deshalb auch als Kreuz-Viertel-Tage bezeichnet. Für die Bestimmung der genauen Daten der Drei-Viertel-Tage gibt es je nach Tradition unterschiedliche Vorgehensweisen. Traditionellerweise werden die mit den Kalenden übereinstimmenden Daten verwendet, in anderen Traditionen werden diese auch kalendarisch genau zwischen den solaren Festen gefeiert:

Die vier solaren Feste, die nach astronomischen Konstellationen des Sonnenstandes bestimmt werden, werden auch als Kleine Sabbate bezeichnet (eine andere Bezeichnung hierfür ist teilweise Sonnenfeste) und sind:

Neben diesen acht Sabbat-Festen gibt es die 13 sogenannten Esbats, die zu Ehren der Göttin bei Vollmond (manchmal auch Schwarzmond) veranstaltet werden. Bei diesen handelt es sich um magische Arbeitstage.

Werkzeuge und Utensilien

Die traditionellen Ritual-Werkzeuge innerhalb der Wicca-Bewegung sind:

  • Das (Schwert oder) der/das Athame: Der zweischneidige, schwarze Zeremonialdolch (zur Lenkung von Energie, fast nie zum Schneiden benutzt).
  • Bolline: Das weiße Messer (für praktische Tätigkeiten wie Kräuter schneiden und Kerzen schnitzen).
  • Der Stab: ein Zauberstab, der zur Lenkung von Energien dienen soll.
  • Pentakel: Eine rituelle Scheibe (auch Schild), auf dem ein Pentagramm (fünfzackiger Stern mit nach oben gerichteter Spitze) in einem Kreis abgebildet ist.
  • Weihrauchfass: Zum rituellen Räuchern.
  • Peitsche: Als Zeichen von Macht und Dominanz.
  • Kordel: Findet beim Schwören verschiedener Eide Verwendung, wird auch als „das Maß“ bezeichnet, weil die Kordel der Körpergröße des Trägers/der Trägerin entsprechen soll.

In einigen Traditionen finden zum Teil folgende Utensilien Verwendung:

  • Besen (u. a. für rituelle Reinigung von negativen Energien).
  • Buch der Schatten (früher auch Grimoire genannt) Ein Buch mit magischen Ritualen, Zauberformeln, Rezepten u. ä., das dem Novizen bei der Initiation übergeben wird.
  • Kelch: Wird bei Gelöbnis- und Einweihungszeremonien benutzt.
  • Kessel: Dabei handelt es sich normalerweise um einen schmiedeeisernen Kochtopf, der sowohl für rituelle Mahlzeiten als auch zum Räuchern verwendet wird.
  • Kuchen und Wein: Werden für den „gesellschaftlichen Teil“ nach einem Ritual verwendet.
  • Salz und Weihwasser: Werden bei Weihe-Ritualen verwendet.
  • Pendel: Ein schwerer Gegenstand an einer Schnur, der durch Kontakt mit dem medialen Bewusstsein Weissagungen ermöglicht.
  • Weihwedel: Ein Kräuterbündel o. ä., mit dem man vor oder während eines Rituals Wasser versprengt.
  • Labrys: Eine Doppelaxt nach minoischem Vorbild, die links am Altar gelagert wird.

Athame und Zauberstab werden mit der rechten Hand (bei Linkshändern der linken Hand) gehalten. Diese Hand, die auch „Schutzhand“ genannt wird, steht symbolisch für den Punkt, an dem die persönliche Kraft aus dem Körper strömt. Die linke Hand (bei Linkshändern die rechte Hand) dagegen heißt „rezeptive Hand“, weil durch sie Energie in unseren Körper strömt. In manchen Ritualen symbolisiert der Kelch das weibliche Prinzip (den Schoß) und die Athame das männliche Prinzip (den Phallus), ganz im Sinne von Riane Eislers „Kelch und Schwert“, bei einigen Traditionen/Pfaden ist die Bedeutung von Athame und Stab (und die jeweilige Zuordnung zur Himmelsrichtung) vertauscht.

Häufige Rituale

Im gardenischen Wicca werden Rituale oftmals nackt (im „Himmelskleid“, englisch skyclad) ausgeführt, da Kleidung die magischen Energien und die Verbindung mit der Erde behindern soll. In den meisten anderen Traditionen des Wicca werden Roben getragen. Häufige Rituale sind:

  • Eine große rituelle Bedeutung hat das Ziehen des magischen Kreises. Der Kreis ist definiert als die Stelle, an der eine durch Visualisierung und Magie geschaffene kugelförmige Sphäre in die Erde tritt. In der Regel werden im magischen Kreis die Kreisviertel angerufen, denen als Korrespondenzen insbesondere die vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten und vier Elemente zugeordnet sind. Bei Bewegungen im Kreis spielt die Richtung eine große Rolle. Deosil, die Bewegung im Uhrzeigersinn (die gleichzeitig dem Lauf der Sonne folgt) steht für das Gute und positive Energien. Widdershins, die Bewegung gegen den Uhrzeigersinn steht für negative Energien. Da sich in der südlichen Hemisphäre (z. B. in Australien) die Sonne gegen den Uhrzeigersinn bewegt, werden die Bewegungen von dortigen Wicca-Anhängern teilweise in umgekehrter Bedeutung verwendet.
  • Ein wichtiges und beliebtes Vollmond-Esbat-Ritual ist das „Herabziehen des Mondes“ (Drawing Down the Moon), bei dem die Göttin herbeigerufen und von der Hohepriesterin verkörpert wird, indem diese deren Kraft in sich aufnimmt. Dies ist eine Form von gewollter ritueller Besessenheit, deren Ursprünge angeblich bereits im alten Griechenland von thessalischen Hexen praktiziert wurden.
  • Der sogenannte „Große Ritus“ ist ein symbolischer oder (heute seltener) tatsächlicher Geschlechtsakt zwischen Hohepriesterin und Hohepriester, der jedoch in keinem Fall öffentlich vollzogen wird. Es handelt sich hierbei um eine rituelle Verbindung der traditionellen „Heiligen Hochzeit“ (Hieros gamos) mit Elementen der tantrischen Sexualmagie.
  • Zwei zentrale magische Praktiken sind das „Erden“ und das „Zentrieren“. „Erden“ bedeutet sich mit der Erde zu verbinden. „Zentrieren“ bedeutet sich in der Körpermitte sammeln. Eine weitere wichtige Technik ist das Fokussieren, also die Verwendung einer intensiven Vorstellungskraft, um magische Energien freizusetzen und zu kanalisieren.

Kräuteranwendung bei Ritualen

Aufgrund des panentheistischen Charakters im Wicca wird beim Ernten von Blumen, Kräutern usw. versucht, zunächst durch Visualisierung eine Verbindung mit den entsprechenden Pflanzen herzustellen. Erst dann wird das Benötigte geschnitten, häufig mit der Bolline (einem weißen Messer). Beispielsweise Einsatzmöglichkeiten für Kräuteranwendung sind hierbei:

  • Opfergaben für die Göttin (wässrige und erdige Blumen und Samen) und den Gott (feurige und luftige Kräuter und Blumen)
  • Körper- und Haarschmuck bei Ritualen, z. B. Blumenkränze bei Frühlings- und Sommerritualen, Eichen- und Fichtenkränze bei Winterritualen, oder Kräuter- und Samenketten aus Anissamen, Eicheln, Fichtenzapfen, Muskatnüssen, Tonkabohnen o. ä.
  • Ritualfeuer (Apfelbaum, Eberesche, Eiche, Fichte, Hornstrauch, Mesquitebaum, Pappel, Wacholder, Zeder)
  • Weihung des Kelchs, Kessels und anderer magischer Werkzeuge, z. B. Einreiben der Klinge des magischen Messers (mit Basilikum, Rosmarin oder Eichenblättern), des Zauberstabs (mit Lavendel-, Eukalyptus- oder Pfefferminzblättern), des Besens (mit Kamillen-, Weiden- und Limonenbalsam), der Kristallkugel (mit Beifuß) u. v. a.
  • Dekoration für den magischen Kreis und Altar (je nach Zeitpunkt und Anlass, beim Vollmondritual: Nachtblumen, weiße Blumen, alle mit fünf Blütenblättern)

Elemente und Elementarwesen

Die klassische Elementelehre ist ein wesentlicher Bestandteil der Weltsicht von Wicca. Jede manifeste Form wird als Ausprägung der vier archetypischen Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer verstanden, die unterschiedlich interpretiert werden (manchmal materialistisch als Aggregatzustände, meist aber esoterisch als subtile Energien). Hinzu kommt als fünftes Element der Äther, der von Wicca als Geist interpretiert wird, im Gegensatz zum klassischen fünften Element wie Quintessenz oder Akasha. Die fünf Spitzen des Pentagramms symbolisieren im Wicca diese fünf Elemente. Bei der Beschwörung des magischen Kreises werden an den Kardinalpunkten neben den vier Himmelsrichtungen und Kreisvierteln oft auch die vier Elemente angerufen, die in Form von vier Elementeherrschern (Elementekönige oder Wachtürme) personalisiert werden, die über die entsprechenden Elementargeister gebieten sollen. Beeinflusst durch seine Beziehungen zum Hermetic Order of the Golden Dawn, wurde das Konzept der Elementarmagie und der Wachtürme von Gerald Gardner aus dem System der henochischen Magie von John Dee und Edward Kelley entlehnt. Die Wicca-Vorstellungen über die Elementargeister basieren weitgehend auf den Werken von Paracelsus sowie der Theosophie bzw. der daraus hervorgegangenen Anthroposophie Rudolf Steiners.

Wicca-Traditionen

Britisch Traditionelles Wicca

Als Britisch Traditionelles Wicca (BTW), im Englischen auch British Traditional Wicca, werden alle Traditionen, auch Linie oder Pfad genannt, innerhalb des Wicca bezeichnet, die auf den New Forest Coven zurückgehen. Dazu zählen:

Die meisten traditionellen Coven in Deutschland können dem Algard Wicca, oder der Whitecroft-Linie (gardenisch) zugerechnet werden.

Traditionelle Pfade

Zu BTW werden außerdem noch weitere Pfade gezählt, die sich leicht von den Traditionen Garders, oder Sanders unterscheiden, aber dennoch auf den New Forest Coven zurückgeführt werden können. Dies sind vor allem:

  • Blue Star Wicca
  • Celtsun-Wicca
  • Central Valley Wicca
  • Corellian Wicca
  • Mohsian
  • Odyssean Wicca
  • Schottisches Wicca
  • Whitecroft Wicca

Neo-Wicca, Eclectic Wicca, Solitary Wicca

Unter Eclectic Wicca versteht man Wicca-Anhänger, die keiner speziellen Tradition angehören, sich aber bei verschiedenen Traditionen und Kulturen bedienen. Eklektiker können sowohl in einem Coven initiiert werden als auch eine Selbstinitiation gegenüber dem Gott und der Göttin durchführen.

Solitary-Wicca („Freifliegende Hexen“) ist ein besonders „freier“ Wicca-Stil, der die persönliche Freiheit betont und eine hierarchische Struktur vermeidet. Es umfasst alle Wicca, die nicht in Coven organisiert sind und eigenständig lernen.

Neo-Wicca ist keine Tradition im eigentlichen Sinne, sondern der Sammelbegriff für moderne und offenere Interpretationen von Wicca – mit geringerer Betonung von Themen wie Sexualität und Tod, und meist auf der Grundlage von Selbstinitiation.

Typische Vertreter von Neo-Wicca sind:

  • Caledonii Wicca
  • Norse Wicca (Teutonic Wicca, Wiccatru)
  • Pecti-Witta
  • Seax-Wica

Wissenschaftliche Untersuchungen zu Wicca

Literaturübersicht

Die ersten englischsprachigen, wissenschaftlichen Abhandlungen zur geschichtlichen Entwicklung und zum Glaubenssystem von Wicca waren die Bücher der amerikanischen Journalistin Margot Adler (1987) und der amerikanischen Anthropologin Tanya Luhrmann (1989). Erste englischsprachige Dissertationen zu Wicca stammen von Gini Graham Scott (1976), Joan Ludecke (1989) und der Sozialanthropologin Susan Greenwood (2000).

Der Wicca-Autor Aidan Kelly vertrat 1991 in einem Buch die These, dass Wicca eine Kreation von Gerald Gardner sei und die von diesem behaupteten älteren Traditionen (z. B. hinsichtlich der Person von Dorothy Clutterbuck und des New Forest Coven) nicht authentisch seien. Diese Arbeit wurde jedoch auch aus wissenschaftlicher Sicht kritisiert. Kelly (2008) bekräftigte seine Ansichten und belegte sie ausführlicher in einem neuen Buch.

Der Historiker Ronald Hutton (1999) lieferte die erste unabhängige und ausführliche wissenschaftliche Abhandlung zur Entstehungsgeschichte der modernen Hexenreligion. Auch Hutton kam zu dem Ergebnis, dass Wicca weitgehend eine Neuschöpfung Gerald Gardners sei, aufbauend auf bestehenden magischen Traditionen und Organisationen (Isis Mysterienkult, Theosophische Gesellschaft, Rosicrucian Society, Rosicrucian Order Crotona Fellowship, Hermetic Order of the Golden Dawn, Ordo Templi Orientis OTO, Thelema, Ancient Druid Order, Orden der Barden, Ovaten und Druiden OBOD etc.), Riten der Freimaurerei (insbesondere die, auch Frauen zulassende, Co-Masonry), der romantischen Woodcraft-Bewegung (insbesondere des Order of Woodcraft Chivalry) und sogar des Nudismus sowie den Büchern von Michelet, Leland, Murray, Frazer und Graves.

Ein neueres Buch von Philip Heselton (2003), zu dem Ronald Hutton das Vorwort verfasste, kommt auf Grund weiterer Nachforschungen hinsichtlich Dorothy Clutterbuck und einigen weiteren Punkten zu anderen Schlussfolgerungen. Eine persönliche „Innenansicht“ der Geschichte von Wicca wurde von Frederic Lamond (2005) in seinem Buch Fifty Years of Wicca veröffentlicht, kann aber nicht als wissenschaftlich neutrale Studie gelten und beansprucht dies auch nicht. Die Geschichte von Wicca in Amerika wurde auch von dem Autor Chas Clifton (2006) beleuchtet. Im Jahre 2008 veröffentlichte die Ethnografin Sabina Magliocco ihre Studie über die neuheidnische „Hexen-Kultur“ in Amerika.

Im deutschen Sprachraum gibt es bislang auch nur wenige wissenschaftliche Arbeiten zur Entwicklung und gesellschaftlichen Bedeutung von Wicca:

  • Jörg Wichmann (1958–2020) publizierte, basierend auf seiner Magisterarbeit an der Universität Bonn, 1984 mit seinem Buch die erste umfangreichere, religionswissenschaftliche Darstellung von Wicca als spirituelles System und zeigte, dass es sich bei dem Wicca-Kult um eine echte Religion handelt.
  • Gisela Graichen veröffentlichte 1999 ihr Buch Die neuen Hexen mit Interviews von Hexen und Neuheiden beiderlei Geschlechts.
  • Der Ethnologe und Religionswissenschaftler Oliver Ohanecian publizierte 2005 in Buchform seine bereits 2003 erstellte Magisterarbeit Das Fremde im Eigenen – Zur Konstruktion von Wirklichkeit im Wicca-Kult. Diese Arbeit basiert auf der Philosophie des radikalen Konstruktivismus und wurde in Wicca-Kreisen kontrovers diskutiert.
  • Britta Rensing befasste sich 2006 in ihrer religionswissenschaftlichen Dissertation ebenfalls mit dem Glaubenssystem von Wicca und berücksichtigte im Gegensatz zu Wichman nicht nur Hexen-Coven, sondern auch sogenannte „freifliegende Hexen“.
  • Birgit Neger verfasste 2007 die unveröffentlichte Diplomarbeit Die beiden Seiten des Zaunes. Zur Genese des Modernen Hexentums und Wicca unter besonderer Berücksichtigung Österreichs am Historischen Seminar der Universität Wien. 2009 erschien ihr Buch Moderne Hexen und Wicca: Aufzeichnungen über eine magische Lebenswelt von heute.
  • Kathrin Fischer veröffentlichte 2007 die erste volkskundliche Studie zu Wicca in Deutschland und Österreich. Sie unterschied innerhalb der Anhängerschaft der Wicca-Bewegung drei Typen.
  • In Helmut Birkhans Buch Nachantike Keltenrezeption (2009) ist ein Kapitel Wiccas zu finden, in dem er sich kritisch mit den vorgeblich keltischen Grundlagen dieser Bewegung auseinandersetzt. Er stuft dies allerdings nicht als „Fälschung“ oder Ähnliches ein (wie beispielsweise James Macphersons Ossian oder Iolo Morganwgs Barddas), sondern eher als „fiktionale Wissenschaft“ wie bei Robert Ranke-Graves. Ausführlich weist er allerdings auf die sehr freie Interpretation der keltischen Religion, Mythologie und Gottheiten hin.

Herkunft von Wicca

Die religionswissenschaftliche Forschung geht davon aus, dass Wicca durch eine Synthese und Neukombination zahlreicher Elemente zustande gekommen ist. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert bestanden günstige Voraussetzungen für eine Wiederbelebung der alten „Naturreligionen“. Durch die Romantik am Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein großes Interesse an vorchristlichen Kulturen Europas geweckt. Auch später noch gab es einflussreiche kulturelle Strömungen, die die Sehnsucht nach der Verbindung von Mensch, Kultur und Natur ausdrückten (z. B. Woodcraft-Bewegung). Für viele Menschen, die den Glauben an das Christentum verloren hatten, stellte die Natur die Verbindung zwischen dem Menschen und alten heidnischen Religionen dar. Hinzu kommt, dass im Jahr 1951 in Großbritannien der Witchcraft Act aufgehoben wurde.

Die Organisation in Coven, die drei Initiationsgrade und auch einige Symbole stammen aus der Welt der Freimaurerei. Mitglieder der Freimaurerlogen wurden zur Verschwiegenheit verpflichtet, wie heute noch einige Wicca in Bezug auf Einzelheiten ihrer Rituale. Aus der Freimaurerei entwickelte sich schließlich die Gesellschaft der Rosenkreuzer und der Hermetic Order of the Golden Dawn, dessen Hauptzweck das Studium und die Arbeit mit Ritualmagie war. Namentlich Gardener hatte nach 1938 Kontakt mit Mitgliedern der Rosenkreuzer. Allerdings handelt es sich bei Anleihen aus der Freimaurerei um die Adaption einer äußeren Struktur, die mit anderen Inhalten gefüllt wurde.

Andere Elemente des Wicca stammen tatsächlich aus vorchristlicher Zeit, so die Verehrung von Göttinnen, teilweise auch die einer dreifachen Göttin und viele der Feste des Jahreskreises. So wurden Imbolc, Beltaine, Lugnasadh und Samhain bei keltischen Stämmen der britischen Inseln tatsächlich gefeiert. Sonnenwendfeiern sind bei den Germanen überliefert. Allerdings ist über Einzelheiten dieser Feste nur wenig bekannt. Die Vorstellung vom Sommerland und der Anderswelt stammen ebenfalls von den Kelten. Die Aussagen verschiedener Quellen zum Thema Wiedergeburtsglauben bei den Kelten sind widersprüchlich, aber die aktuelle wissenschaftliche Auffassung ist, dass es bei den Kelten zwar den Glauben an Gestaltwandler, Wiedergänger und Wiederbelebung von Toten gab, es aber keine gesicherten Belege für den Glauben an Reinkarnation oder Seelenwanderung gibt.

Ein für Wicca einflussreiches Werk aus der klassischen Antike ist der Roman Der goldene Esel (ca. 150 n. Chr.) des römischen Schriftstellers Apuleius, der die Einweihung in die Isis-Mysterien beschreibt. Die erste Erwähnung nachtfahrender Frauen findet sich im Canon episcopi im Jahr 906. Die Vermutung, dass es sich dabei um einen überlebenden heidnischen Kult oder eine Religion handelt, ist strittig.

Auch einige moderne Werke übten starken Einfluss auf Wicca aus. Das erste Buch, in dem gesichert die Hexenreligion als überlebende alte heidnische Tradition dargestellt wurde, war offenbar La Sorcière (1862) von Jules Michelet. Im Jahre 1899 veröffentlichte Charles Godfrey Leland ein Buch, in dem er die magischen Traditionen italienischer Hexen niederschrieb. Im Jahre 1921 veröffentlichte die britische Anthropologin Margaret A. Murray das Buch The Witch-cult in Western Europe über die angeblich lange Traditionslinie der „weisen Frauen“ in Europa und bezog sich dabei auf die Hexen als eigenen religiösen/magischen Kult, die in ständiger Konfrontation mit dem Christentum (als Antagonist) lebten und sich gegen den Niedergang ihrer Tradition behaupten mussten. Ein wichtiger Einfluss ging auch von James Frazers religionsgeschichtlichem Buch The Golden Bough („Der goldene Zweig“) (1890) aus sowie von Robert Graves und seinem Buch The White Goddess („Die weisse Göttin“) (1948). Beide Autoren glaubten aus den überlieferten Mythen und Märchen eine vorgeschichtliche, heidnische Religion rekonstruieren zu können. Auch das Buch Der Heros in tausend Gestalten (1949) des Mythenforschers Joseph Campbell übte erheblichen Einfluss auf den Wicca-Kult aus, insbesondere auf die Vorstellung des geopferten Jahresgottes. Die in den erwähnten Werken von Michelet, Leland, Murray, Frazer und Graves vertretenen Thesen gelten aus heutiger ethnologischer Sicht jedoch teilweise als widerlegt oder als wenig plausibel. Dies gilt auch für die angebliche Wiederentdeckung alter walisischer Druidentraditionen durch den britischen Autor Edward Williams (1747–1826) (bekannt als Iolo Morganwg), aus dessen Barddas eine ganze Reihe von Ritualen, Mythen und Begriffen im heutigen Wicca entlehnt wurden.

Seit den 1960er Jahren dokumentierte der italienische Historiker Carlo Ginzburg Belege für die These, dass die Hexensabbate zumindest teilweise auf ein Substrat schamanischer Fruchtbarkeits- und Totenkulte in Verbindung mit der Einnahme psychotroper Pflanzen zurückzuführen sind und somit die pauschale Kritik an Murray etwas relativiert werden muss. Ginzburgs Thesen eines überlebenden, vorchristlichen, heidnischen Substrats wurden seitdem durch verschiedene weitere seriöse historische Untersuchungen bestätigt und unterstützt.

Seit den 1970er Jahren ging ein wichtiger Einfluss auf Wicca auch von der feministisch geprägten Göttinnenspiritualität aus, insbesondere von dem Buch Der Hexenkult als Ur-Religion der Großen Göttin (1983, engl. 1979) von Starhawk und Herrin der Dunkelheit, Königin des Lichts (1987, engl. 1975) von Zsuzsanna Budapest. Die moderne Verehrung der Großen Göttin stützt sich u. a. auch auf Werke der Archäologie und Matriarchatsforschung, wie Die Sprache der Göttin (1995, engl. 1989) und Die Zivilisation der Göttin (1996, engl. 1991) von Marija Gimbutas oder im deutschsprachigen Raum das Buch Die Göttin und ihr Heros (1980) von Heide Göttner-Abendroth. Schließlich beeinflussten auch einige Erzählungen und Romane, wie Puck of Pook's Hill (1906) von Rudyard Kipling, Die Seepriesterin (1938) von Dion Fortune oder die Die Nebel von Avalon (1982) von Marion Zimmer Bradley, die Entwicklung und Popularität des Neuen Heidentums, der Göttinnenspiritualität und von Wicca.

Typologie der Wicca-Anhänger

Die Kulturwissenschaftlerin Katrin Fischer führte für ihre Dissertation insgesamt zwölf Interviews mit Wicca-Anhängern aus dem deutschsprachigen Raum durch. Sie stellt dar, wie sich ihre Lebenswelt, der damit zusammenhängende Alltag, Fremd- und Eigenbilder zu einer gruppenspezifischen sozialen Wirklichkeit formen. Anhand dieser Kriterien fand Fischer drei Typen von Wicca, die sich in bestimmten Merkmalen unterscheiden.

Priester und Priesterin

Diese Personen gehören dem British traditional Wicca an. Der Weg zu Wicca führte sie über eine religiöse Suche, da ihnen das Christentum keine Antworten auf für sie wichtige Lebensfragen mehr geben konnte. Für sie steht ihr Priestertum im Mittelpunkt des Interesses. Wicca stellt ihre Religion dar, in der sie ihre Überzeugungen und ihren Glauben leben. Das bedeutet für sie, dass sie sich auf einem lebenslangen spirituellen Weg befinden, der sie zu ihrem Selbst führen soll. Wicca ist ihr Lebensinhalt. Personen dieses Typs sehen keinen Anlass, ihr Glaubenssystem öffentlich zu vertreten, und ziehen sich meistens zurück. Sie sind in Coven integriert und legen großen Wert auf klare Strukturen, auch in Bezug auf Glaubensinhalte. Sie sind diejenige Gruppe, die am stärksten auf Geheimhaltung ihrer Kulthandlungen bestehen. Feminismus und die historische Hexenverfolgung haben in ihrem Denken keinen besonderen Stellenwert. Magie soll Wicca dieses Typs nicht berechtigen, Macht auszuüben, und sie wünschen dies auch nicht.

Feministische Wicca

Hierzu gehören Wicca, die sich besonders der Göttin zuwenden. Sie gehören meistens unkonventionellen Wicca-Traditionen wie dem Dianic Wicca an. Personen dieses Typs sind entweder durch die Frauenbewegung zu Wicca gekommen oder haben sich durch dieses politisiert. Die Verbindungen der Mitglieder im Coven sind sehr eng und persönlich. Im Unterschied zum ersten Typus hat für sie der Wiedergeburtsglaube einen hohen Stellenwert. Die historische Hexenverfolgung wird als ein Vernichtungsfeldzug gegen Frauen interpretiert, der sich gegenwärtig aber nicht wiederhole. Personen dieses Typs stehen häufig in der Öffentlichkeit, üben Wahlämter aus oder sind in der Frauen-, Ökologie- und neuerdings der globalisierungskritischen Bewegung engagiert. Sie sehen keinen Grund, ihre Überzeugungen zu verschweigen, was allerdings häufiger zu Konflikten mit konservativen Teilen der Gesellschaft führt.

Freifliegende Hexen

Wichtig für diese Gruppe ist der Bezug zur Natur und der animistischen Welt. Sie zeichnen sich durch eine starke Verbindung zu den heimatlichen Wurzeln und durch Bezugnahme auf Flora und Fauna aus. Das Erbhexentum ist für die Angehörigen dieses Typus ausschlaggebend für das Gefühl, Hexe zu sein. Germanische oder keltische Wurzeln dienen als Verbindungselement zwischen der Religion und ihren Fähigkeiten als Hexe. Für sie ist die historische Hexenverfolgung ein Vernichtungsfeldzug gegen das alte Wissen der weisen Frauen. Dieser könne sich auch heute noch wiederholen. Sie fühlen sich davon persönlich betroffen. Eine interviewte Wicca legt z. B. regelmäßig Blumen auf das Denkmal für die letzte in ihrer Stadt verbrannte Hexe. Sie halten ihren Glauben teilweise geheim, teilweise provozieren sie ihre konservative Umwelt aber auch bewusst. Feminismus spielt für sie keine Rolle. Hexen dieses Typs glauben, durch die Magie über Macht zu verfügen. Diese setzen sie auch gegen Fremde als Verteidigung ein.

Siehe auch

Literatur

  • James Aten: The Truth About Wicca And Witchcraft – Finding Your True Power. Aten Publishing, s. l. 2008, ISBN 978-0-615-20945-6.
  • Helmut Birkhan: Nachantike Keltenrezeption. Praesens Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-7069-0541-1; Kapitel „Wiccas“.
  • Vivianne Crowley: Wicca. Die alte Religion im neuen Zeitalter. 3. Auflage. Edition Ananael, Bad Ischl 2004, ISBN 3-901134-04-2.
  • Scott Cunningham: Wicca. Eine Einführung in die weiße Magie. Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-548-74250-5 (Ullstein 74250 Esoterik).
  • Janet Farrar, Gavin Bone: Progressive Witchcraft. Neue Ideen für den Hexenkult. Arun, Uhlstädt-Kirchhasel 2005, ISBN 3-935581-86-6.
  • Janet Farrar, Stewart Farrar: Acht Sabbate für Hexen und Riten für Geburt, Heirat und Tod. Bohmeier, Soltendieck 1994, ISBN 3-89094-274-1.
  • Ronald Hutton: The Triumph of the Moon. A History of Modern Pagan Witchcraft. Oxford University Press, Oxford 2001, ISBN 0-19-285449-6.
  • Frederic Lamond: 50 Jahre Wicca. Ein kritischer persönlicher Rückblick. Heiden-Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-937674-16-0.
  • Birgit Neger: Moderne Hexen und Wicca. Aufzeichnungen über eine magische Lebenswelt von heute. Böhlau Verlag, Wien u. a. 2009, ISBN 978-3-205-78350-3.
  • Oliver Ohanecian: Wer Hexe ist, bestimme ich. Zur Konstruktion von Wirklichkeit im Wicca-Kult. EBV, Schenefeld 2005, ISBN 3-936912-38-6.
  • Reena Perschke: Wicca, Pagan, Freifliegende. In: Religion in Berlin. Ein Handbuch. Hrsg. Nils Grübel, Stefan Rademacher. Weissensee Verlag, Berlin 2003, S. 525–529, ISBN 3-89998-003-4.
  • Silver RavenWolf: Das Zauberbuch der Freien Hexe. Geschichte & Werkzeug. Ullstein, München 2004, ISBN 3-548-74139-8 (Ullstein-Bücher 74139).
  • Britta Rensing: Die Wicca-Religion. Theologie, Rituale, Ethik. Tectum, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9486-0, (Religionen aktuell 2), zugleich: Universität Jena, Dissertation 2006 pdf; 41,37 MB).
Commons: Wicca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Buch zu Wicca – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Helmut Birkhan: Nachantike Keltenrezeption. S. 768.
  2. 1 2 3 4 5 6 Reena Perschke: Wicca, Pagan, Freifliegende. In: Nils Grübel, Stefan Rademacher (Hrsg.): Religion in Berlin. Ein Handbuch. Weissensee Verlag, Berlin 2003, S. 525.
  3. Vgl. Rensing, S. 119 und 135.
  4. Stephen Hunt (2003): Alternative religions: a sociological introduction. Aldershot, Hants, England: Ashgate, ISBN 0-7546-3410-8, S. 151: „Wicca is essentially a mystery cult“.
  5. 1 2 3 4 5 6 7 Reena Perschke: Wicca, Pagan, Freifliegende. In: Religion in Berlin. Ein Handbuch. Hrsg. Nils Grübel, Stefan Rademacher. Weissensee Verlag, Berlin 2003, S. 526.
  6. June Johns: King of the Witches: The World of Alex Sanders. London (1969).
  7. Registerauskunft – Registernummer: 30431931. In: dpma.de. Deutsches Patent- und Markenamt, abgerufen am 2. September 2019.
  8. Theo Erlemann: Wicca oder Wicca®. Interview mit „Magister Botanicus“ im September 2004. In: wurzelwerk.at. Archiviert vom Original am 23. März 2019; abgerufen am 2. Dezember 2019.
  9. Christopher Tolkien: The History of Middle-earth. Volume VII, The Treason of Isengard. 1989.
  10. white supremacist groups – other, continued… Sammlung von Mitgliederzahlen weltanschaulicher Gruppierungen mit Quellenangaben. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.adherents.com. Archiviert vom Original am 17. Juni 2019; abgerufen am 8. Mai 2020 (englisch).
  11. Russell Goldman: Real Witches Practice Samhain: Wicca on the Rise in U.S. In: abcnews.go.com. 30. Oktober 2009, abgerufen am 17. Oktober 2019 (englisch).
  12. Wicca in Deutschland – Zahlen, Daten, Fakten. In: Sachsenwald Coven. Abgerufen am 3. April 2022.
  13. Ethan Doyle White: Wicca: History, Belief, and Community in Modern Pagan Witchcraft. Hrsg.: Brighton: Sussex Academic Press. 2015, ISBN 978-1-84519-754-4.
  14. 1 2 Janet Farrar, Gavin Bone: Progressive Witchcraft: Neue Ideen für den Hexenkult. Arun, 2005, ISBN 3-935581-86-6.
  15. Vivienne Crowley: Wicca – Die Alte Religion im neuen Zeitalter (Memento vom 1. April 2008 im Internet Archive)
  16. Reena Perschke: Wicca, Pagan, Freifliegende. In: Religion in Berlin. Ein Handbuch. Hrsg.: Nils Grübel, Stefan Rademacher. Weissensee Verlag, Berlin 2003, S. 527.
  17. Georg Otto Schmid: Die Wicca-Bewegung: Teil 2 – Wicca-Lehren und ihre Historizität. In: relinfo.ch. 2003, abgerufen am 26. August 2019.
  18. Origin of „As above, so below“ (engl.).
  19. Was ist Wicca (Memento vom 18. Januar 2009 im Internet Archive).
  20. Michael Bäumer: Magie. In: Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, Bd. 2, S. 363.
  21. Zitate aus: Heide Göttner-Abendroth: Die Göttin und ihr Heros. München 1984, S. 32 ff., siehe auch: Dokumentarfilm "Das Jahr der Erde" von Heide Göttner-Abendroth, Gudrun Frank-Wissman, Uschi Madeisky, D 2006;The Triple Goddess: The Original Holy Trinity. In: mother-god.com. Abgerufen am 16. November 2017 (englisch).
  22. Göttner-Abendroth: Das Matriarchat. Band II,1, 1991 Kohlhammer Verlag, S. 56.
  23. „Ishtar“: Die Wicca Weisung – Wicca Rede – und ihre Erklärung. Übersetzung der Rede von Ishtar (2000) bei Sternenkreis, orientiert an der rhythmischen Variante. In: sternenkreis.de. 20. Januar 2008, abgerufen am 6. Oktober 2017 (zuletzt aktualisiert am 11. April 2012).
  24. The Wiccan Rede. In: religioustolerance.org. Abgerufen am 10. Februar 2020 (englisch).
  25. Witchvox Essay
  26. Ron Beatty: What is a Libertarian? In: ncc-1776.org. The Libertarian Enterprise, 17. Oktober 2004, abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
  27. A Partial Analysis of the Wiccan Rede.
  28. Doreen Valiente (1973): An ABC of Witchcraft.
  29. 1 2 3 Philip Heselton (2003): Gerald Gardner and the Cauldron of Inspiration: An Investigation into the Sources of Gardnerian Witchcraft, Capall Bann Publishing, ISBN 1-86163-164-2.
  30. Tanya Luhrmann (1989): Persuasions of the Witch's Craft: Ritual Magic and Witchcraft in Present-day England, Blackwell, Oxford, ISBN 0-631-15197-4.
  31. Gini Graham Scott (1980): Cult and Countercult: A Study of a Spiritual Growth Group and a Witchcraft Order. Westport, Connecticut, Greenwood Press.
  32. Joan Ludeke (1989): Wicca as a Revitalization Movement Among Post-Industrial, Urban, American Women. Ph. D. Dissertation an der Iliff School of Theology.
  33. Susan Greenwood (2000): Magic, Witchcraft and the Otherworld: An Anthropology. Oxford, Berg.
  34. Aidan Kelly (1991): Crafting the Art of Magic, Book I: A History of Modern Witchcraft, 1939–1964 (Llewellyn's Modern Witchcraft Series), ISBN 0-87542-370-1.
  35. Donald H. Frew (1998): "Methodological Flaws in Recent Studies of Historical and Modern Witchcraft", in Ethnologies 20-1. Canadian Folklore Association.
  36. Aidan Kelly (2008): Inventing Witchcraft: A Case Study in the Creation of a New Religion. Toth Publ., ISBN 1-870450-58-2.
  37. Chas F. Clifton (2006): Her Hidden Children: The Rise of Wicca and Paganism in America (Pagan Studies), Alta Mira Press, ISBN 0-7591-0202-3.
  38. Sabina Magliocco (2008): Witching Culture: Folklore and Neo-Paganism in America (Contemporary Ethnography), University of Pennsylvania Press, ISBN 0-8122-1879-5.
  39. VKHD Verband klassischer Homöopathen Deutschlands e.V..
  40. Jörg Wichmann (1984): Wicca – Die magische Kunst der Hexen – Geschichten, Mythen, Rituale, Edition Magnus, Berlin.
  41. Rivkas Rezension, abgerufen am 30. November 2012.
  42. Oliver Ohanecian – Wer Hexe ist bestimme ich, abgerufen am 30. November 2012.
  43. Britta Rensing (2006): Der Glaube an die Göttin und den Gott: Theologische, rituelle und ethische Merkmale der Wicca-Religion, unter besonderer Berücksichtigung der Lyrik englischsprachiger Wicca-Anhänger, Dissertation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (veröffentlicht in Buchform von Rensing, 2007) Dissertation als Textdatei.
  44. Kathrin Fischer: Das Wiccatum. Volkskundliche Nachforschungen zu heidnischen Hexen im deutschsprachigen Raum. Ergon-Verlag, 2007, ISBN 978-3-89913-589-3.
  45. Helmut Birkhan: Nachantike Keltenrezeption. S. 766–775.
  46. Der 1951 aufgehobene Witchcraft Act von 1735 basiert im Unterschied zu früheren diesbezüglichen britischen Gesetzen auf der Prämisse, dass Hexerei nicht existiere und dass deshalb jene, die magische Kräfte zu besitzen vorgaben, als Betrüger zu behandeln seien. Für die weitere Entwicklung von Wicca ist das jedoch ohne Bedeutung, da er so oder so die Religionsausübung der Wiccaner effektiv kriminalisiert hätte.
  47. Thesen zur Rekonstruktion der keltischen Glaubensvorstellungen 6 – Wiederbelebung. In: gruenverlag.de. Abgerufen am 2. Oktober 2019.
  48. Carlo Ginzburg: Hexensabbat – Entzifferung einer nächtlichen Geschichte. 1990.
  49. Eva Pocs: Between the Living and the Dead. 1999.
  50. Emma Wilby: Cunning Folk and Familiar Spirits. 2005.
  51. Gustav Henningsen: The Ladies From Outside. 1993.
  52. E. William Monter: Witchcraft in France and Switzerland. 1976.
  53. Autumn Crystal: The Development of a new old Religion. im Internet (Memento vom 15. Dezember 2004 im Internet Archive).
  54. Britta Rensing: Die Wicca-Religion. Marburg 2007.
  55. Kathrin Fischer: Das Wiccatum volkskundliche Nachforschungen zu heidnischen Hexen im deutschsprachigen Raum. Würzburg 2007, ISBN 978-3-89913-589-3 (Zugl.: Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2007 unter dem Titel.: Fischer, Kathrin: Die Hexen der Postmoderne).
  56. Vgl. Kathrin Fischer: Das Wiccatum. Würzburg 2007.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.