Wilhelm Karl Heupke (* 20. Mai 1898 in Weimar; † 15. März 1977 in Bad Homburg) war ein deutscher Arzt und Ernährungswissenschaftler.

Leben

Wilhelm Heupke besuchte ein Gymnasium in Remscheid. Anschließend studierte ab 1917 Medizin in Bonn und Frankfurt am Main. 1926 wurde er in Bonn am Pharmakologischen Institut promoviert und erhielt 1927 erhielt die Facharztzulassung für Innere Medizin. Ab 1923 war er an verschiedenen Krankenhäusern in Frankfurt am Main tätig. 1931 habilitierte er mit einer Arbeit über den Dickdarm.

1934 trat er dem NS-Dozentenbund und der SA bei, zum 1. Mai 1937 auch der NSDAP (Mitgliedsnummer 5.629.203). 1936 veröffentlichte er eine Monographie zur Ernährung von Gesunden und Kranken und erhielt in Frankfurt eine außerplanmäßige Professur für Innere Medizin. Im Reichsvollkornbrotausschuss setzte sich Heupke für Vollkornbrot als „Brot der Zukunft“ ein. 1941 wurde er Abteilungsleiter im Institut für Kochwissenschaft in Frankfurt am Main.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er im Zuge der „Entnazifizierung“ von der Universität entlassen. 1950 leitete Heupke die Station Köppern des Frankfurter Hospitals zum heiligen Geist. Von 1953 bis 1954 war Heupke der erste Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Er verfasste zahlreiche Schriften zu Ernährung und Diät.

Literatur

  • Corinna Treitel: Eating Nature in Modern Germany. Cambridge University Press, Cambridge 2017, ISBN 978-1-316-99158-9.

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1980, S. 4460.
  2. 1 2 3 4 Deborah Maria Gregersen: Leben und Werk des Dermatologen Sigwald Bommer (1893-1963). Universität Freiburg, Freiburg 2019, urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1493793, S. 302.
  3. 1 2 Kordeln in der Suppe. In: Der Spiegel, Nr. 39/1950, S. 8–10. (Online)
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/15470172
  5. 1 2 3 Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. auf der DGE-Website (Abgerufen im März 2023)
  6. Uwe Spiekermann: Vollkorn für die Führer. In: Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Jg. 16 (2001), S. 91–128.
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