Der Windverband (englisch wind bracing) bezeichnet Verstrebungen von Fachwerkträgern, die waagrecht auftretende Windkräfte (Winddruck und Sogkräfte) aufnehmen, zu Lagerpunkten übertragen und dort ableiten.
Windverbände können ausgebildet sein:
- aus Zug- und Druckstäben (vor allem bei wechselnden Windlasten erforderlich) oder
- nur aus Zugelementen (z. B. sich kreuzende Stahlseile oder Zugstäbe aus Rundstahl mit Spannschlössern – siehe auch: Zugstabsystem).
Der Verband kann jeweils ausgerichtet sein:
- waagrecht, z. B. auf der Fahrbahnebene von Eisenbahnbrücken (Brückenträger) oder bei Hallendecken
- senkrecht, üblicherweise bei Wänden oder aufrechten Trägern
- schräg, z. B. an den Seiten eines knick- und biegesteifen Dreiecksträgers (siehe auch Träger als tragendes Bauteil).
Windverbände bilden meist einzelne, in sich stabile Dreiecke und können mit anderen Aussteifungsverbänden kombiniert sein. Die bekannteste Form sind sich kreuzende Diagonalen.
Windverbände können aus jedem geeigneten, formstabilen Material hergestellt werden (z. B. Holz, Stahl, Aluminium).
- Außenliegender Windverband als statisches und gestalterisches Element bei einem Hotel in Barcelona (Casino)
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Windverband – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Literatur
- Heinrich Müller-Breslau, Zur Theorie der Windverbände eiserner Brücken, Berlin 1903, in: Sitzungsberichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften. Phys.-math. Classe
- Helmut Pfannmüller, Zur Ausbildung und Berechnung eiserner Druckgurt-Windverbände, Dissertation RWTH Aachen, Noske, Borna-Leipzig 1931
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