Das ehemalige Zeughaus in Weimar wurde 1753 auf der Stelle des Dormitoriumsflügels des Franziskanerklosters erbaut.
In Verlängerung der Rittergasse nördlich am Kornhaus vorbei führt ein Durchgang, der Zeughof, dessen Namensgebung wiederum auf das Zeughaus zurückgeht. Zunächst wurde es für Ernst August II. (Sachsen-Weimar-Eisenach) als Wohnpalais genutzt, für den es ursprünglich errichtet wurde. Doch dieser starb wenige Jahre später mit nur 21 Jahren. Die Nutzung als Zeughaus endete 1801, als Herzog Carl August die dort gelagerten Waffen auf Schloss Ettersburg bringen ließ. 1887 ging es in den Besitz des Künstlervereins über und wurde als „Künstlerheim“ mit Stammlokal und Ausstellungsräumen genutzt. Das nördlich angrenzende Gebäude das Zucht- und Waisenhaus von 1713.
Das Zeughaus wurde 1945 so beschädigt, dass es Anfang der 1950er Jahre auf die Erdgeschossmauern abgetragen wurde. Infolge der Umnutzung der Wagenremise am Theaterplatz, heute Haus der Weimarer Republik, wurde der Grundriss des Zeughauses dahinein vergrößert. Das Gebäude besaß vor seiner Beschädigung 1945 einen Mittelrisalit und ist als zweigeschossiger Mansarddachbau der späten Barockzeit anzusehen. Wie der Name vermuten lässt, befanden sich hier militärische Ausrüstungen und Waffen, aber auch Wagen und Geschütze. Wer das Gebäude entwarf, ist nicht sicher. Es wird aber Gottfried Heinrich Krohne als möglicher Schöpfer genannt.
Der Rest des Zeughauses steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Art. Zeughof, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 502.
- ↑ Hannelore Henze, Ilse-Sibylle Stapff: Streifzüge durch das alte Weimar. Wartburg-Verlag, Weimar 2004, S. 74 f. ISBN 3-86160-156-7
- ↑ https://www.slideshare.net/dgummel/geschichte-des-zeughofes-in-weimar
Koordinaten: 50° 58′ 49,4″ N, 11° 19′ 35,4″ O