Ziyad Ruschdi an-Nachala (arabisch زياد رشدي النخالة, DMG Ziyād Rušdī an-Naḫāla; * 6. April 1953 in Chan Yunis, Gaza) ist ein palästinensischer militanter Politiker des Islamischen Dschihad (PIJ). Seit 2018 ist er Generalsekretär des PIJ.

Leben

Herkunft, Kindheit und Ausbildung

Ziyad an-Nachala wurde 1953 in Chan Yunis im Gazastreifen geboren, der damals unter ägyptischer Besatzung stand. Sein Vater Ruschdi an-Nachala verstarb schon 1956 während Ziyads Kindheit. Er absolvierte eine Lehrerausbildung in Gaza.

Erste Verhaftung

Seit 1971 wurde Nachala mehrfach von Israel inhaftiert. Am 29. Mai 1971 wurde er wegen seiner militanten Aktivitäten in der von Ziyad al-Husaini angeführten Arabischen Befreiungsfront (ALF) zum ersten Mal von Israel verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt. In seiner 14-jährigen Haftzeit wurde er zwischen mehreren israelischen Gefängnissen verlegt. Am 20. Mai 1985 wurde er im Rahmen eines Austauschabkommens freigelassen.

Mitglied des Schura-Rates des PIJ

Nach Nachalas Entlassung aus dem Gefängnis wurde er zum Mitglied des ersten Schura-Rates, der zu dieser Zeit die Führung des PIJ vertrat, gewählt. Der Leiter des Schura-Rates und Gründer der Bewegung Fathi Schakaki beauftragte Nachala mit der Errichtung des militärischen Flügels der Organisation. Während Schakaki sich in Haft befand, übernahm Nachala die Leitung des Bewegungskomitees im Gazastreifen.

Zweite Verhaftung

Am 12. April 1988 wurde er als Verantwortlicher für die Entzündung der ersten Intifada erneut verhaftet. Die israelischen Behörden brachten ihn am 1. August 1988 in den Südlibanon.

Stellvertretender Generalsekretär des PIJ

Nachala stieg in organisatorische Positionen des PIJ auf und wurde zum Vertreter der Bewegung im Libanon ernannt. Darüber hinaus spielte er eine wichtige Rolle als Dschihadist bei militärischen Aktionen. Nach der Ermordung des Gründers Fathi Schakaki im Oktober 1995 wählte der Schura-Rat Ramadan Shallah zum Generalsekretär und Ziyad an-Nachala zum stellvertretenden Generalsekretär des Islamischen Dschihad. An-Nachala leitete die Delegationen der PIJ bei Waffenstillstandsgesprächen in Kairo 2014. Der Generalsekretär Shallah beauftragte ihn in vielen Fällen in seinem Namen zu handeln. 2014 wurde das Haus seiner Familie während israelischer Angriffe auf Gaza bombardiert. Das Haus wurde völlig zerstört und die Frau seines Bruders und ihr Sohn getötet. Bis 2018 blieb er im Amt des stellvertretenden Generalsekretärs.

Generalsekretär des PIJ.

Im September 2018 wurde er zum Generalsekretär des PIJ gewählt und trat die Nachfolge von Shallah an, der im April 2018 einen Schlaganfall erlitt. Im Februar 2023 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.

Einstufung als Terrorist

Am 23. Januar 2014 stufte das Außenministerium der Vereinigten Staaten Nachala im Rahmen einer Executive Order (E.O.) als globalen Terroristen ein und fror seinen Besitz und seine Interessen in den Vereinigten Staaten ein. Der Grund war, dass er Bewegungen und Organisationen unterstütze, die Israel feindlich gesinnt seien und, dass er Waffen nach Gaza liefere. Damit gilt er als der zweite Palästinenser, den die USA als Terroristen eingestuft hatten. Ihm voran ging der PIJ-Generalsekretär Ramadan Shallah. Die USA setzten außerdem eine Belohnung von 5 Millionen US-Dollar für Informationen aus, die zu seiner Festnahme führen.

Privatleben

Nachala ist verheiratet und hat sechs Kinder: vier Töchter und zwei Söhne.

Commons: Ziyad an-Nachala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Khaled Abu Toameh: Who is Ziyad al-Nakhalah, the Islamic Jihad's Beirut-based chief? In: The Jerusalem Post. 14. November 2019, abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch).
  2. 1 2 3 4 5 Ziyad al-Nakhalah. In: Mapping Palestinian Politics. European Council on Foreign Relations, 16. April 2018, abgerufen am 12. Oktober 2023 (englisch).
  3. 1 2 3 4 5 6 7 السيرة الذاتية للأمين العام لحركة الجهاد الإسلامي الأستاذ زياد النخالة. In: Paltoday.ps. 27. September 2018, abgerufen am 12. Oktober 2023 (arabisch).
  4. Jack Khoury: Islamic Jihad Names New Chief to Replace Ill Long-time Leader. In: Haaretz. 28. September 2018, abgerufen am 12. Oktober 2023 (englisch).
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