Åkermanit
Åkermanit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca2Mg[4][Si2O7] und ist damit chemisch gesehen ein Calcium-Magnesium-Silikat. Strukturell gehört Åkermanit zu den Gruppensilikaten.
Åkermanit | |
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Åkermanit (gelbbraun), Calcit (blau), Hillebrandit (Varietät Foshagit, faserig) und Tilleyit (malvenfarben) aus Crestmore, Riverside, Kalifornien, USA Ausgestellt im Mineralogischen Museum der Universität Bonn | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Åk |
Chemische Formel | Ca2Mg[4][Si2O7] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/C.02 VIII/C.02-010 9.BB.10 55.04.01.01 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | tetragonal-skalenoedrisch; 42m |
Raumgruppe | P421m (Nr. 113) |
Gitterparameter | a = 7,84 Å; c = 5,01 Å |
Formeleinheiten | Z = 2 |
Zwillingsbildung | Durchkreuzungszwillinge nach {100} und {001} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5 bis 6 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 2,944; berechnet: 2,922 |
Spaltbarkeit | deutlich nach {001}, undeutlich nach {110} |
Bruch; Tenazität | uneben bis muschelig |
Farbe | farblos, gelblichgrau, grün, braun; in dünnen Schichten farblos bis gelb |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Glanz | Glasglanz bis Harzglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nω = 1,632 nε = 1,640 |
Doppelbrechung | δ = 0,008 |
Optischer Charakter | einachsig positiv |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Merkmale | neigt zur Zersetzung |
Åkermanit entwickelt meist kurzprismatische bis dünntafelige Kristalle, aber auch körnige bis massige Mineral-Aggregate sowie Durchkreuzungszwillinge. In reiner Form ist er farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiß erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine gelblichgraue, grüne oder braune Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt.
Mit Gehlenit (Ca2Al[4][AlSiO7]) bildet Åkermanit eine lückenlose Mischkristall-Reihe, wobei zwischen den beiden Endgliedern eine gekoppelte Substitution von Al3+Al3+ durch Mg2+Si4+ stattfindet. Zusätzlich können Anteile des Calciums durch Natrium und Kalium, Magnesium durch zweiwertiges Eisen und Aluminium durch dreiwertiges Eisen ersetzt sein.