Acetaldehyd

Acetaldehyd [aˈt͡seːt|aldehyːt], auch Ethanal genannt, ist ein Aldehyd und besitzt die Halbstrukturformel CH3-CHO.

Strukturformel
Allgemeines
Name Acetaldehyd
Andere Namen
  • Ethanal (system. IUPAC)
  • Äthanal (veraltet)
  • Essigsäurealdehyd
  • Acetylwasserstoff
  • Ethylidenoxid
  • ACETALDEHYDE (INCI)
Summenformel C2H4O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit oder farbloses Gas mit stechendem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 75-07-0
EG-Nummer 200-836-8
ECHA-InfoCard 100.000.761
PubChem 177
ChemSpider 172
Wikidata Q61457
Eigenschaften
Molare Masse 44,1 mol−1
Aggregatzustand

flüssig oder gasförmig

Dichte
  • 0,784 g·cm−3 (20 °C)
  • 0,7904–0,7928 g·cm−3 (10 °C)
Schmelzpunkt

−123 °C

Siedepunkt

20 °C

Dampfdruck

1006 hPa (20 °C)

pKS-Wert

13,57 (25 °C)

Löslichkeit

mischbar mit Wasser und Ethanol

Dipolmoment

2,750(6) D (9,2 · 10−30 C · m)

Brechungsindex

1,3316 (20 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert

Gefahr

H- und P-Sätze H: 224319335341350
P: 202210233305+351+338308+313403+233
MAK
  • DFG: 50 ml·m−3 bzw. 91 mg·m−3
  • Schweiz: 50 ml·m−3 bzw. 90 mg·m−3
Toxikologische Daten
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0
  • −192,2 kJ·mol−1 (Flüssigkeit)
  • −166,2 kJ·mol−1 (Gas)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Im menschlichen Körper entsteht Acetaldehyd als Zwischenprodukt beim Abbau von Ethanol durch die Alkoholdehydrogenase. Acetaldehyd ist neben anderen Stoffen für den „Kater“ am nächsten Morgen verantwortlich. Acetaldehyd wird im Regelfall schnell zu Acetat verstoffwechselt. Nach einer Einnahme von Disulfiram oder Coprin (Wirkstoff im Faltentintling) wird die Verstoffwechselung von Acetaldehyd gehemmt und es kommt zu einer Anreicherung im Körper, die mit (meist leichten) Vergiftungssymptomen einhergeht (Antabus- bzw. Coprinus-Syndrom). Bei der Verschwelung bzw. Verbrennung von Tabak entsteht es als Neben-/Pyrolyseprodukt und gelangt so aus dem Tabakrauch über die Lungenbläschen ins Blut. Außerdem wurde Acetaldehyd in pflanzlichen Extrakten, ätherischen Ölen, geröstetem Kaffee und Mineralwasser (insbesondere bei in Plastik abgepackten Eigenmarken diverser Discounter) nachgewiesen. Manche Laubbäume, wie z. B. Ahorn und Pappeln, geben Acetaldehyd beim Übergang von Licht zu Dunkelheit ab.

Biochemisch gesehen ist Acetaldehyd ebenfalls ein häufiges Zwischenprodukt. So wandeln Hefezellen das in der Glykolyse entstandene Pyruvat in zwei Schritten zu Ethanol um, indem das Pyruvat zuerst mit Hilfe der Pyruvat-Decarboxylase, einem Enzym der Klasse der Lyasen, in Acetaldehyd umgewandelt und anschließend mit Hilfe der Alkoholdehydrogenase, einem Enzym der Klasse der Oxidoreduktasen, in Ethanol umgewandelt wird.

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