Aggregat 4

Aggregat 4 (A4), vor allem unter dem Begriff V2 bekannt, war die Typenbezeichnung der im Jahr 1942 weltweit ersten funktionsfähigen Kurzstreckenrakete mit Flüssigkeitstriebwerk. Sie war als ballistische Fernrakete großer Reichweite konzipiert und das erste von Menschen konstruierte Objekt, das die Grenze zum Weltraum – nach Definition des internationalen Luftsportverbandes FAI 100 Kilometer Höhe (Kármán-Linie) – durchstieß. Die A4 bildete ab Mitte 1945 die Ausgangsbasis der Raumfahrtentwicklungen der USA und der Sowjetunion.

Aggregat 4


A4 im Historisch-Technischen Museum Peenemünde

Allgemeine Angaben
Typ Kurzstreckenrakete
Heimische Bezeichnung Aggregat 4, A4, V2
Herkunftsland Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Hersteller Heeresversuchsanstalt Peenemünde
Entwicklung 1939
Indienststellung 1944
Einsatzzeit 1952
Stückpreis 50.000–100.000 RM
Technische Daten
Länge 14,03 m
Durchmesser 1.651 mm
Gefechtsgewicht 12.700–12.900 kg
Spannweite 3.564 mm
Antrieb Flüssigkeitsraketentriebwerk
Geschwindigkeit 1.500–1.600 m/s (Mach 4,7)
Reichweite 300–330 km
Dienstgipfelhöhe 80 km
Ausstattung
Lenkung Trägheitsnavigationssystem
Gefechtskopf 1.000 kg inkl. 738 kg Amatol
Zünder Aufschlagzünder
Waffenplattformen Meillerwagen
Streukreisradius (CEP)

5–15 km

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Die Boden-Boden-Rakete A4 wurde im Deutschen Reich in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVP) auf Usedom ab 1939 unter der Leitung von Wernher von Braun entwickelt und kam im Zweiten Weltkrieg ab 1944 in großer Zahl zum Einsatz. Neben der flugzeugähnlichen Fieseler Fi 103, genannt V1, bezeichnete die NS-Propaganda auch die Rakete A4 als kriegsentscheidende „Wunderwaffe“. Im August 1944 wurde sie von Propagandaminister Joseph Goebbels erstmals intern und im Oktober 1944 öffentlich zur Vergeltungswaffe 2, kurz V2, erklärt. In der deutschen Presse war spätestens ab Dezember 1944 von der Fernwaffe „V 2“ die Rede. Die Starteinheiten von Wehrmacht und SS nannten sie schlicht „Das Gerät“.

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