Biokunststoff-Verpackung
Biokunststoff-Verpackungen sind Verpackungen, die ganz oder zu einem erheblichen Anteil aus bio-basierten Kunststoffen und/oder biologisch abbaubaren Kunststoffen bestehen. Mit Biokunststoffen verbinden sich Hoffnungen, fossile Rohstoffe durch natürliche Rohstoffe aus Land-, Forst- oder Fischerei-Wirtschaft zu ersetzen und das Plastikmüll-Problem zu lindern.
Der Begriff Biokunststoff ist nicht gesetzlich geschützt und wird für verschiedene Materialien verwendet. Als "Biokunststoffe" werden vor allem Polymere bezeichnet, die ganz aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Mischungen von petrochemischen und bio-basierten Ausgangsstoffen ("bio-attribuierte" Chemikalien) hergestellt werden und die im Idealfall zumindest in industriellen Kompostieranlagen biologisch abbaubar sind. In manchen Ländern werden unter dieser Bezeichnung auch "oxo-abbaubare" Kunststoffe angeboten (die jedoch in der Europäischen Union und einer Reihe weiterer Staaten verboten sind).
Biokunststoff-Verpackungen ersetzen zunehmend Verpackungen aus herkömmlichen Kunststoffen, aber auch aus anderen Materialien wie Papier oder Verbundverpackungen. Verpackungen sind für Biokunststoffe – wie für Kunststoffe allgemein – der mengenmäßig wichtigste Einsatzbereich. Obwohl Biokunststoffe zunehmend auch in langlebigen Produkten zu finden sind, werden sie v. a. für kurzlebige Lebensmittel-Verpackungen gebraucht, zum Beispiel für Brottüten oder Frischhalte-Folien.
Die wichtigsten Biokunststoff-Sorten, die im Verpackungsbereich eingesetzt werden, sind Polymilchsäure (PLA; meist in Blends mit anderen Kunststoffen, etwa PHA), Thermoplastische Stärke (TPS) und Celluloseacetat. Aus Zuckerrohr werden biobasiertes Polyethylen (Bio-PE) und Polypropylen (Bio-PP) hergestellt, die nicht biologisch abbaubar sind, aber recycelt werden können. Weitere Biokunststoff-Sorten sind noch im Forschungs- und Entwicklungsstadium: Polyethylenfuranoat (PEF) zum Beispiel, aus Fructose hergestellt, hat das Potential, einmal dem fossilen Massenkunststoff PET Konkurrenz zu machen.