Boycott, Divestment and Sanctions

Boycott, Divestment and Sanctions („Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“, abgekürzt BDS) ist eine transnationale politische Kampagne, die den Staat Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will, um ihre im Jahr 2005 beschlossenen Ziele durchzusetzen: Israel müsse die „Okkupation und Kolonisierung allen arabischen Landes“ beenden, das „Grundrecht seiner arabisch-palästinensischen Bürger auf volle Gleichheit“ anerkennen und „das Recht der palästinensischen Flüchtlinge auf eine Rückkehr in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum gemäß UN-Resolution 194 schützen und fördern.“ 171 palästinensische Organisationen unterzeichneten den Aufruf; viele Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Prominente unterstützen ihn. Führende BDS-Vertreter bestreiten offen das Existenzrecht Israels und wollen diesen Staat abschaffen.

Manche Antisemitismusforscher ordnen die Ziele der Kampagne als antizionistisch (gegen einen jüdischen Staat gerichtet) und als antisemitisch ein. Die Autoren der Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus dagegen betonen, Israelboykotte an sich seien nicht antisemitisch. Deutschland, Österreich und Tschechien haben die BDS-Kampagne offiziell als antisemitisch eingestuft. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz führt und beobachtet sie als „extremistischen Verdachtsfall“.

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