Classis Germanica
Die Classis Germanica war eine Teilstreitkraft der römischen Kriegsflotte in Germania superior und Germania inferior. Sie war neben der Kanalflotte (Classis Britannica) einer der größten Marineverbände des Römischen Reiches und rangierte vor allen anderen Provinzflotten.
Die römische Rheinflotte wurde in der Zeit um 13 v. Chr. aufgestellt. Ihre Einheiten waren für die Überwachung des gesamten Rheins (ab der Einmündung des Vinxtbaches), dessen schiffbare Nebenflüsse sowie den Küstenstreifen von Zuidersee und der Nordsee im Gebiet des Rhein-Maas-Schelde-Deltas zuständig. In weiterer Folge wurden auch die Mündungen rechtsrheinischer Flüsse gesichert, um so den reibungslosen Transit- und Handelsverkehr am Rhein aufrechtzuerhalten. Die Zugehörigkeit der Classis Germanica zum niedergermanischen Heer (Exercitus Germaniae Inferioris) ist durch ein Militärdiplom (Fundort Niederlande) aus der Regierungszeit Trajans bestätigt. Es listet neben den dortigen Auxiliartruppen auch die Rheinflotte auf, die (in veränderter Organisationsform) vermutlich bis in das späte 4. Jahrhundert bestand.