Dänische Sprachreskripte von 1851

Die Dänischen Sprachreskripte von 1851 waren ein Versuch der nationalliberalen dänischen Regierung, das traditionell mehrsprachige Herzogtum Schleswig nach der Niederschlagung der Schleswig-Holsteinischen Erhebung durch Angleichung der Sprache und Kultur stärker an das Königreich Dänemark zu binden. Zu diesem Zweck wurde die dänische Sprache als Kirchen- und Schulsprache auch in Teilen des weitgehend deutschsprachigen Südschleswigs eingeführt.

Die Sprachenfrage war bereits in den Jahrzehnten zuvor ein wichtiger Aspekt der Schleswig-Holstein-Frage gewesen. Durch den wachsenden Nationalismus gewann die Muttersprache als Ausweis der nationalen Identität immer mehr an Bedeutung. Die Sprachreskripte sind somit als Ausdruck des dänischen Strebens nach einem in Sprache und Kultur einheitlichen Nationalstaat zu verstehen. Auf Seiten der deutschgesinnten Schleswig-Holsteiner führte der Versuch der zwangsweisen Danisierung jedoch zu gesteigertem Dänenhass und damit letztlich zum Auseinanderbrechen des dänischen Gesamtstaats. Nach der dänischen Niederlage im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurden die dänischen Sprachreskripte aufgehoben. In der preußischen Provinz Schleswig-Holstein wurde dann ab 1871 die dänische Sprache in Nordschleswig mit ähnlichen Maßnahmen unterdrückt.

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