Deutsch-türkische Beziehungen
Die Entwicklung deutsch-türkischer Beziehungen (türkisch: Almanya–Türkiye ilişkileri) begann im 11. Jahrhundert, als im Rahmen der Kreuzzugsunternehmungen zwischen dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und dem türkischen Sultanat der Rum-Seldschuken erste Kontakte geknüpft wurden. Später ergaben sich Berührungen aus dem Vordringen des Osmanischen Reichs in Südosteuropa, während aus Deutschland das nämliche Gebiet aus der Gegenrichtung kolonisatorisch und ökonomisch erschlossen wurde, und zugleich Deutschland durch die dynastischen Verbindungen der Luxemburger und Habsburger mit dem Königreich Ungarn und die Doppelstellung der Habsburger als Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und Landesherren der durch die Osmanen gefährdeten Territorien im Südosten des Reichs (Erzherzogtum Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain) in Auseinandersetzungen mit den Osmanen hineingezogen wurde. Nach der Reichsgründung 1871 nahm das neue Deutsche Reich diplomatische Beziehung zum Osmanischen Reich auf. Im Ersten Weltkrieg waren beide Staaten Teil eines Militärbündnisses, der Mittelmächte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurden die durch den Krieg unterbrochenen Beziehungen mit der Republik Türkei, dem Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs, wiederaufgenommen. Nach dem Beginn des Kalten Krieges trat die Türkei 1952 der NATO bei, die Bundesrepublik 1955. 1961 wurde ein Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei geschlossen, in der Folge ließen sich zahlreiche Türken in Westdeutschland nieder. Zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR) hatte die Türkei seit 1955 diplomatische Beziehungen.
Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite des Projektes Türkei eingetragen. Hilf mit, die Qualität dieses Artikels auf ein akzeptables Niveau zu bringen, und beteilige dich an der Diskussion! |
Deutschland | Türkei |
Deutschland betreibt eine Botschaft in Ankara (derzeitiger Botschafter Jürgen Schulz), Generalkonsulate in Istanbul und Izmir sowie ein Konsulat in Antalya. Honorarkonsuln sind in Adana, Bodrum, Bursa, Edirne, Erzurum, Gaziantep, Kayseri und Trabzon tätig. Die Türkei unterhält eine Botschaft in Berlin (derzeitiger Botschafter Ahmet Başar Şen) und Generalkonsulate in Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Hürth, Karlsruhe, Mainz, München, Münster, Nürnberg und Stuttgart. Honorarkonsuln sind in Aachen, Bremen und Regensburg aktiv. Beide Staaten sind Mitglieder des Europarates, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, der OECD und der NATO. Die Türkei ist ein Beitrittskandidat der Europäischen Union, in der Deutschland bereits Mitglied ist.
Die Beziehungen sind seit 2016 wegen der deutschen Anerkennung des türkischen Völkermords an den Armeniern als historisches Faktum getrübt.