Entführung des Flugzeugs „Landshut“

Die Entführung der „Landshut“ war die Geiselnahme an Bord eines Lufthansa-Passagierflugzeugs vom Typ Boeing 737-200 in der Zeit des sogenannten „Deutschen Herbstes“. Sie begann am 13. Oktober 1977 und dauerte fünf Tage.

Verantwortlich für die Flugzeugentführung waren vier palästinensische Terroristen der PFLP-SC, einer Abspaltung der Volksfront zur Befreiung Palästinas, die unter dem Namen Kommando Martyr Halimeh auftraten. Nach der Ermordung des Flugkapitäns und mehreren Zwischenstopps landete die Landshut in Mogadischu, der Hauptstadt von Somalia. Dort wurde sie am 18. Oktober 1977 von der GSG 9, einer Spezialeinheit des deutschen Bundesgrenzschutzes, gestürmt. Eine Flugbegleiterin wurde dabei verletzt; alle weiteren noch lebenden Geiseln kamen unverletzt frei.

Das Ereignis stand in engem Zusammenhang zur Schleyer-Entführung in Deutschland. Die Rote Armee Fraktion (RAF) hatte am 5. September 1977 den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer entführt und die Freilassung von Gesinnungsgenossen aus deutschen Gefängnissen gefordert. Mit der Flugzeugentführung sollte der Druck erhöht werden. Die Bundesregierung unter Helmut Schmidt (SPD) erfüllte die Forderungen nicht.

Die Geiselbefreiung in Mogadischu gilt als auslösendes Moment für den kollektiven Suizid der inhaftierten RAF-Spitze in der sogenannten Todesnacht von Stammheim, die wiederum die Ermordung Hanns Martin Schleyers zur Folge hatte.

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