Fähnrich (NVA)
Fähnrich (Abk.: Fähnr / in Listen: FR) bezeichnete einen „Dienstgrad zwischen Unteroffizieren und Offizieren; in der Nationalen Volksarmee (NVA) und den Grenztruppen (GT) der DDR (1973 eingeführt) und ist ein militärischer Fachschulkader (Militärspezialist), der sich für mindestens 15 Jahre Dienstzeit verpflichtete.“ Dies war aber auch gleichzeitig der Oberbegriff für die Dienstgradgruppe der Fähnriche (NVA) beziehungsweise Bezeichnung für diese spezielle Laufbahn. Die Ansprache lautete Genosse(in) Fähnrich.
Nationale Volksarmee — Fähnrich — | |
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Ärmelabzeichen Fähnrichlaufbahn 1979–1990 | |
Dienstgradgruppe | der Fähnriche |
NATO-Rangcode | W-1 vergleichbar |
Dienstgrad Heer/Luftwaffe | Fähnrich |
Dienstgrad Marine | Fähnrich der VM |
Abkürzung (in Listen) | Fähnr (FR) |
Besoldungsgruppe |
Trotz der Namensgleichheit entspricht der Fähnrich (NVA) nicht dem Fähnrich (Bw) und unterschied sich grundlegend vom bisherigen Fähnrich in deutschen Streitkräften. Im Unterschied zu Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr trugen die Offizieranwärter der NVA keine Fähnrichdienstgrade, sondern Offiziersschülerdienstgrade mit der aktuellen Studienjahrbezeichnung.
Mit diesem Konzept folgte die NVA-Führung dem Beispiel der UdSSR, die ab 1971 die Laufbahngruppe Praporschtschik (Marine: Mitschman) wieder einführte. In anderen Warschauer-Pakt-Staaten gab es eine ähnliche Entwicklung, dort griff man jedoch teilweise auf Rangbezeichnungen zurück, die den nationalen militärischen Traditionen des betreffenden Landes verbunden waren.