Gneisenau (Schiff, 1880)
Die Gneisenau war eine Gedeckte Korvette der Bismarck-Klasse, die Ende der 1870er Jahre für die Kaiserliche Marine gebaut wurde. Sie war nach dem preußischen Generalfeldmarschall August Neidhardt von Gneisenau benannt. Sie war das fünfte Schiff der Klasse, zu der fünf weitere Schiffe gehörten.
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Die Korvetten der Bismarck-Klasse wurden Anfang der 1870er Jahre im Rahmen eines großen Marinebauprogramms bestellt. Sie sollten als Flottenaufklärer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in überseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun. Die Kiellegung der Gneisenau war im Juni 1877, im September 1879 fand der Stapellauf statt und im Oktober 1880 folgte die Indienststellung. Als Hauptbewaffnung verfügte das Schiff über eine Batterie von zehn bis sechzehn 15-cm-Ringkanonen und dazu über ein vollständiges Segelrigg, um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Übersee zu ergänzen.
Die Gneisenau absolvierte im ersten Jahrzehnt ihrer Karriere zwei große Überseeeinsätze. Der erste bestand 1882 darin, deutsche Staatsangehörige in Ägypten während des Urabi-Aufstands zu schützen. Bei ihrer Ankunft hatten allerdings britischen Streitkräfte die Rebellen schon weitgehend besiegt und ermöglichten der Gneisenau eine schnelle Rückkehr nach Hause. Der zweite, längere Einsatz erfolgte zwei Jahre später und dauerte von 1884 bis 1886. Dieser konzentrierte sich hauptsächlich auf deutsche Kolonialbestrebungen in Ostafrika. Das Schiff war 1885 am Erwerb der Kolonie Deutsch-Ostafrika beteiligt und absolvierte anschließend ab 1886 eine Reise in den Pazifik zur Vertretung dortiger deutscher Interessen.
1887 begann Gneisenau ihren Dienst als Schulschiff, den sie mehr als ein Jahrzehnt lang absolvierte. Während dieser Zeit war sie im Allgemeinen mit Trainingsfahrten als Einzel-, Geschwader- und Flottenübungen beschäftigt. Langstreckenfahrten wechselten häufig zwischen Westindien und dem Mittelmeer. Während einer solchen Ausbildungsfahrt wurde das Schiff am 16. Dezember 1900 durch starken Wind in die Mole außerhalb von Málaga gedrückt und zerstört, wobei 41 Offiziere und Besatzungsmitglieder getötet wurden. Da das Wrack nicht instand gesetzt werden konnte, wurde das Schiff kurz nach dem Unfall zur Verschrottung verkauft.