Guanidin

Guanidin ist eine chemische Verbindung an der Grenze zwischen anorganischer und organischer Chemie. Guanidin kann als Stickstoffanalogon der Kohlensäure aufgefasst werden. Die Substanz ist eine der stärksten organischen Basen und reagiert an der Luft spontan mit Luftfeuchtigkeit und Kohlenstoffdioxid zu Guanidiniumcarbonat.

Strukturformel
Allgemeines
Name Guanidin
Andere Namen
  • Iminoharnstoff
  • Aminomethanamidin
  • Carbamidin
Summenformel CH5N3
Kurzbeschreibung

farblose, hygroskopische Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 113-00-8
EG-Nummer 204-021-8
ECHA-InfoCard 100.003.656
PubChem 3520
DrugBank DB00536
Wikidata Q183309
Eigenschaften
Molare Masse 59,07 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

50 °C

Löslichkeit

leicht löslich in Ethanol, in Wasser Protonierung zu leichtlöslichem Guanidinium

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225301302311314318331370
P: 260280301+330+331303+361+353363304+340305+351+338270301+312330
Toxikologische Daten

500 mg·kg−1 (LD50, Kaninchen, oral)

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−56,0 kJ/mol

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).

Guanidin wurde schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal synthetisiert, die Kristallstruktur konnte aber erst 2009 aufgeklärt werden.

Guanidin wurde in verschiedenen quantenchemischen Rechnungen untersucht, vor allem in Bezug auf das Konzept der Y-Aromatizität. Des Weiteren stellt Guanidin eine wichtige Substruktur in vielen biologischen Molekülen wie Guanin, Arginin oder Guanosin dar.

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