Hypo Alpe Adria
Die Hypo Alpe Adria war ein Bankkonzern mit Sitz im österreichischen Bundesland Kärnten. Sie ging aus der im Jahr 1896 gegründeten Landes-Hypothekenanstalt Kärnten hervor. Die Bank wurde im Jahr 2009 verstaatlicht und legte im Jahr 2014 ihre Banklizenz zurück. Unter dem Namen Heta Asset Resolution AG wurden die verbliebenen Vermögenswerte verwertet. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (HBInt) war die Holdinggesellschaft der in Südosteuropa tätigen Hypo Group Alpe-Adria (HGAA); die Hypo Alpe‐Adria‐Bank AG (HBA) war die österreichische Tochtergesellschaft dieser Gesellschaft. Alle Beteiligungen der Gesellschaft zusammengenommen war der mit 384 Niederlassungen in 12 Ländern (u. a. in Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro, Bosnien und Herzegowina) aktive Konzern gemessen an seiner Bilanzsumme das sechstgrößte Geldhaus Österreichs.
Hypo Alpe-Adria-Bank International AG | |
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Staat | Österreich |
Sitz | Klagenfurt am Wörthersee |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1896 (als Kärntner Landes-Hypothekenanstalt) |
Auflösung | 2014 Umwandlung in Heta Asset Resolution AG als Bad Bank |
Leitung | |
Unternehmensleitung | Alexander Picker |
Nachdem im Jahr 2007 der Kauf des Geldhauses durch die BayernLB erfolgt war, kam das Unternehmen nach einer Phase der Expansion in massive finanzielle Schwierigkeiten. Nachdem die Bank im Jahr 2009 nicht mehr über das zur Bilanzierung nötige Eigenkapital verfügt hatte und daher die Gefahr einer Insolvenz bestanden hatte, übernahm im Dezember 2009 die Republik Österreich zu 100 % das Unternehmen. Damit war die Hypo Alpe Adria nach der Kommunalkredit Austria die zweite österreichische Bank, die seit Beginn der Finanzkrise ab dem Jahr 2007 verstaatlicht werden musste. Im Herbst 2014 wurde der Konzern durch die Republik Österreich zerschlagen und in Abbaugesellschaften umgewandelt.
Letztlich blieb laut Fiskalrat dem Steuerzahler ein Schaden von 9 Milliarden Euro. Aus Sicht der Gläubiger hat sich die Auflösung der Bank nach der europäischen Bankenabwicklungsrichtlinie mit einer Recoveryquote von 89,41 % (Stand 2022) viel besser entwickelt als erwartet. Bei einem fiktiven Insolvenzverfahren wäre nach Schätzungen der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) nur gut die Hälfte der offenen Forderungen bedient worden. Die letztlich positive Abwicklung der Hypo Alpe Adria gilt branchenweit als Musterbeispiel und Bestätigung des neuen europäischen Abwicklungsregimes für Banken.