Kaliumantimonyltartrat
Kaliumantimonyltartrat, auch Brechweinstein (und kurz Tartrat bzw. Tartarus, früher auch Stibium-Kalium-tartaricum, genannt), ist eine gesundheitsschädliche, namentlich brechreizerregend wirkende chemische Verbindung. Sie wird durch Sättigen von gereinigtem Weinstein mit Antimonoxid erhalten und bildet farblose, durchsichtige, glänzende Kristalle, die an der Luft bald undurchsichtig und weiß werden. Es ist ein Salz der Weinsäure.
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Name | Kaliumantimonyltartrat | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | K2Sb2C8H4O12· 3 H2O | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose, süßlich schmeckende Kristalle | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 667,85 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Dichte |
2,6 g·cm−3 | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt |
100 °C (Wasserabgabe) | |||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
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Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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MAK |
nicht festgelegt, da krebserzeugend | |||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Im 16. Jahrhundert stellte Paracelsus durch Kalzination von mit Weinsteinlösung versetztem Antimonoxid Brechweinstein her und setzte diesen als Ätzmittel und als Wundtrank bei Geschwüren ein. Entsprechende Synthesevorschrift finden sich auch in späterer Literatur wieder. Aufgrund der ehemals hohen Bedeutung in der Pharmazie beschäftigten sich eine ganze Reihe von Chemikern mit der Analyse des Brechweinsteins, darunter Rudolph Brandes, Thenard, Barruel, Drappiez und Carl Christoph Göbel.